Olympia 2022: Das Interesse der Schweizer Zuschauer ist gross
Das Interesse der Schweizer TV-Zuschauer ist auch an Olympia 2022 gross – trotz Zeitdifferenz und dem umstrittenen Gastgeber.
Das Wichtigste in Kürze
- Das SRF liefert Daten zu den Zuschauerzahlen der ersten sechs Tage bei Olympia 2022.
- Im Vergleich mit vier Jahren zeigt sich: China wird keineswegs bestraft.
- Das Interesse der heimischen Athleten dominiert zudem auch dieses Jahr die Zahlen.
Die diesjährigen Olympischen Winterspiele in China laufen für Schweizer TV-Zuschauer meist nicht zu optimalen Zeiten. Wer jeden Tag von Anfang an mit dabei sein möchte, muss sich meist schon um 2.30 Uhr morgens aus dem Bett quälen. Für viele Schweizer ist Olympia 2022 in Peking also sozusagen ein Nachtvergnügen. Die grosse Frage: Wie wirkt sich das auf die Zuschauerzahlen aus?
Für die «SonntagsZeitung» hat SRF die Daten der ersten sechs Tage aufbereitet. Die Live-Übertragungen auf SRF2 in der Nacht zwischen 2 und 7 Uhr erzielten demnach einen Zuschauerdurchschnitt von 54'000 Personen aus der Deutschschweiz. Das ist ein Marktanteil von 48,5 Prozent.
Im Vergleich zu den Spielen 2018 zeigt sich: China wird keineswegs abgestraft. Im Gegenteil: Vor vier Jahren schauten im gleichen Zeitraum und in der gleichen Zeitspanne im Schnitt «nur» 22'000 Menschen zu. Das war ein Marktanteil von 23,1 Prozent.
Das Interesse an den Schweizer Sportlerinnen und Sportler dominiert auch dieses Jahr das Geschehen. So schauten sich am Montagmorgen rund 235'000 Menschen an, wie Abfahrer Beat Feuz zu Olympia-Gold fuhr. Das war ein Marktanteil von 80,8 Prozent.
In der Spitze um 5.43 Uhr waren es sogar 303'000 Zuschauer – und damit klar mehr als bei der Olympia-Abfahrt der Männer von 2018. Damals schauten im Schnitt 121'000 zu, 145'000 waren es in der Spitze. Allerdings ging die Olympia-Abfahrt in Südkorea bereits um 3.30 Uhr los.
Olympia 2022: «Beijing heute» weniger beliebt als «PyeongChang aktuell»
Das Olympia-Magazin «Beijing heute» erreichte in den ersten sechs Tagen einen Zuschauerdurchschnitt in der Deutschschweiz von 192'000 Personen. Das ist ein Marktanteil von 13,5 Prozent. Das Pendant von 2018, «PyeongChang aktuell», erreichte über die ganze Dauer jener Spiele einen Schnitt von 204’000 (14,7 Prozent).
Übrigens: Aktuellere Zahlen kann SRF gemäss dem Artikel nicht liefern. Es gibt also auch noch keine Informationen dazu, wie viele Menschen sich die Goldfahrt von Lara Gut-Behrami im Super-G anschauten.
Zudem ist wichtig zu erwähnen, dass das SRF seit 2013 die Zuschauerzahlen anders misst als zuvor, womit Vergleiche zu Austragungen vor jener Zeit entfallen. Da die diesjährigen Spiele in einer ähnlichen Zeitzone wie die vor vier Jahren in Südkorea stattfinden, macht ein Vergleich mit Pyeongchang am meisten Sinn.