Trump greift Ex-Sicherheitsberater Bolton an

Im Amtsenthebungsverfahren gegen US-Präsident Trump wollen die Demokraten den früheren Sicherheitsberater Bolton als Zeugen anhören.

Der damalige Sicherheitsberater John Bolton (r.) steht während einer Pressekonferenz neben US-Präsident Donald Trump (Archiv). Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Präsident Donald Trump hat seinen früheren Sicherheitsberater John Bolton angegriffen.
  • Bolton sagte aus, dass Trump die Militärhilfe für die Ukraine zurückgehalten habe.
  • Trump stellt Bolton als Kriegstreiber dar.

Im Amtsenthebungsverfahren gegen US-Präsident Trump wollen die Demokraten den früheren Sicherheitsberater Bolton als Zeugen anhören, dessen Aussage Sprengstoff bergen könnte. Trump attackiert Bolton nun scharf - und stellt ihn als Kriegstreiber dar.

Wir wären im Sechsten Weltkrieg

«Wenn ich auf ihn gehört hätte, wären wir jetzt im Sechsten Weltkrieg», schrieb Trump am Mittwoch auf Twitter.

Daher habe er Bolton feuern müssen. Von der «New York Times» verbreitete Informationen aus einem unveröffentlichten Buch-Manuskript Boltons hatten zuvor neue Bewegung in das Amtsenthebungsverfahren im US-Senat gegen Trump gebracht.

Trump wolle Militärhilfe für Ukraine zurückgehalten haben

Demnach soll Trump Bolton im August gesagt haben, er wolle die Militärhilfe für die Ukraine zurückhalten. Und zwar so lange bis Kiew Ermittlungen gegen seinen politischen Rivalen Joe Biden einleite. Das widerspricht einem Kernpunkt von Trumps Verteidigung im Impeachment-Verfahren. Der Präsident weist die Darstellung zurück.

US-Präsident Trump habe nach eigenen Angaben Bolton feuern müssen. - keystone

Die Demokraten sehen sich in ihrer Forderung bestärkt, Bolton in dem Amtsenthebungsverfahren als Zeugen vorzuladen. Dieser hat sich bereits zur Aussage im Senat bereiterklärt. Der Senat, dürfte voraussichtlich am Freitag darüber abstimmen, ob in dem Verfahren neue Zeugen und Beweise zugelassen werden. Medienberichten zufolge könnten sich die Demokraten in dem Streitpunkt womöglich doch durchsetzen.

Es gebe im Senat momentan keine ausreichende Mehrheit, das Ansinnen der Demokraten zu blockieren, sagte der Mehrheitsführer der Republikaner, Mitch McConnell. - keystone

Es gebe im Senat momentan keine ausreichende Mehrheit, das Ansinnen der Demokraten zu blockieren. Dies sagte der Mehrheitsführer der Republikaner, Mitch McConnell. McConnell soll in einem vertraulichen Treffen mit republikanischen Senatoren aber angetönt haben, die nötige Mehrheit von 51 Senatoren zu versammeln. Dies berichteten unter anderem die «Washington Post» und das «Wall Street Journal».

Bolton habe Trump um Posten angebettelt

Trump nannte Bolton am Mittwoch nicht namentlich, aus seinen Tweets wurde aber unverkennbar deutlich, wer gemeint war. Trump schrieb von einem «Typen, der nicht als Botschafter bei der UN bestätigt werden konnte, seitdem für nichts bestätigt werden konnte». Bolton habe ihn um einen Posten «angebettelt», bei dem eine Bestätigung durch den Senat nicht notwendig ist. Er - Trump - habe ihm den Job gegeben, «obwohl viele gesagt haben, "tun Sie das nicht, Sir"».