Novak Djokovic: Das sollten Sie jetzt wissen
Vor rund einer Woche reist Novak Djokovic nach Australien. Darf er jetzt im Land bleiben und an den Australian Open spielen? Das sind die Antworten.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor einer Woche landete Novak Djokovic in Melbourne.
- Es beginnt eine ungeahnte Odyssee zahlreicher kurioser Ereignisse.
- Nau.ch beantwortet die wichtigsten Fragen.
Ob Novak Djokovic in Australien bleiben kann, entscheidet sich in der Nacht auf morgen Donnerstag. Erst dann kommt raus, ob die Weltnummer 1 an den Australian Open (17. bis 30. Januar) teilnehmen darf.
Das Djokovic-Drama in fünf Fragen und Antworten.
Weshalb durfte Novak Djokovic nicht in Australien einreisen?
Am Ursprung der Posse stehen die vermeintlich «falschen Dokumente», die der Serbe bei seiner Einreise vorgelegt haben soll. Sein Visumsantrag wurde trotz medizinischer Ausnahmegenehmigung, die er vom Bundesstaat Victoria erhalten hatte, abgelehnt. Seine Anwälte konnten erfolgreich eine Anhörung erwirken, welche über das weitere Vorgehen entscheiden soll.
Im Verlauf der letzten Tage kamen weitere pikante Details an die Öffentlichkeit. Djokovic sei Mitte Dezember positiv auf Corona getestet worden und habe dennoch einen Medientermin wahrgenommen. Ob ihm dies bei seinem Antrag auf ein Visum helfen wird oder nicht, ist unklar.
Was droht Djokovic bei einer möglichen Ausweisung?
Falls er tatsächlich noch zur Ausreise gezwungen wird, muss er mit harten Konsequenzen rechnen. Wer Australien nämlich als illegal Eingereister verlassen muss, muss bei einer Rückkehr mit Einschränkungen rechnen. Dem Serben droht sogar ein dauerhaftes Einreiseverbot, was seiner Karriere natürlich enorm schaden würde. Die Australian Open konnte er bereits neun Mal für sich entscheiden.
In seiner Heimat Serbien könnten die Sanktionen gar noch härter ausfallen. Er nahm offenbar trotz positivem Corona-Test einen Interviewtermin wahr und verstiess somit gegen die Isolationsregeln. Laut Strafgesetzbuch können solche Gesundheitsverstösse mit bis zu drei Jahren Haft bestraft werden. Dass der serbische Nationalheld wirklich hinter Gitter muss, scheint aber eher unwahrscheinlich.
Welche Rolle spielt Papa Djokovic?
Auch die Familie des Serben rückt sich im ganzen Chaos in ein schlechtes Licht. Eine Pressekonferenz vor wenigen Tage beendet sie abrupt, nachdem eine RTL-Reporterin eine Frage zu Novaks positivem Corona-Test gestellt hatte. Und bereits zuvor sorgte Papa Srdjan (61) mit kuriosen Aussagen für viel Wirbel.
So bezeichnet er Australiens Premierminister Scott Morrison als Diktator und bittet Queen Elisabeth um Hilfe. Man würde seinen Sohn als Kriminellen darstellen, und dass dieser wie Jesus Christus gekreuzigt würde. Mama Dijana (57) meint: «Niemand hat diese Art von Behandlung verdient, schon gar nicht er.»
Darf Djokovic jetzt an den Australian Open spielen?
Genau diese Frage beschäftigt momentan die ganze (Sport-)Welt. Derzeit rechnet Djokovic damit, dass er beim ersten Major-Turnier des Jahres spielen darf. Er bereitet sich in der Rod Laver Arena auf den am kommenden Montag beginnenden Event vor. Seine Teilnahme ist noch alles andere als sicher.
Der Gerichtsprozess läuft bereits seit Montag, eine Entscheidung wurde allerdings noch keine gefällt. Diese liegt beim australischen Einwanderungsminister. Die Auslosung für die erste Turnierrunde ist für Donnerstag um 15 Uhr (Ortszeit) geplant. Bis dahin dürfte klar sein, ob die Weltnummer 1 dabei sein wird, oder eben nicht...
Wie könnte es sportlich für Djokovic weitergehen?
Entscheidet die australische Regierung pro Djokovic, greift er nach seinem 21. Titel bei einem Grand-Slam-Turnier. Damit würde der 34-Jährige seine ewigen Rivalen Roger Federer und Rafael Nadal (je 20) endgültig hinter sich lassen. Und als Titelverteidiger und neunmaliger Sieger würde er als grosser Favorit an den Australian Open teilnehmen.
Würde der ungeimpfte «Djoker» das Turnier wegen seines Einreise-Chaos verpassen, droht ihm der Sturz vom Thron. Sowohl der Russe Daniil Medvedev als auch der Deutsche Sascha Zverev könnten die Spitze der Weltrangliste übernehmen. Beide müssten allerdings in Melbourne den Titeln gewinnen, um dies zu schaffen. Und da hat ein gewisser Rafael Nadal sicherlich etwas dagegen.