Skispringen

Skispringen – Legende gesteht: «Haben Vorschriften überschritten»

Christoph Böhlen
Christoph Böhlen

Norwegen,

Der Anzugs-Betrug der norwegischen Skispringer sorgt weiter für heftige Diskussionen. Jetzt schaltet sich auch die finnische Legende Janne Ahonen (47) ein.

Janne Ahonen
Der Finne Janne Ahonen spricht über Betrug im Skispringen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • «Auch ich habe Vorschriften bei den Anzügen überschritten», sagt Janne Ahonen.
  • Die finnische Skisprung-Legende (47) schlägt externe Kontrollen der Anzüge vor.

Der Betrugs-Skandal hat die Skisprung-Szene durchgeschüttelt. Jetzt hat sich auch Legende Janne Ahonen geäussert. Der Finne gibt zu, während seiner aktiven Laufbahn bei der Anzugs-Grösse gegen die Regeln verstossen hat.

Jan-ERik Aalbu
Verbandschef Jan-Erik Aalbu gestand den Betrug der Norweger – zahlreiche Springer und Personen aus dem engen Umfeld wurden suspendiert. - Keystone

«Wir haben alle das Limit ausgereizt – und manchmal sogar überschritten», gibt der fünffache Gewinner der Vierschanzentournee zu. Beim norwegischen Sender «NRK» sagt Ahonen: «Ich habe nie unerlaubte Materialien auf meinen Anzug aufgebracht. Aber ich habe die Vorschriften bezüglich der Grösse überdehnt und damit überschritten.»

Janne Ahonen
Janne Ahonen wurde fünfmal Weltmeister. - keystone

Der 47-jährige Finne räumt ein, dass er stets über diese Verstösse Bescheid wusste. «Jeder kennt das Aussehen seines eigenen Anzugs», so der fünffache Weltmeister.

Daher fordert er im Zusammenhang mit dem aktuellen Betrugsskandal bei den Weltmeisterschaften eine schnelle und strenge Reaktion.

Verfolgst du den Skisprung-Weltcup?

Ahonen schlägt vor: «Vielleicht sollte es jemanden von aussen geben, der die Anzüge kontrolliert, wie beim Doping. Die FIS führt die Dopingkontrollen nicht durch, das macht die Welt-Anti-Doping-Agentur. Vielleicht sollte es mit den Anzügen genauso sein. Eine unabhängige Stelle, die sich darum kümmert.»

Norweger gesperrt und disqualifiziert

Der Skisprung-Sport wird derzeit von einem Anzug-Skandal erschüttert. Auf anonym gefilmten und Medien zugespielten Videos ist zu sehen, wie das norwegische Team während der WM in Trondheim Wettkampfanzüge auf unzulässige Art und Weise manipuliert.

Weltmeister Marius Lindvik und Johann André Forfang wurden für das Grossschanzen-Einzel der Titelkämpfe disqualifiziert.

Skispringen
Norwegen gesteht Betrug durch Manipulation der Sprunganzüge bei der Ski-WM 2025. - keystone

Sie und weitere norwegische Springer sowie Funktionäre sind mittlerweile suspendiert. Und dürfen nicht mehr an Wettkämpfen der FIS teilnehmen. Lindvik und Forfang bestreiten, dass sie von den illegalen Praktiken bei der WM gewusst haben.

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Kommentare

User #3408 (nicht angemeldet)

Norwegen - da kennt man sich auch aus mit Doping aller Art.

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