Mikaela Shiffrin: «Ich wollte nicht mehr Skifahren»
Mikaela Shiffrin hat eine Saison mit vielen Höhen und Tiefen hinter sich. In einem persönlichen Beitrag gewährt die Amerikanerin Einblick in ihre Gefühlswelt.
Das Wichtigste in Kürze
- Mikaela Shiffrin (27) muss bei Olympia 2022 in Peking einen herben Rückschlag hinnehmen.
- Die Amerikanerin öffnet sich in einem emotionalen Beitrag bei «The Players' Tribune».
- Darin spricht sie über die schwierige Zeit ohne ihren verstorbenen Vater Jeff.
Für Mikaela Shiffrin endet die Saison mit einem Happy-End. Die Amerikanerin gewinnt Ende März den Gesamtweltcup vor ihrer Konkurrentin Petra Vlhova.
Vor wenigen Wochen sieht die Gemütslage ganz anders aus. Bei Olympia in Peking erlebt die 27-Jährige ein Debakel. In sämtlichen fünf Disziplinen scheitert Shiffrin.
Rund zwei Monate später blickt sie in einem persönlichen Beitrag bei «The Players' Tribune» zurück. Und ordnet die Geschehnisse aus China ein.
Tod des Vaters nimmt Skifahrerin emotional mit
Was ist an den Olympischen Spielen passiert? «Ich weiss es nicht», so die Ski-Queen. «Ich könnte ein tapferes Gesicht aufsetzen und einfach etwas Generisches erzählen. Aber die Wahrheit ist, ich weiss es nicht.»
Der Tod ihres Vaters sei gerade während der Zeit in Peking immer wieder präsent gewesen. An einigen Tagen habe sie die Trauer vergessen können. «Wenn ich am Berg bin, fühlt es sich nach dem einzigen Ort an, an dem ich frei atmen kann.»
Mikaela Shiffrin: «Ich wollte nicht mehr Skifahren»
Andererseits habe es auch Momente gegeben, in denen nichts funktioniert hat. «Manchmal ist es schwierig, einen Fuss vor den anderen zu setzen. Das ist Trauer. Das ist Menschsein», schreibt Shiffrin.
Der Schicksalsschlag um ihren Papa vor gut zwei Jahren habe ihr den Boden unter den Füssen weggezogen. «Ich wollte nicht mehr Skifahren. Ich wollte nichts essen. Ich wollte nicht mehr schlafen», so die Ausnahmekönnerin.
Der Gewinn des Gesamtweltcups mache das nicht alles wieder gut. Erfolg werde oft mit Wohlbefinden gleichgesetzt. «Die ganze Wahrheit ist: Ich fühle mich weder gut noch schlecht, es hängt allein vom Tag ab.»
Die Ergebnisse in den Rennen seien dabei völlig irrelevant. «Momentan ist meine Wahrheit viel komplizierter, als man im TV mitbekommt», schreibt Mikaela Shiffrin.