FIS – Ex-ÖSV-Boss: «Bereue, dass ich für Eliasch gestimmt habe»
Das Wichtigste in Kürze
- Johan Eliasch ist seit seinem Amtsantritt als FIS-Präsident stark umstritten.
- Zuletzt macht der 60-Jährige mit einem dubiosen Bekleidungsdeal auf sich aufmerksam.
- Peter Schröcksnadel, Ex-Chef des österreichischen Skiverbandes, findet deutliche Worte.
Eine zentralisierte Vermarktung der TV-Rechte, Weltcup-Rennen in China und mehr Spektakel. Seit seinem Amtsantritt als Präsident der FIS verfolgt Johan Eliasch die Vision, den Skisport zu revolutionieren.
Bekleidungsdeal sorgt für Wirbel bei FIS
Die Pläne des 60-Jährigen kommen bei Athleten und insbesondere bei den nationalen Verbänden nicht gut an. Zuletzt macht er ausserdem mit einem umstrittenen Bekleidungsdeal von sich reden.
Die FIS wird seit dieser Saison offiziell von der Firma «Head» ausgerüstet. Ausgerechnet demjenigen Unternehmen, in welchem Eliasch die Mehrheit der Aktien hält.
Ex-ÖSV-Boss: «Nicht vereinbar!»
Der Verband beteuert zwar, dass der Schwede vom Deal weder direkt noch indirekt finanziell profitiert. Vielen ist die Zusammenarbeit dennoch ein Dorn im Auge. Allen voran Peter Schröcksnadel, dem ehemaligen Chef des österreichischen Skiverbands (ÖSV).
Der Bekleidungsdeal zwischen Eliasch und der FIS sei «überhaupt nicht vereinbar», so der 81-Jährige gegenüber «OE24». «Selbst wenn er die FIS mit seiner Firma gesponsert hätte, wäre das nicht okay. Aber er hat niemanden gefragt.»
Er selber sei damals noch im FIS-Vorstand gewesen. Von der Zusammenarbeit mit Head habe er jedoch erst im Nachhinein mitbekommen. «Ich hätte natürlich gesagt: ‹Das kommt nicht infrage!›»
Schröcksnadel verhalf Eliasch zum Präsidenten
Wenn überhaupt, dann hätte Eliasch die Ausrüstung kostenfrei zur Verfügung stellen müssen, bekräftigt der Österreicher. «So arm ist er ja nicht. Aber selbst dann hätte alles abgesegnet werden müssen.»
Peter Schröcksnadel war von 1990 bis Juni 2021 Chef des ÖSV. Danach war er als Vizepräsident der FIS tätig. Dieses Amt hat der mittlerweile jedoch niedergelegt.
Vor knapp zwei Jahren hat er Johan Eliasch mit seiner Stimme sogar zum Präsidenten verholfen. Darüber ärgert sich Schröcksnadel grün und blau.
Verstehen Sie die Zweifel an FIS-Präsident Eliasch?
Dass er für ihn gestimmt hat, bereue er zutiefst, sagt er. «Weil ich ihn anders eingeschätzt habe. Das, was passiert ist, ist eine arge Geschichte – eigentlich müsste Eliasch die Konsequenzen ziehen.»