Beat Feuz: «Ich will hier und in Kitzbühel nochmal schnell sein»
Beat Feuz (35) ist auf Abschiedstour, bestreitet in Wengen und Kitzbühel seine letzten Rennen. Für die beiden Auftritte ist er aber immer noch ambitioniert.
Das Wichtigste in Kürze
- Spielt das Wetter mit, findet am Samstag die Abfahrt in Wengen statt.
- Es wird das vorletzte Rennen von Beat Feuz sein, der nach Kitzbühel zurücktritt.
- Seinen Entscheid hat er bisher noch nicht bereut.
Vor den letzten Rennen seiner Karriere stellt sich Beat Feuz in Wengen nochmals den Medien. Der Berner spricht darüber, wie er nun am Lauberhorn und dann in Kitzbühel alles geniessen und aufsaugen will. Und dass er die Rennen ohne Wehmut von der Couch verfolgen wird.
Beat Feuz, wie fühlt sich die Lauberhorn-Ausgabe 2023 bislang an?
Beat Feuz: «Zunächst einmal waren wir alle sicherlich froh, dass wir zwei Trainings fahren konnten. Die Wetterprognosen waren ja nicht wirklich prickelnd. Es wurde top gearbeitet hier, die Piste ist dementsprechend in relativ gutem Zustand. Nun schauen wir, was in den kommenden Tagen möglich ist.»
Die Prognosen fallen weiterhin nicht sehr prickelnd aus.
Beat Feuz: «Leider nicht, aber wenn es irgendwo bei solchem Wetter dennoch passen kann, dann hier in Wengen. Und vielleicht auch noch in Kitzbühel. Hingegen an vielen anderen Orten müssten wir wohl abreisen.
Doch in Wengen werden sie trotz schwierigen Bedingungen alles dafür tun, um die Piste im bestmöglichen Zustand zu halten.»
Als wie schade empfänden Sie es, bei Ihrem letzten Antreten in Wengen keine Abfahrt bestreiten zu können?
Beat Feuz: «Das wäre sehr schade. Der Wetterbericht hat sich immerhin für Samstag etwas verbessert, deshalb bin ich positiv gestimmt. Hoffentlich gibt es am Samstag ein cooles und schönes Rennen.
Aber selbst wenn es nicht so kommen sollte: Es würde sich für mich nichts ändern, Wengen bliebe mir in sehr guter Erinnerung. Niemand von uns hat das Wetter im Griff – und das ist gut so.»
Was sagen Ihre Konkurrenten zum Rücktritt?
Beat Feuz: «Aktuell sagen sie noch nicht sehr viel, ich bin ja noch dabei. Aber klar, mit einigen habe ich schon gequatscht. Den einen oder anderen blöden Spruch gab es natürlich schon, auch nette Worte – je nach Situation. Doch alle finden, dass ich Recht habe und sie freuen sich für mich.»
Sind Sie mit Ihrem Rücktritts-Entscheid immer noch zu 100 Prozent im Reinen?
Beat Feuz: «Definitiv, die Freude ist gross, in Wengen und Kitzbühel nochmals Rennen zu fahren. Danach ist es aber okay, dass dieses Kapitel für mich vorbei ist.
Weil ich in Bormio nicht fit war, habe ich das Rennen zu Hause auf der Couch mitverfolgt. Das tat ich gänzlich ohne Wehmut. Das war für mich ein gutes Zeichen, dass ich da nicht zehn Zentimeter vor dem Fernseher stand. Und dachte: ‹Oh, da wäre ich jetzt auch gerne dabei.›»
Wie sieht es mental aus. Können Sie das ganze Drumherum für Ihre letzten Rennen ausblenden?
Beat Feuz: «Ja, das geht. Einer, der beim Saisonfinale zurücktritt, überlegt sich das ja auch nicht erst am Tag vorher. Da sind wir Profi genug.»
Hatten Sie sich auch überlegt, Ihren Entscheid niemandem zu sagen und dann einfach nach Kitzbühel aufzuhören?
Beat Feuz: «Diese Überlegung gab es, das wäre eine Möglichkeit gewesen. Aber das wäre für mich schwieriger gewesen. Nur mit dem Gedanken in mir drin zu leben, dass ich aufhöre und niemand sonst weiss es. Auch wäre das nicht so einfach gewesen, weil man ja auch neben der Piste Gespräche führt.»
Wie viel Druck machen Sie sich, am Lauberhorn nochmals zu gewinnen?
Beat Feuz: «Null. Ob ich hier Zehnter oder Erster werde, das ändert nichts mehr an meiner Karriere. Aber klar, ich will nochmals schnell sein. Sonst hätte ich ja nicht gesagt, dass ich in Wengen und Kitzbühel nochmals fahren will.»
Wird es hier oder nächste Woche in Kitzbühel eine grosse Party geben?
Beat Feuz: «Auf dem Wengener Dorfplatz gibt es sicherlich ein Fest. Ich werde da allerdings nicht mittendrin stehen (lacht). Nein, geplant ist nichts, denn nächste Woche folgt gleich Kitzbühel. Anstossen mit Familie und Freunden, wie in den letzten Jahren auch, geht aber schon.»
Und in Kitzbühel?
Beat Feuz: «Ohne Bier werde ich da sicher nicht zu Bett gehen. Bislang ist aber von einer Party noch keine Rede.»