Dass sich Roger Federer just kurz vor der Corona-Pause am Knie operieren lassen musste, habe auch mit viel Glück zu tun, behauptet ATP-Kollege Richard Gasquet.
Das Wichtigste in Kürze
Roger Federer erholt sich derzeit von einer Knie-Operation.
Dass der Eingriff kurz vor der Corona-Pause stattfand, kommt dem Basler wohl zugute.
Das findet auch der französische Tennis-Profi Richard Gasquet.
Richard Gasquet und Roger Federer kennen sich gut. Die beiden Tennis-Profis haben auf der ATP-Tour schon 21 Mal gegeneinander gespielt. 19 Partien konnte der Schweizer für sich entscheiden. Einzig in Monte Carlo 2005 und in Rom 2011 musste sich Federer dem Franzosen geschlagen geben.
Federers OP im Februar
Derzeit ist der Tennis-Zirkus wegen der Corona-Krise jedoch pausiert. Und das kommt vor allem Roger Federer zugute. Der «Maestro» musste sich im Februar einer Knieoperation unterziehen lassen. Kurz bevor das Coronavirus die Tennis-Welt komplett lahmlegte.
Den ersten Grand Slam gibt's 2003 in Wimbledon: Federer besiegt den Australier Mark Philippoussis 7:6, 6:2, 7:6. - Keystone
In Australien gewinnt der «Maestro» erstmals 2004: Marat Safin schlägt er 7:6, 6:4, 6:2. - Keystone
Andy Roddick werden wir in dieser Galerie mehrmals antreffen. Hier beim Wimbledon-Triumph von Roger Federer 2004. Resultat: 4:6, 7:5, 7:6, 6:4. - Keystone
Lleyton Hewitt verliert gegen Roger Federer im US-Open-Finale 2004 klar und deutlich mit 0:6, 6:7, 0:6. - Keystone
Wimbledon wurde immer mehr zu Federers Wohnzimmer: 2005 besiegt er Andy Roddick mit 6:2, 7:6, 6:4. - Keystone
Mit Andre Agassi zieht eine der ganz grossen Legenden den Kürzeren gegen Federer. «King Roger» gewinnt das US Open 2005 mit 6:3, 2:6, 7:6, 6:1. - Keystone
Der zyprische Tennisspieler Marcos Baghdatis versuchte 2006 am Australian Open vergeblich, Federer am nächsten Grand-Slam-Titel zu hindern. Federer gewinnt mit 5:7, 7:5, 6:0, 6:2. - Keystone
Im Jacket an der Siegerehrung – das geht nur in Wimbledon. Federer besiegt Nadal 2006 mit 6:0, 7:6, 6:7, 6:3. - Keystone
2006 musste sich einmal mehr Andy Roddick geschlagen geben. Federer gewinnt den Final der US Open mit 6:2, 4:6, 7:5, 6:1. - Keystone
Fernando Gonzalez aus Chile stand 2007 etwas überraschend im Final der Australian Open und verlor dort gegen Roger Federer 6:7, 4:6, 4:6. - Keystone
Wieder Wimbledon, wieder im Jacket, wieder gegen Nadal: 2007 gewinnt Roger Federer mit 7:6, 4:6, 7:6, 2:6, 6:2. - Keystone
Wie heute in Wimbledon musste sich Novak Djokovic im US-Open-Finale 2007 geschlagen geben. Roger Federer holt sich seinen 12. Grand-Slam-Titel: 7:6, 7:6, 6:4. - Keystone
Auch Andy Murray kann Roger Federer 2008 nicht am fünften US-Open-Sieg in Folge hindern: Der Maestro gewinnt in drei Sätzen mit 6:2, 7:5, 6:2. - Keystone
Der erste und bisher einzige Sieg an den French Open. 2009 gewinnt Federer den Schweden Robin Söderling mit 6:1, 7:6, 6:4 und holt sich den einzigen fehlenden Titel in seiner Sammlung. - Keystone
Und nochmal Andy Roddick. Der US-Amerikaner muss sich 2009 ein weiteres Mal von Federer bezwingen lassen. Roddick verliert einen epischen Wimbledon-Final mit 5:7, 7:6 (8:6), 7:6 (7:5), 3:6. - Keystone
2010 gewinnt Roger Federer in Australien gegen Andy Murray mit 6:3, 6:4, 7:6. Es ist sein 16. Grand-Slam-Titel. - Keystone
2012 bleibt Federer Olympiagold verwehrt. Dafür gewinnt er kurz zuvor an gleicher Stätte in Wimbledon gegen Murray mit 4:6, 7:5, 6:3, 6:4. - Keystone
Nach langer Verletzungspause gibt Federer 2017 sein Comeback in Australien. An Nummer 17 gesetzt, stösst der Maestro bis in den Final vor und besiegt dort seinen Rivalen Rafael Nadal. - Keystone
Im gleichen Jahr doppelt Federer nach und gewinnt den Final in Wimbledon gegen Marin Cilic in fünf Sätzen mit 6:3, 6:1, 6:4. - Keystone
2018 holt sich Roger Federer an den Australian Open seinen 20. Grand-Slam-Titel. Er schlägt Marin Cilic im Final 6:2, 6:7, 6:3, 3:6, 6:1. - Keystone
Sein Comeback plante der Basler pünktlich auf die Rasensaison, mit dem Höhepunkt in Wimbledon im Juli. Daraus wird allerdings nichts.
Federer verbringt die Reha zuhause in der Schweiz. Seine Rivalen konnten in den vergangenen Wochen weder spielen noch uneingeschränkt trainieren. Dass dies ein Vorteil für den 39-Jährigen sein könnte, sieht auch Tennis-Kollege Richard Gasquet so.
Gasquet: «Roger Federer hatte enormes Glück»
«Federer hatte ein enormes Glück, dass die Operation kurz vor der Coronavirus-Pandemie stattfand», so der 33-Jährige gegenüber «L’Équipe». Der Schweizer wäre nach seiner Verletzung kaum bereit gewesen für Wimbledon. «Nach der Operation wäre es ihm nicht gut gelaufen», ist sich der Mann aus dem Süden Frankreichs sicher.
Die Pause der ATP-Turniere wird wohl noch bis im August andauern. Genügend Zeit für Roger Federer, sich wieder in Schwung zu bringen. Dass über Monate hinweg kein Tennis gespielt werden kann, konnte Federer im Februar mit Sicherheit noch nicht wissen.