Marco Odermatt ist gewarnt! Sarrazin: «War nicht volles Risiko»
Cyprien Sarrazin gewinnt den Super-G am Lauberhorn vor Marco Odermatt. Der entfesselte Franzose dürfte auch am Samstag für die Abfahrt heiss sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Marco Odermatt wird im Super-G von Wengen Zweiter.
- Der Schweizer wird nur von Cyprien Sarrazin geschlagen.
- Der Franzose erklärt nach dem Rennen: «Heute war es nicht volles Risiko»
Nach dem Abfahrts-Premierensieg im Weltcup war Marco Odermatt auch für den Super-G am Lauberhorn der grosse Favorit. Anders als am Donnerstag muss sich der Weltcup-Dominator am Freitag aber knapp geschlagen geben. Der Nidwaldner wird in Wengen hinter dem Franzosen Cyprien Sarrazin Zweiter (der Ticker zum Nachlesen).
Odermatt ist mit seinem zweiten Platz aber zufrieden, wie er im «SRF»-Interview betont. «Ich habe seine Fahrt am Start gesehen», meint er über den bärenstarken Sarrazin. «Da dachte ich mir schon, dass das nicht einfach zu schlagen wird. Und die lange Unterbrechung braucht sehr viel Energie», so Odermatt.
Der Sturz von Alexis Pinturault habe ihn beeinflusst, gibt der Ski-Dominator zu. «Gerade, wenn ein Alexis stürzt, der immer super auf dem Ski steht, praktisch nie Fehler macht ... Da ist vielleicht irgendwo im Unterbewusstsein auch ein Prozent Sicherheit mitgefahren. Darum bin ich heute sehr zufrieden mit dem zweiten Platz.»
Freud und Leid für Franzosen auf dem Lauberhorn
Sarrazin brennt mit Startnummer drei eine überragende Bestzeit in den Schnee am Lauberhorn. Zu diesem Zeitpunkt beträgt sein Vorsprung im Ziel mehr als drei Sekunden auf den ersten Verfolger. Am Ende sollte nur einer – eben Odermatt – näher als eine Sekunde an den Franzosen herankommen.
Allerdings zählte der Gesamtweltcupsieger zu jenen Fahrern, die im Starthaus lange warten mussten. Mit Startnummer sieben kam Alexis Pinturault am Silberhornsprung schwer zu Sturz. Der Franzose blieb mit Verdacht auf eine schwere Knieverletzung lange liegen und musste per Helikopter geborgen werden.
Nach Odermatt und dem mit Nummer 13 gestarteten Aleksander Kilde war klar: Sarrazin darf seinen dritten Weltcupsieg feiern, den zweiten in diesem Winter. Schon die Abfahrt in Bormio hatte der Franzose für sich entschieden. Hinter Odermatt belegte Kilde den dritten Rang, dem gesundheitlich angeschlagenen Norweger fehlte exakt eine Sekunde auf Sarrazin.
Auch für die morgige Abfahrt dürfte Sarrazin einer der grössten Gegner für Marco Odermatt sein.
Denn der Franzose hat noch Reserven, wie er im Siegerinterview erklärt: «Heute war es nicht volles Risiko. Bei manchen Passagen war es sicher 100 Prozent, aber es war nicht zu viel. Ich habe mich gut gefühlt, darum habe ich mir gesagt: Du kannst attackieren», so der Franzose.
Drei Schweizer am Lauberhorn in den Top Ten
Zweitbester Schweizer in Wengen wird Justin Murisier, der unmittelbar nach der langen Pinturault-Unterbrechung fährt. Er verliert 1,38 Sekunden auf die Bestzeit und reiht sich auf Zwischenrang sieben (nach 30 Läufern) ein. Auch Stefan Rogentin liegt als Neunter mit 1,58 Sekunden Rückstand in den Top Ten.
Für eine Überraschung sorgt Arnaud Boisset, der mit Startnummer 33 auf Rang 14 fährt. Etwas grösser ist der Rückstand von Niels Hintermann, der mit 2,38 Sekunden Abstand auf Platz 17 landet. Knapp dahinter reihte sich Loïc Meillard als 19. ein, auch Gilles Roulin holt auf Rang 22 noch Weltcup-Punkte.
Keine Zähler gibt es unterdessen für Alexis Monney, der die Top-30 nur um 22 Hundertstel verpasst. Gino Caviezel erwischt einen verpatzten Lauf und verliert auf Rang 39 schon 3,85 Sekunden auf die Bestzeit. Noch grösser ist der Rückstand von Josua Mettler mit 4,83 Sekunden auf dem 45. und vorletzten Rang.