Skispringen: Zyla überraschend wieder Weltmeister auf Normalschanze
Piotr Zyla hat seinen WM-Titel im Skispringen von der Normalschanze überraschend verteidigt. Der Pole holt WM-Gold vor einem deutschen Doppelpack.
Das Wichtigste in Kürze
- Piotr Zyla ist erneut Weltmeister im Skispringen von der Normalschanze.
- Der Pole fliegt im zweiten Sprung mit Schanzenrekord noch zur Goldmedaille.
Piotr Zyla gewinnt in Planica am Samstagabend den WM-Titel von der Normalschanze. Der Pole siegt vor den Deutschen Andreas Wellinger und Karl Geiger, Gregor Deschwanden und Simon Ammann erreichen immerhin den Finaldurchgang.
Zyla verteidigte den Titel von Oberstdorf 2021 erfolgreich. Dies geschah überraschend: Einerseits zählte er nicht zu den Favoriten, andererseits schien er nach Durchgang eins mit dem 13. Zwischenrang bereits entthront zu sein. Mit der Schanzenrekord-Weite von 105 m setzte sich der 36-Jährige an die Spitze und liess sich – auch dank ein bisschen Glück mit den Winden – nicht mehr aus der Leader-Box verdrängen.
Stefan Kraft verpasste derweil seine 13. WM-Medaille knapp. Der nach dem ersten Durchgang hauchdünn führende Österreicher wurde im Finale von kniffligen Bedingungen zurückgeworfen und musste sich 0,4 Punkte hinter Bronze mit Platz 4 begnügen.
Gregor Deschwanden und Simon Ammann zeigten ansehnliche Leistungen. Deschwanden (Platz 19) sprang im Rahmen der Erwartungen, Simon Ammann schloss im 28. Rang besser ab als erwartet. Killian Peier (33.) und Remo Imhof (35.) verpassten den Finaldurchgang um ein paar Zähler.
Deschwanden zeigte mit 97,5 m und 93,5 m zwei gute Sprünge. Mit Blick auf die bislang missratene Saison muss er mit dieser Klassierung zufrieden sein. «In einer Freiluft-Sportart braucht es auch ein wenig Glück. Dieses war heute nicht auf meiner Seite», sagte er .
Ammann bekundete im zweiten Umgang mehr Pech mit dem Rückenwind als Deschwanden. Auf 97,5 m liess der 41-Jährige 87 m folgen. «Cool, dass ich einigermassen wieder bei den Leuten bin», meinte der Toggenburger, der die Saison im Sommer nicht richtig vorbereitet hatte und wegen Prüfungen an der Uni auch verspätet in den Weltcup eingestiegen war.
Der Routinier musste bereits während den besten Zeiten seiner Karriere Abzüge für die Landung hinnehmen. In Planica ist dies nun die Schwäche des Routiniers. Telemark-Landungen kann der Toggenburger keine in den Hang zaubern.