Roger Federer: Macht Tennis überhaupt noch Spass ohne den Maestro?
Roger Federer (41) gab gestern seinen Rücktritt bekannt. Wie viel Spass macht Tennis ohne unseren Superstar? Bei Nau.ch sind die Meinungen geteilt.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach dem Laver-Cup ist Schluss: Roger Federer (41) tritt zurück.
- Macht das Tennis jetzt überhaupt noch Spass?
Mit 41 Jahren beendet Roger Federer seine grossartige Karriere. Der Maestro wird am Laver-Cup Ende September ein letztes Mal auf der grossen Bühne auftreten. Und was jetzt? Macht der Tennis-Sport ohne «King Roger» überhaupt noch Spass? Die Meinungen in der Nau.ch-Redaktion gehen auseinander.
Christoph Böhlen, Sportchef Nau.ch
«Ich war zehn Jahre alt, als die blutjunge Martina Hingis ihren ersten Grand-Slam-Titel gewann. Es war mein erster Bezugspunkt zum Tennis – und dann kam Roger Federer! Dass man in den letzten 20 Jahren kaum an diesem Sport vorbeikam, ist sein Verdienst.
Das Tennis-Leben geht aber weiter. Denn: Auch wenn wir wohl nie mehr einen solchen Spieler bewundern dürfen, bietet der Tennis-Zirkus Profis für jeden Geschmack. Skandal-Nudel gefällig? Nick Kyrgios (27) ist in der Form seines Lebens.
Zudem bleiben von den «Big Three» mit Nadal (36) und Djokovic (35) zwei Stars weiterhin auf der Tour. Und wer auf den «Schweiz-Faktor» nicht verzichten möchte: Olympiasiegerin Belinda Bencic jagt ihren ersten Grand-Slam-Titel.
Roger Federer hat die Tennis-Begeisterung zwar entfacht – der Spass bleibt auch nach seinem Rücktritt.»
Micha Zbinden, Chefredaktor Nau.ch
«Tennis ohne Roger Federer? Nein, danke. Es tut mir aufrichtig leid für die neuen Stars wie den 19-jährigen Spanier Carlos Alcaraz, der an den US Open gerade sein erstes Grand-Slam-Turnier gewonnen hat. Aber mir fehlen die Emotionen, wenn Federer nicht mitspielt.
Mit King Roger konnte ich mich richtig identifizieren. So oft habe ich mit ihm stundenlang vor dem TV mitgelitten, gezittert, geflucht und am Ende meistens gejubelt.
Es war einfach schön, dem grössten Schweizer Sportler aller Zeiten zuzuschauen, seine Eleganz und mentale Stärke zu bewundern.
Schon seit seiner langen Verletzungspause schaue ich mir keine Live-Spiele mehr an. Und nach seinem Rücktritt erst recht nicht mehr.
Nein, ohne den Maestro bereitet mir Tennis keinen Spass mehr. Danke für alles, Roger!»