Österreichs Top-Skispringer in Corona-Quarantäne

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Österreich,

Es ging nicht lange gut. Trotz aller Vorsicht und strenger Hygienekonzepte haben sich zwei Weltklasse-Skispringer und ein Coach mit dem Coronavirus infiziert. Der Bundestrainer wünscht gute Besserung und befürchtet, dass es keine Einzelfälle bleiben.

Schlierenzauer
Gregor Schlierenzauer hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Foto: Swen Pförtner/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Als sich Markus Eisenbichler, Karl Geiger und ihre Teamkollegen am Mittwoch per Charterflug auf den Weg zum nächsten Skisprung-Weltcup machten, fehlten kurzfristig einige ihrer grössten Konkurrenten.

Gesamtweltcupsieger Stefan Kraft, Daniel Huber, Gregor Schlierenzauer und weitere österreichische Top-Springer mussten auf die vom Weltverband organisierte Reise ab München verzichten. Schlierenzauer, Philipp Aschenwald sowie Cheftrainer Andreas Widhölzl waren positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das gesamte Team vom Weltcup-Auftakt in Wisla befindet sich nun in Quarantäne, in Finnland muss Österreich mit einer B-Mannschaft antreten.

Russland verzichtet nach einem positiven Corona-Test von Michail Maximotschkin ganz auf einen Start. Das kündigte der russische Ski-Verband an. Das gesamte Team habe sich gemäss den FIS-Vorschriften in Quarantäne begeben.

Gleich zu Beginn der Saison trifft das Coronavirus die Flugkünstler mit voller Wucht. Gerade in einer Sportart, in der wenige Nationen die Siege unter sich ausmachen, wirkt sich der Ausfall einer gesamten Mannschaft gravierend auf die Wettkämpfe aus. In Polen gewannen die Österreicher am Samstag den Teamwettbewerb, tags darauf sicherte sich Huber hinter Eisenbichler und Geiger den dritten Platz. Anders als beim Fussball, Handball oder Basketball können im Falle einer Teamquarantäne nicht einfach Wettkämpfe abgesagt und irgendwann nachgeholt werden. Die Chance auf Weltcuppunkte in Ruka ist für die besten Österreicher futsch.

«In erster Linie geht ein Besserungswunsch an die betroffenen Springer und Trainer», sagte Bundestrainer Stefan Horngacher. Der Österreicher in Diensten des DSV ist Realist. «Es ist natürlich immer wünschenswert, gegen die beste Konkurrenz zu springen», sagte er und ergänzte mit Bezug zur aktuellen Lage: «Ich hoffe, dass diese Situation nicht öfter eintritt, wobei man leider damit rechnen muss.»

Der Sportliche Leiter für Skispringen und Kombination in Horngachers Heimatland war ratlos. «Ganz ehrlich, wir haben nicht wirklich eine Erklärung dafür», sagte Mario Stecher. «Wir halten uns an die Vorschriften und wir legen vom ÖSV her vielleicht alles noch einmal strenger aus.» Weltcup-Rekordsieger Schlierenzauer und Widhölzl haben laut ÖSV leichte Symptome.

Als Sportler sollen Manuel Fettner, David Haagen, Timon-Pascal Kahofer, Clemens Leitner, Markus Schiffner und Marco Wörgötter den ÖSV nun vertreten. «Wir prüfen gerade, ob jene Athleten, die weiterhin negativ auf das Virus getestet wurden und die keinerlei Symptome zeigen, zur dritten Weltcup-Station nach Russland reisen können», sagte Stecher. Zumindest Kraft und Huber wären dann beispielsweise wieder dabei.

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