Skandal im Skispringen: FIS-Materialboss schlägt 3D-Scannercheck vor
Seit dem Wochenende sorgt ein Manipulationsskandal im Skispringen für Wirbel. Der Chef der FIS-Materialkommission bringt jetzt Ideen gegen Betrügereien.

Das Wichtigste in Kürze
- Künftig könnten Skisprung-Anzüge mit einem 3D-Scanner kontrolliert werden.
- Damit will der Chef der FIS-Materialkommission Betrügereien verhindern.
- Zuvor sorgte das norwegische Skisprung-Team für einen Skandal an der WM.
Andreas Bauer, Chef der FIS-Materialkommission, fordert im Skisprung-Skandal um manipulierte Anzüge neue Kontrollmethoden.
«Bisher wird alles händisch überprüft, menschliche Messungenauigkeiten sind nicht auszuschliessen. Wir müssen jetzt so schnell wie möglich auf die moderne Technik umsteigen», so Bauer.
«Wir sollten wie am Flughafen 3D-Scanner nutzen», sagt er unter anderem der «Stuttgarter Zeitung».
Norwegens Team hat manipuliert
«Wir können die Körpermasse der Springer scannen und wir können sie anschliessend in den Anzügen scannen. Ich bin mir sicher, dass dies, was die Fairness angeht, die Kontrollen auf ein neues Level heben wird», so Bauer.

«Denn so lässt sich jeder Zentimeter des Anzugs schnell und genau überprüfen. Vor, während und nach dem Wettkampf. Mit der modernen Technik werden wir es schaffen, Betrügereien dieser Art künftig zu verhindern.»
Anonym gefilmte und veröffentlichte Videos sorgen im Skispringen seit Samstag für grosse Aufregung. Auf den Bewegtbildern ist zu sehen, wie das norwegische Team Wettkampfanzüge auf unzulässige Art und Weise bearbeitet.
So wurde eine nicht erlaubte Naht angebracht, die für mehr Stabilität sorgen soll. Die zusätzliche Stabilität hilft den Springern beim Fliegen in der Luft.
Bauer schlägt Sofortmassnahmen vor
Nach dem Grossschanzen-Einzel bei den WM in Trondheim wurden die beiden Norweger Marius Lindvik und Johann André Forfang disqualifiziert.
Zuvor war schon ihr Teamkollege Kristoffer Eriksen Sundal aus dem Wettbewerb genommen worden. Allerdings gibt es die Sorge, dass der Skandal deutlich weiter reicht.

Bauer schlägt für die restlichen Weltcups Schnellmassnahmen vor. «Um ein faires Ende der Saison hinzubekommen, wäre mein Vorschlag: Wir lassen pro Springer nur noch einen Anzug zu und prüfen diesen auf Herz und Nieren.»
Der Chef der FIS-Materialkommission erklärt: «30 Minuten vor Wettkampfbeginn werden die Anzüge ausgegeben. Und unmittelbar nach dem Springen wieder in die Obhut der FIS eingezogen. So können keinerlei Veränderungen vorgenommen werden. Das müssten aber höhere FIS-Instanzen noch beschliessen.»