Beat Feuz vor dem Abfahrts-Showdown mit Aleksander Kilde
Beat Feuz und Aleksander Kilde machen aller Voraussicht nach den Gewinn der kleinen Kristallkugel in der Abfahrt unter sich aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Beat Feuz liegt im Abfahrts-Weltcup vor dem letzten Rennen 23 Punkte hinter Kilde.
- Nur noch geringe Chancen haben Matthias Mayer und Dominik Paris.
- Die Männer-Abfahrt beim Weltcup-Final in Courchevel findet am Mittwoch um 10 Uhr statt.
Beat Feuz und die für alle neue Abfahrt in Courchevel, das passt zumindest vom Namen her gar nicht. L'Éclipse, zu deutsch Finsternis, heisst die Piste im WM-Ort 2023. Das ist jedoch so ziemlich das Gegenteil dessen, wie sich der Berner beim Weltcup-Finale fühlt.
Denn finster und Feuz, das schliesst sich in diesen Tagen und Wochen aus. Das sieht man schon daran, wie geduldig und gelassen der 35-Jährige den Interview-Marathon nach dem Abschlusstraining für die Abfahrt vom Mittwoch absolviert.
Beat Feuz ist sichtlich mit sich im Reinen, nimmt sich für alle ausgiebig Zeit, um auch noch die letzten Fragen ausführlich beantworten zu können.
Kaum fertig damit, begibt sich der Olympiasieger sofort zu Aleksander Kilde, seinem grössten Konkurrenten um die Abfahrts-Kristallkugel, und begrüsst diesen mit einer Umarmung.
Im Gegenzug erhält auch Feuz vom Norweger einige Schulterklopfer. Danach steht das Duo minutenlang nebeneinander, immer wieder Richtung Piste gestikulierend, und tauscht sich über die Éclipse aus.
Unterer Teil für Beat Feuz ein «Gemurkse»
Feuz ist zumindest über den oberen Streckenteil voll des Lobes und spricht von einer «schönen Abfahrt mit Sprüngen, Wellen und Tempo».
Weniger gnädig in seinem Urteil ist der Routinier mit dem unteren Abschnitt. Dieser komme einem «Gemurkse» gleich. Das sei aber durchaus okay, schliesslich sei es für alle gleich, so Feuz. «Auch Kilde wird sich da hinuntermurksen müssen.»
Feuz empfindet es als «einfacher», in der Rolle des Jägers zu sein. Mit der Gelassenheit eines Athleten, der sich bewusst ist, dass er - zumindest in der Abfahrt - alle grossen Ziele erreicht hat, fügt der Berner an.
«Ich muss an nichts herumstudieren. Kilde steht mehr unter Zugzwang als ich. Ich bin nicht der, der diese Kugel unbedingt gewinnen muss. Ich habe davon schon vier zuhause. Ich bin in diesem Jahr auch Olympiasieger geworden, habe Kitzbühel gewonnen und bin Vater einer gesunden Tochter geworden. Es passt alles.»