Händetrockner verbreiten multiresistente Keime
In vielen öffentlichen Toiletten haben Papiertücher ausgedient, stattdessen sind die Räume mit Luft-Händetrocknern ausgestattet. Das könnte gefährlich werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Händetrockner mit starkem Luftstrahl verteilen bis zu 27 Mal mehr Bakterien im Raum.
- Papiertücher dagegen saugen Wasser und Bakterien von den Händen auf.
Letztens fand in vielen öffentlichen Toiletten eine Veränderung statt: Anstelle der Papiertücher, tauchten laut summende Luft-Händetrockner auf. Innert Sekunden trocknet das Gebläse die Hände ganz und gar.
Ökologischer soll das sein, weil dann weniger Papier verwendet wird. Hygienischer auch, weil man mit den nassen Händen nichts anzufassen hat. Bloss in den harten Luftstrom halten und abwarten.
Bakterien-Stürme
Doch nun zeigen mehrere Studien aus den USA, Frankreich und England: Die Händetrockner mit Luft werden zu regelrechten Bakterien-Tornados. Sie wirbeln in öffentlichen Toiletten Magen-Darm-Bakterien durch den gesamten Raum und sorgen in Krankenhäuser für die Verbreitung von Antibiotika-resistenten Viren.
«Das Problem ist, dass manche Leute ihre Hände nicht richtig waschen», erklärt Mark Wilcox, Professor an der Universität Leeds (UK). «So wird der Händetrockner zu einer regelrechten Sprühdose, die den gesamten Toiletten-Raum mit Bakterien infiziert. Betroffen ist der Trockner selber, die Waschbecken, der Boden und andere Oberflächen», erklärt der Forscher.
Papier ist hygienischer
Was hilft? Die guten, alten Papiertücher. «Papiertücher absorbieren das Wasser und die Mikroben, die noch auf der Hand zurückgeblieben sind. Werden sie korrekt entsorgt - also in den Müll geworfen - gibt es viel weniger Potential, dass sich daran jemand ansteckt.»