Ski-WM – Italien-Boss attackiert Team: «Haben nicht alles gegeben»
Italiens Slalom-Cracks können an der Ski-WM im nicht überzeugen. Das sorgt für happige Kritik aus der eigenen Chefetage – und das mitten im Rennen!
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Das Wichtigste in Kürze
- Routinier Stefano Gross fährt als bester Italiener im WM-Slalom auf Rang 20.
- Rennsportchef Massimo Carca kritsiert in Saalbach die jungen Athleten.
- Seine WM-Bilanz verschickt er bereits nach dem 1. Lauf.
Besser hätte die Ski-WM für Italien nicht starten können: Im Team-Event setzen sich die «Azzurri» im Final gegen die Schweiz durch und holen Gold. Doch von da an schlägt aus italienischer Sicht nur noch Federica Brignone zu, die Gold und Silber holt.
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Diese Bilanz sorgt am Sonntag für einen schrägen Moment: Schon zwischen dem 1. und 2. Lauf des Männer-Slaloms verschickt der italienische Ski-Verband eine WM-Bilanz. Und die hat es in sich!
«Stefano Gross hat alles gegeben – die Jungen nicht!»
Männer-Rennsportchef Massimo Carca erwähnt die Goldmedaille im Team-Event. Und hebt die guten Speed-Leistungen von Routinier Dominik Paris hervor. Doch für das zu diesem Zeitpunkt noch laufende Slalom-Rennen gibt es gemäss «sportnews-bz» auf den Deckel!
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«Wir haben uns nicht richtig auf Schnee und Kurs eingestellt», erklärt Carca in dem Schreiben. «Stefano Gross hat aber gezeigt, dass mit Einsatz und Wille etwas möglich gewesen wäre. Er hat alles gegeben, die Jungen nicht.»
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Nach dem ersten Lauf rangiert der 38-jährige Gross auf Rang 14. Er fällt später beim Sieg von Loïc Meillard noch auf Platz 20 zurück.
Dafür liegt Alex Vinatzer, Bronzegewinner 2023, nur auf Rang 24. Knapp in den zweiten Lauf schafft es Tobias Kastlunger, der Platz 29 erreichte. Beide scheiden übrigens im zweiten Lauf aus – also nach der Verbandskritik!
Vinatzer: «An der Motivation hat es nicht gelegen»
Der 25-jährige Alex Vinatzer lässt die Kritik nicht auf sich sitzen: «Ich hatte Willen ohne Ende. Ich bin richtig motiviert ins Rennen gegangen, daran hat es nicht gelegen.»
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An so einem Tag sei es wichtig, sich bei der Analyse nicht von Emotionen leiten zu lassen. «Das habe er nach dem völlig verkorksten ersten Lauf auch versucht», so Vinatzer. «Das Rennen habe ich im ersten Durchgang verloren. Ich kam auf dem runden Kurs nicht zurecht, habe dann alles riskiert.»
Ausreden sucht der Südtiroler nach dem Aus an der Ski-WM nicht: «Der Strecke gebe ich aber nicht die Schuld. Wenn man konstant vorne mitfahren will, muss man überall gut sein.»
Die nächste Chance, es dem eigenen Chef zu beweisen, bietet sich Anfang März beim Slalom in Kranjska Gora.