Novak Djokovic: Serbien-Premierministerin fordert Test-Aufklärung
Bisher genoss Novak Djokovic im Streit um seine drohende Ausschaffung aus Australien die Unterstützung der serbischen Politik. Nun kippt auch dort die Stimmung.
Das Wichtigste in Kürze
- Novak Djokovic muss weiterhin eine Ausschaffung aus Australien befürchten.
- Nun ist auch klar: Der Serbe nahm trotz positivem PCR-Test Termine wahr.
- Selbst Serbiens Politik übt nun Kritik am Tennis-Superstar.
In der Causa Novak Djokovic kommen immer mehr Details über die Fehltritte des serbischen Tennis-Stars ans Licht. Der 34-Jährige machte nicht nur falsche Angaben auf seinen Reise-Dokumenten. Er nahm auch trotz eines positiven PCR-Tests an Veranstaltungen teil.
Bilder in den sozialen Medien zeigten ihn am Tag nach dem positiven Test an einem Tennis-Event. Dort posierte der Djoker maskenlos mit jungen serbischen Talenten. Zudem nahm er einen Interview-Termin mit «L'Equipe» wahr.
Djokovic hat «klaren Bruch der Regeln» begangen
Die neuen Vorwürfe gegen den Serben führen offenbar auch in seiner Heimat zu einem Umdenken. Bisher genoss der Weltranglisten-Erste die uneingeschränkte Unterstützung der serbischen Politik – das droht nun zu kippen.
Premierministerin Ana Brnabic stellt den 34-Jährigen in einem Interview mit der BBC an den Pranger: «Das wäre ein klarer Bruch der Corona-Regeln», so Brnabic. «Wenn man weiss, dass man positiv ist, muss man in Isolation.»
Sie gesteht dem Tennis-Superstar aber zu, dass es einen «Graubereich» gebe. «Ich weiss nicht, wann er die Resultate bekommen hat. Es gibt nur einen, der die Antwort kennt, und das ist Novak selbst.»
«L'Equipe»-Interview trotz positivem PCR-Test
In seinem Instagram-Statement erklärte Djokovic mittlerweile, dass er das positive Testergebnis erst nach dem Tennis-Event erhielt. Das Interview mit «L'Equipe» nahm er trotzdem wahr – obwohl er da bereits von seiner Ansteckung wusste.
Für Premierministerin Brnabic ist der Fall klar: Serbien steht hinter Djokovic – zumindest in Sachen Tennis. Mit der Einstellung des 34-Jährigen zur Corona-Impfung ist sie aber nicht einverstanden. Die Impfung sei «die einzige effektive Antwort auf diese Pandemie.»