Der Regierungschef von Tunesien, Youssef Chahed, wurde bis auf Weiteres von der Bewegung Nidaa Tounes ausgeschlossen. Wirtschaftsprobleme waren ein Auslöser.
Tunesiens Premierminister, Youssef Chahed, sitzt im Parlament.
Tunesiens Premierminister, Youssef Chahed, sitzt im Parlament. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Tunesien leidet trotz demokratischer Reformen an Wirtschaftsproblemen.
  • Nun wurde der Premierminister, Youssef Chahed, aus seiner Partei suspendiert.
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Im Streit um den wirtschaftspolitischen Kurs in Tunesien hat die führende Partei des Landes die Mitgliedschaft des Ministerpräsidenten Youssef Chahed eingefroren. Der Regierungschef sei bis auf Weiteres von der Bewegung Nidaa Tounes ausgeschlossen, teilte die Partei am späten Freitagabend mit. Der Suspendierung ist die nächste Eskalation in einem Streit zwischen Chahed und Parteichef Hafedh Caid Essebsi, dem Sohn des Präsidenten.

Wie auch andere politische Kräfte hatte der Parteiführer den Ministerpräsidenten zuletzt zum Rücktritt aufgefordert, weil er dessen Schritte zur Bekämpfung der Wirtschaftskrise ablehnt. Die einflussreiche islamisch-konservative Partei Ennahda will Chahed aber bis zu den Wahlen 2019 in seiner Position halten, da sie sonst weitere Instabilität fürchtet.

Tunesien ist als einziges Land der arabischen Welt als Demokratie aus den Aufständen 2011 hervorgegangen. Trotz demokratischer Reformen kämpft das nordafrikanische Land mit Wirtschaftsproblemen. Die Unzufriedenheit mit der Politik ist gross. Anfang des Jahres kam es zu landesweiten Protesten und Ausschreitungen.

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