Ski-WM 2025: Darum duzen SRF-Moderatoren die Ski-Stars nicht
SRF berichtet hautnah von der Ski-WM in Saalbach und bringt die Emotionen in die Schweizer Haushalte. Einzig die Sie-Form bei den Interviews sorgt für Distanz.
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Das Wichtigste in Kürze
- Am Sonntag ging die Ski-WM in Saalbach mit Meillards Slalom-Gold zu Ende.
- SRF hat die Zuschauer während knapp zwei Wochen durch das Saison-Highlight geführt.
- Es stellt sich aber die Frage: Warum dürfen die Moderatoren die Ski-Fahrer nicht duzen?
Paddy Kälin, Stefan Hofmänner und Lukas Studer: Sie alle berichten seit vielen Jahren über den Ski-Sport. Auch bei der Ski-WM in Saalbach sind die drei SRF-Moderatoren vor Ort. Und führen das Publikum gewohnt souverän durch den fast zweiwöchigen Event.
Die Weltmeisterschaft verkommt zu den Schweizer Festspielen: 13 Medaillen holt Swiss-Ski in elf Rennen. Das SRF-Publikum bekommt die Emotionen ins Wohnzimmer geliefert.
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Bei den unzähligen Interviews fällt auf: Die Moderatoren sprechen die Athleten konsequent per «Sie» an. Und das, obwohl sie die meisten seit Jahren kennen, sich wohl privat sogar duzen.
Doch weshalb ist das so?
Auf Anfrage lässt der Sender verlauten: «Mit der Ansprache in der Höflichkeitsform drücken wir gegenüber den Sportlerinnen und Sportlern unseren Respekt aus.»
Zudem brächte man mit dem Siezen zum Ausdruck, dass mit der notwendigen objektiven Distanz kommuniziert wird.
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«Auch wenn die Leidenschaft dem Sport gilt, sind die SRF-Moderierenden in der Rolle als Journalistinnen und Journalisten im Einsatz. Und nicht als Bewunderer oder Fans der Sportlerinnen und Sportler», heisst es.
Übrigens: Auch bei den Kollegen vom ORF werden die Fahrer mit der Höflichkeitsform angesprochen.
Dafür hat man bei «Blue Sport» angefangen, die Sportler im Interview zu duzen. «Es ist eine Empfehlung, keine Vorgabe», schrieb Chefredaktor Andres Böni auf LinkedIn. «Wir überlassen auch einiges dem Feingefühl der Moderatoren und Reporter.»