Lauberhorn: Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann äussert sich zu Stürzen
Das Wichtigste in Kürze
- Marco Odermatt gewinnt die Abfahrt am Lauberhorn hoch überlegen.
- Sein Triumph wird jedoch von schweren Stürzen und Verletzungen überschattet.
- Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann nimmt im Nau.ch-Interview Stellung.
«Ich hoffe, das ist eine Lektion, hier nie wieder drei Rennen durchzuführen.» Das sagt Marco Odermatt während der Live-Übertragung der Abfahrt am Lauberhorn am Samstag.
Der Nidwaldner führt zu diesem Zeitpunkt mit komfortablem Vorsprung, sein Sieg ist praktisch sicher. Dennoch gibt es Diskussionsstoff.
Grund für Odermatts Aussage sind die vielen Stürze. Kurz davor muss Aleksander Kilde nach seinem Abflug in die Fangnetze mit dem Heli abtransportiert werden. Der Norweger renkt sich die Schulter aus und zieht sich Schnittverletzungen zu.
Drei Speed-Rennen am Lauberhorn - ist das vernünftig?
Wie schon am Donnerstag und am Freitag muss das Rennen am Lauberhorn mehrfach unterbrochen werden. Es stellt sich die Frage: Ist die Belastung durch das Zusatzrennen in diesem Jahr für die Fahrer zu hoch?
Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann nimmt nach Rennende gegenüber Nau.ch Stellung. Solche Stürze seien das letzte, was man sich an so einem tollen Anlass wünscht, sagt er im Interview. «Insbesondere, wenn es schwere Verletzungen gibt.»
«Noch nie so viele Ausfälle gesehen»
Welche Gründe die vielen Stürze haben, sei unklar. «Ob es Fahrfehler waren oder andere Umstände – es ist sicherlich ein Thema, das wir anschauen müssen», meint Lehmann.
Am Samstag bringen insgesamt zwölf Athleten ihren Lauf nicht ins Ziel. Lehmann: «Ich habe noch nie so viele Ausfälle gesehen auf einer Abfahrt wie heute.» Um irgendwelche Schlüsse zu ziehen, sei es noch zu früh. «Aber es ist richtig, dass wir das anschauen müssen.»
Die vielen Verletzungen trüben die Stimmung im Fahrerlager etwas. Trotzdem hat insbesondere Marco Odermatt aus sportlicher Sicht allen Grund zur Freude. Erstmals gewinnt er die legendäre Abfahrt am Lauberhorn.
Es sei ein Mega-Wochenende gewesen, sagt Urs Lehmann. «Marco ist der Überflieger, das wissen alle.» Allerdings hätten auch die jungen Athleten wie Franjo von Allmen oder Joshua Mettler überzeugt. «Das macht extrem viel Spass.»