Sölden-Weltcup: Feller kontert Kritik von Lara und Umwelt-Schützern
Das Wichtigste in Kürze
- Manuel Feller will von der Kritik am Weltcup-Auftakt in Sölden nichts wissen.
- Umweltschützer schiessen scharf gegen die «Instandhaltungsarbeiten» am Gletscher.
- Feller: «In zehn Jahren wird es das Eis sowieso nicht mehr geben.»
- Der Deutsche Dressen pflichtet bei: «Andere fliegen zum Saufen an den Ballermann ...»
Die Kritik an den Veranstaltern des Weltcups in Sölden nimmt kein Ende. Greenpeace erhebt etwa Vorwürfe, dass man den Rettenbachgletscher für die Rennen zerstöre.
Nun stellen sich zwei Routiniers gegen die Klima-Schützer: Ösi-Techniker Manuel Feller weist diese Anschuldigungen. Und auch das Deutsche Speed-Ass Thomas Dressen bläst zum Gegenangriff.
«Ich finde es schwach, wie einseitig in gewisser Hinsicht berichtet wurde. Es wurde nie hinterfragt, warum es gemacht wurde», sagt Feller zur «Krone». Er bezieht sich dabei auf die kritisierten Instandhaltungsarbeiten am Gletscher. Diese hätten das Ziel einer nachhaltigeren Nutzung von Schnee und Energie in den kommenden Jahren.
«Es geht also um Nachhaltigkeit. Der Blick von Sölden ist weiter nach vorne gerichtet. Auch wenn es natürlich katastrophal ausschaut», so Feller mit Blick auf den Gletscher, der immer mehr verschwindet.
Ohnehin ist sich der 31-Jährige sicher: «In zehn Jahren wird es das Eis sowieso nicht mehr geben.»
Dressen über Sölden-Rennen: «Andere fliegen für zwei Tage zum Saufen an den Ballermann ...»
Auch Thomas Dressen stimmt Fellers Meinung zu. «Wenn Kinder heimkommen aus dem Skiurlaub, dann werden die hingestellt als Klima-Kaputtmacher oder wie man das alles nennt. Das kann es nicht sein», schüttelt der Speed-Spezialist den Kopf.
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Vielmehr fordert er: «Da sollten sich eher mal die hinterfragen, die einfach mal so für zwei Tage zum Saufen an den Ballermann fliegen.»
Noch weiter geht Jakob Falkner, der Chef des Weltcup-Organisationskomitees. Er bezeichnete die Vorwürfe der Umweltverbände als «böswillig». Er betonte, dass die Massnahmen aufgrund des Rückgangs des Gletschers von den Behörden genehmigt wurden.
Gut-Behrami und Shiffrin kritisieren frühen Weltcup-Start
Allerdings: Es gibt auch Ski-Stars, die sich kritisch äussern. So zum Beispiel Lara Gut-Behrami. «Wenn die Leute im Zielraum im T-Shirt rumlaufen und jene vor dem Fernseher Badehose tragen, ist das nicht logisch.»
Zustimmung erhält sie etwa von Gesamtweltcup-Siegerin Mikaela Shiffrin. Oder Ex-Slalom-Crack Felix Neureuther. Der Deutsche nannte die Bilder aus Sölden in einem Podcast eine «Katastrophe für die Glaubwürdigkeit des Sports». Die Bilder von den frühen Rennen seien «sehr verstörend und einfach nicht mehr zeitgemäss».