Roger Federer: Hört endlich auf, seinen Rücktritt zu fordern
Nach der Niederlage von Roger Federer werden Rufe nach seinem Rücktritt laut. Schon wieder. Das muss wirklich nicht sein. Ein Kommentar.
Das Wichtigste in Kürze
- Federer verlor an den Australian Open im Halbfinal gegen Djokovic. Das kommt vor.
- Wie nach jeder Niederlage des Schweizers werden Rücktrittsforderungen laut.
- Das muss nicht sein. Ein Kommentar.
Rücktrittsforderungen an die Adresse von Roger Federer gibt es schon seit geschätzten zehn Jahren. Warum, ist bis heute nicht klar. Wahrscheinlich, weil er in seiner besten Zeit so dermassen viel besser war als alle anderen, dass seine Fans von damals jetzt jedes Turnier, das Federer nicht gewinnt, als persönlichen Affront betrachten.
Was sollen die Forderungen?
Auch nach der Niederlage gegen Novak Djokovic im Halbfinal der Australian Open ist das Geschrei wieder laut geworden: Rücktritt, Rücktritt, Rücktritt. Das nervt.
Rafael Nadal, auch schon 33, hat gestern übrigens gegen Dominic Thiem verloren. Topfit. Warum forderte bei ihm niemand den Abgang? Seit 2014 verlor der Spanier sieben von acht Spielen gegen Federer. Warum legt ihm niemand das Karriere-Ende nahe?
Roger Federer zeigt in Spätherbst seiner Karriere, mit 38 Jahren, noch Leistungen, zu denen 99 Prozent aller Tennisprofis nicht einmal in ihren besten Jahren fähig sind. Im Wimbledon-Final 2019 verliert er denn auch nicht wegen seines Alters, sondern wegen seiner Nerven.
An den World Tour Finals 2019 schiesst er die amtierende Weltnummer zwei diskussionslos vom Platz. Dass er das an den Australian Open nicht wiederholt, ist zu einem grossen Teil seiner Verletzung geschuldet. Zu Beginn der Partie dominiert er Djokovic regelrecht.
Roger Federer glaubt weiterhin
Er hat weiter riesiges Selbstvertrauen, glaubt weiterhin daran, dass er noch 1-2 Grand Slams gewinnen kann. Wie er in der Pressekonferenz nach dem Spiel sagte.
Solange Roger Federer auf diesem Niveau Tennis spielen kann, soll er das tun. Und ganz ehrlich: Wenn es ihm Spass macht, auch sonst.
Auch wenn er mit 50 Jahren noch auf dem Platz steht. Und dann an den Swiss Indoors in der ersten Runde an einem 17-jährigen Stefan Djokovic scheitert.