Nun ist das Karriere-Puzzle von Novak Djokovic komplett. Den Sieg bei Olympia 2024 stellt der Serbe über alle seine 24 Grand-Slam-Siege.
Novak Djokovic wird nach dem Olympia-Sieg von den Emotionen übermannt. - SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • Novak Djokovic bezwingt Carlos Alcaraz an Olympia in zwei Sätzen.
  • Der Serbe zeigt sich nach seinem «grössten Erfolg» emotional.
  • Mit der Goldmedaille schreibt er ein Stück Tennis-Geschichte.
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Nach dem verwerteten Matchball versteckt Novak Djokovic sein Gesicht in seinen Händen, vielleicht, um ein paar Tränen zu verbergen. Nach einer Umarmung mit Carlos Alcaraz sinkt er in die Knie. Er küsst den Sand von Roland Garros und blickt in den Himmel.

«Ich habe Gott gedankt, dass er mir die Kraft und den Glauben gab», erklärte der 37-jährige Serbe später.

Braucht eine Karriere noch eine Krönung, wenn man sowieso schon der Beste der Geschichte ist? Novak Djokovic findet schon. Deshalb ordnete er der Jagd auf diesen einen Titel, der ihm noch fehlte, fast alles unter.

«Grösster Erfolg meiner Karriere»

Zur Medienkonferenz erscheint er dann in die serbische Flagge gehüllt. Wie viel ihm dieser Sieg bedeutet, verdeutlicht ein Satz des Serben: «Das ist der grösste Erfolg meiner Karriere.»

Er stellt damit den Olympiasieg über die 24 Grand-Slam-Titel, die in der Tenniswelt den höheren Stellenwert haben. «Das war das schwierigste Hindernis, das ich zu überwinden hatte.»

Novak Djokovic olympia 2024
Novak Djokovic posiert mit der Goldmedaille bei Olympia 2024. - keystone

Djokovic erklärt auch gleich, warum das so ist. Er erinnert an seine vergangenen Misserfolge bei Olympischen Spielen. 2008 verlor er im Halbfinal gegen Rafael Nadal und ging mit Bronze nach Hause.

Ist Novak Djokovic der Grösste aller Zeiten?

2012 wurde er nach Niederlagen gegen Andy Murray und Juan Martin Del Potro Vierter. 2016 verlor er bereits in der 1. Runde gegen Del Potro, 2021 gab es nach einer Halbfinal-Niederlage gegen Alexander Zverev wieder einen 4. Platz.

«Diese vergangenen Misserfolge lasteten schwer auf mir», gibt Djokovic zu. «Der Druck ist sowieso schon gross, geradezu überwältigend, wenn du für dein Land spielst. Und du bekommst nur alle vier Jahre eine Chance.» Nun packte der Serbe seine höchstwahrscheinlich letzte Chance auf Olympia-Gold.

Olympia 2024 Novak Djokovic
Novak Djokovic feiert an Olympia 2024 einen seiner grössten Triumphe. - keystone

Es ist der Sieg, den Djokovic in diesem Sommer unbedingt wollte. Wegen dem er am French Open kein Risiko eingehen und sich sogleich am Meniskus operieren lassen wollte. Alles, um für Olympia 2024 zwei Monate später bereit zu sein.

Und wie der 37-jährige Serbe bereit war. Die Goldmedaille wurde ihm nicht geschenkt. Im Final stand ihm mit dem siebzehn Jahre jüngeren Carlos Alcaraz die grösstmögliche Hürde gegenüber.

Olympia 2024: Djokovic schafft Historisches

Noch einmal zeigte Djokovic alle Qualitäten, die den 24-fachen Grand-Slam-Champion zum mittlerweile unangefochten erfolgreichsten Spieler der Tennisgeschichte gemacht haben: seine Zähigkeit, seine Nervenstärke, sein unbändiger Siegeswille. Über diese Eigenschaften verfügt auch Carlos Alcaraz in Fülle, am Sonntagnachmittag fand er aber im Serben seinen Meister.

Wie so oft schaffte dieser natürlich wieder Historisches. Er ist der zweite Spieler der Geschichte, der alle vier Major-Turniere sowie Olympia im Einzel mindestens einmal gewonnen hat.

Dazu kommen bei den Frauen Steffi Graf und Serena Williams. Bisher war eine Bronzemedaille 2008 die einzige olympische Ausbeute von Djokovic gewesen. Nun versöhnte er sich auch mit den fünf Ringen.

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