Springt Adelboden für abgebrochenen Sölden-Riesen ein?
Das vom Winde verwehte Auftakt-Rennen in Sölden wird nicht in Österreich nachgeholt. Infrage kommen könnte eine altbekannte Strecke in der Schweiz.
Das Wichtigste in Kürze
- Der abgebrochene Riesenslalom in Sölden wird nicht in Österreich nachgeholt.
- Ein Kandidat für die Austragung des Rennens könnte Adelboden sein.
- Im Berner Oberland ist es für eine Stellungnahme noch zu früh.
Der wegen des heftigen Windes am Sonntag abgebrochene Weltcup-Riesenslalom der Männer soll nachgeholt werden. Diese Absicht hegt man seitens der FIS.
Der Welt-Skiverband hat aber auch klargemacht, dass das Rennen an einem bereits im Kalender 2023/24 enthaltenen Weltcup-Ort ausgetragen werden muss und kein neuer Veranstalter hinzukommen kann. Ski Austria hat bereits am Sonntag die Möglichkeit geprüft, ob das Rennen in Hochgurgl, wo am 18. November bereits ein Weltcup-Slalom geplant ist, organisiert werden kann.
In einer Online-Medienkonferenz hat Ski Austria-Generalsekretär Christian Scherer am Montagmittag erklärt, dass man nach eingehender Prüfung der Möglichkeiten von einer Durchführung des Rennens in Hochgurgl absehe. «Es ist eine Entscheidung der Vernunft», sagte Scherer.
Der Slalom geniesse im neuen Weltcup-Ort Priorität und man wolle nicht das Risiko eingehen, die «qualitativ hochstehende Veranstaltung» mit einem weiteren Anlass zu gefährden.
Adelboden könnte zum Thema werden
Weil die Renn-Programme in Kitzbühel (19. bis 21. Januar) und Schladming (23./24. Januar) schon vollgepackt seien und der Weltcup-Final in Saalbach auch keine Option sein könne, komme auch ein Ausweichen dorthin nicht infrage.
Damit ist klar, dass der abgebrochene Sölden-Riesenslalom nicht in Österreich stattfinden wird. Wo das Rennen nachgeholt wird, ist noch offen. Seitens der FIS heisst es lediglich, dass man aktuell daran sei, die «letzten Details zu klären». Man werde das Rennen dort austragen, wo es in Bezug auf technische, logistische, sportliche und auch finanzielle Aspekte am meisten Sinn mache, sagte FIS-Renndirektor Markus Waldner gegenüber «skinews.ch».
Was wäre mit Adelboden? Da nach den Speed-Rennen von Bormio (28./29. Dezember) bis zum geplanten Riesenslalom am Chuenisbärgli (6. Januar) keine Rennen geplant sind, könnte der Termin für ein zusätzliches Rennen am 5. Januar durchaus passen.
Christian Haueter vom Organisationskomitee in Adelboden gegenüber «skinews.ch»: «Wir sind bis zum Anruf davon ausgegangen, dass das Rennen in Österreich nachgeholt wird. Deshalb haben wir uns noch gar keine Gedanken über diese Möglichkeit gemacht.»
Das dürfte jetzt anders sein. Denn wie das OK in Adelboden bereits gemeldet hat, sind die Tribünen-Plätze für den samstäglichen Riesenslalom am Chuenisbärgli bereits ausverkauft. Da könnte ein zweites Rennen, wenn die logistischen Fragen gelöst werden können, ja durchaus spannend sein.
Weltcup-Start künftig im November?
Auch seitens Swiss Ski gab es auf Anfrage von «skinews.ch» kein grundsätzliches Nein zu einem möglichen Zusatz-Rennen in der Schweiz. Da die Information, dass das Rennen nicht in Österreich stattfinden werde, noch ziemlich frisch sei, müssten zuerst «Gespräche geführt werden», heisst es.
Christian Scherer sprach in der Online-Medienkonferenz auch die Frage nach einer zeitlichen Verschiebung des Weltcup-Openings in den November an. Die Diskussionen darüber hätten zeitnahe, im Anschluss an die Speed-Rennen von Zermatt, zu erfolgen, damit rund um den Jahreswechsel 2023/24 Sölden und die Region im Ötztal bezüglich Planung für Unterkünfte Grundlagen zur Verfügung hätten.
Fix sei, dass Sölden auch künftig nur für das Weltcup-Opening, nicht aber für «normale» Weltcup-Rennen während der laufenden Saison zur Verfügung stehen werde, führte Scherer aus. «Es muss in Sölden ein Ski-Fest mit entsprechendem Rahmenprogramm stattfinden», sagte der Ski-Austria-Generalsekretär.