Aleksander Kilde: «Jemand muss auf Bremse steigen»
Aleksander Kilde reagiert auf die vielen Stürze im Ski-Weltcup. Der Norweger will einen Gang zurückschalten. Einige Ideen hat er.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Ski-Weltcup häufen sich die schlimmen Stürze.
- Laut Aleksander Kilde muss man mal auf die Bremse stehen.
- Das Material sollte etwas verlangsamt werden, findet der verletzte Norweger.
Aleksander Kilde hat sich für eine Verlangsamung der Abfahrten ausgesprochen. Der Norweger ist besorgt über die hohe Anzahl an Verletzungen im Weltcup – sie würden dem Image des Sports schaden.
Kilde selbst ist einer von mehreren Athleten, die aufgrund von Verletzungen lange Zeit ausfallen. Bereits am Freitag hatte er zu SRF gesagt: «So kann es nicht weitergehen!»
Während seines Aufenthalts in Kitzbühel – vor einer weiteren Schulteroperation – sprach der 32-Jährige auch zur österreichischen Presseagentur APA.
Die Serie folgenschwerer Stürze sei «schlecht für den Sport, schlecht für das Image des Sports und schlecht beim Anwerben von Nachwuchs».
Der 21-fache Weltcupsieger fordert deshalb: «Jemand muss auf die Bremse steigen».
Verletzungen hätten schon immer zum Skisport gehört, doch es geschehe derzeit öfter und schlimmer. Es fühle sich so an, «dass wir jedes Wochenende einen oder zwei Athleten verlieren», so Kilde.
Aleksander Kilde: Würde langsamer fahren
Seiner Meinung sollte man bei der Ausrüstung anfangen: «Die Natur können wir fast nicht kontrollieren, aber was wir kontrollieren können, ist das Material.»
Die Parameter Geschwindigkeit, Aggressivität und Schnee würden immer weiter vorangetrieben. «Die Athleten wollen immer schneller fahren, eine engere Linie fahren.»
Die Geschwindigkeit könne man runterbringen. Wie? «Langsamere Ski, langsamere Speed-Anzüge», schlägt der Norweger vor.
Kilde glaubt, dass eine Reduzierung der Durchschnittsgeschwindigkeit um 5 km/h einen grossen Unterschied machen würde. Es würden geringere Kräfte auf die Athleten einwirken und sie würden weniger schnell ermüden. «Die Attraktivität des Rennens wäre noch immer die gleiche.»
Kilde sagt, er würde selbst ohne Problem etwas langsamer fahren, «wenn es jeder macht, wenn es Regeln gibt».
Fis ist informiert
Dem Norweger zufolge haben die Athleten beim Thema Sicherheit bereits den Kontakt zur Fis gesucht. «Wir haben es vorgebracht, bis zu einem gewissen Punkt halt, an dem Sportler kein Mitspracherecht mehr haben. Es ist aber auch für die Fis schwierig zu wissen, was sie tun sollen.»
Aleksander Kilde hat seit Wengen im letzten Jahr kein Rennen mehr bestritten. Diese Saison muss der 32-Jährige komplett auslassen.