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Wimbledon: Das sind die acht Schweizer Trümpfe

Ronny Reisch
Ronny Reisch

Grossbritannien,

Am Montag startet das traditionsreiche Grand-Slam-Turnier von Wimbledon. Auf dem heiligen Rasen mit dabei sind gleich acht Schweizerinnen und Schweizer.

Stan Wawrinka wimbledon
Trotz Aussenseiterrolle gehört Stan Wawrinka in Wimbledon 2022 zu den klingendsten Namen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Auch ohne Roger Federer tritt die Schweiz in Wimbledon 2022 mit einem Gross-Aufgebot an.
  • Vom Namen her ist Belinda Bencic oder Stan Wawrinka wohl am meisten zuzutrauen.
  • Aber auch Golubic, Teichmann, Hüsler, Ritschard, In-Albon und Laaksonen wollen überzeugen.

Die Wimbledon-Ausgabe 2022 ist zweifellos eine ganz spezielle. Aus politischen Gründen wurden russische und belarussische Sportler ausgeschlossen – dafür gibt es auch keine ATP-Punkte zu gewinnen. Der Glanz des Turniers bleibt trotzdem. Und: Neben viel Ruhm und Ehre gibt es in diesem Jahr auch ein neues Rekord-Preisgeld zu gewinnen.

Die Tennis-Welt freut sich nach der Swiatek- und Nadal-Gala in Paris auf spannende Titelkämpfe in England. Unwahrscheinlich, dass die Schweiz in diesen eine grosse Rolle spielt, ist Roger Federer doch immer noch abwesend. Trotzdem stehen unglaubliche acht Schweizerinnen und Schweizer im Hauptfeld – wer von ihnen kann überraschen?

Die Hoffnungsträgerin

Die grössten Schweizer Hoffnungen liegen wohl auf Belinda Bencic. Die 25-Jährige ist als Weltnummer 17 nicht nur am besten klassiert, sondern auch hervorragend in Form. Auf dem Rasen von Berlin spielte sie sich in der letzten Woche bis in den Final. Doch dummerweise musste sie in diesem verletzt aufgeben.

Immerhin: Bei Untersuchungen wurde keine gravierende Verletzung am Knöchel festgestellt. Es wäre ihr zu wünschen, nach dem bitteren Erstrunden-Out im Vorjahr diesmal einen Exploit zu schaffen. Eigentlich liebt Bencic die grüne Unterlage: Sie gewann ihr erstes WTA-Turnier auf Rasen und ist Junioren-Siegerin (2013) in Wimbledon.

Der Altstar auf Formsuche

Stan Wawrinka weiss genau, wie man Grand-Slam-Turniere gewinnt. Wimbledon ist der letzte Titel, der Wawrinka noch fehlt, um den Karriere-Grand-Slam zu komplettieren. Der Modus mit drei Gewinnsätzen liegt «Stan the Marathon Man» eigentlich. Nur: Mit 37 Jahren hat er an Physis eingebüsst und ist nach langer Verletzungspause auf Formsuche.

Stan Wawrinka
Stan Wawrinka nimmt in Wimbledon erneut Anlauf, um seine alte Form wiederzufinden. - Keystone

Ausserdem hat sich Stan auf Rasen noch nie richtig wohlgefühlt – der Viertelfinal war in Wimbledon das höchste der Gefühle. Mit diesen Vorzeichen ist er in der Startrunde gegen Youngster Jannik Sinner (ATP 12) krasser Aussenseiter. Doch wer weiss, vielleicht kann der Romand ausgerechnet jetzt wieder an die Leistung vergangener Tage anknüpfen.

Die gefährlichen Aussenseiterinnen

Die gemäss Weltrangliste zweitbeste Schweizerin ist Jil Teichmann (WTA 23). Sie schaffte es in Roland Garros zuletzt immerhin in den Achtelfinal. Ihre ersten beiden Rasen-Einzel 2022 verlor sie zwar, stand in Berlin aber im Doppel-Final. Mit ihrem starken Aufschlag ist die 24-Jährige auf Rasen nicht zu unterschätzen.

Teichmann Golubic
Jil Teichmann (r.) und Viktorija Golubic (l.) könnten in Wimbledon für Top-Spielerinnen zu gefährlichen Stolpersteinen werden. (Archivbild) - Keystone

Auch Viktorija Golubic (WTA 51) hat die Chance, als Aussenseiterin zu überraschen. Die 29-Jährige stand im Vorjahr immerhin im Viertelfinal von Wimbledon. Ohnehin liegt ihr das Rasen-Spiel – zuletzt erreichte sie in Nottingham den Halbfinal. Und im unberechenbaren Frauentennis weiss man nie.

Die Debütanten

Wenige Tage nach seinem 26. Geburtstag wird Marc-Andrea Hüsler erstmals an einem Grand-Slam-Turnier aufschlagen. Dem 1,96 Meter grossen Zürcher Linkshänder liegt die Unterlage, und in der Startrunde ist er als Weltnummer 104 sogar Favorit.

Wer wird in Wimbledon am längsten die Fahne für die Schweiz hochhalten können?

Ebenso wie Hüsler hat sich Alexander Ritschard durch die drei Quali-Runden gespielt. Auf den 28-Jährigen wartet bei der Grand-Slam-Premiere mit Stefanos Tsitsipas (ATP 3) gleich einer der Topfavoriten. Die 23-jährige Walliserin Ylena In-Albon musste nicht durch die Qualifikation – sie kommt über die Weltrangliste zum Grand-Slam-Debüt.

Ebenfalls mit dabei ist Henri Laaksonen. Der 30-Jährige (ATP 95) ist mittlerweile bestklassierter Schweizer. Er ist aber alles andere als ein Rasen-Spezialist und hat seit Februar nie mehr zwei Spiele am Stück gewinnen können. So dürfte bereits der einheimische Ryan Peniston (ATP 147) in der Startrunde von Wimbledon zu einer grossen Hürde werden.

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