Trump und Biden treten bei konkurrierenden TV-Fragestunden auf

Weil sich Joe Biden und Donald Trump nicht auf ein digitales zweites TV-Duell einigen konnten, hielten sie nun jeweils eine Fragestunde mit ihren Wählern ab.

Donald Trump, Präsident der USA, während einer Pause bei der Fragestunde mit Wählern im Perez Art Museum. US-Präsident Trump und sein demokratischer Herausforderer Biden sind zeitgleich bei konkurrierenden TV-Fragestunden mit Wählern aufgetreten. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Das zweite TV-Duell zwischen Joe Biden und Donald Trump fiel dem Coronavirus zum Opfer.
  • Nun stellen sie sich Fragen aus ihrer Wählerschaft.
  • Dabei zeigt sich Biden mit Maske, Trump sucht die Nähe zu seinen Fans.

Wegen der Erkrankung von US-Präsident Donald Trump am Coronavirus wurde das zweite TV-Duell abgeblasen. Nun beantworten Donald Trump und Herausforderer Joe Biden Fragen ihrer Wähler. Zwar zur gleichen Zeit aber auf verschiedenen Kanälen.

Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden stellte sich bei einer Fragestunde des Senders ABC den Fragen seiner Wählern in Philadelphia. Dort hat er ein nationales Vorgehen gegen das Coronavirus und das Tragen von Masken abermals angemahnt.

Joe Biden (l), Präsidentschaftskandidat der Demokraten, und George Stephanopoulos, Moderator des Fernsehsenders ABC News, sitzen während einer Fragestunde mit Wählern im National Constitution Center. - dpa

Mit den Masken könne ein weiterer Lockdown verhindert werden, sagte Biden am Donnerstagabend (Ortszeit). US-Präsident Donald Trump komme eine Vorbildfunktion zu, sagte Biden. Wenn der Präsident keine Maske trage oder sich über Menschen lustig mache, die sie tragen, kämen die Leute zu dem Schluss, dass es nicht wichtig sei.

Donald Trump mit Falschaussage über Masken

Trump hielt zur gleichen Zeit eine vom Fernsehsender NBC veranstaltete Fragestunde mit Wählern in Miami (Florida) ab. Er wiederholte seine falsche Aussage, dass nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC 85 Prozent der Menschen, die eine Maske tragen, sich mit dem Virus infizieren.

Tatsächlich hatten nach einer CDC-Untersuchung 85 Prozent einer Gruppe von Coronavirus-Infizierten im Juli angegeben, sie hätten in den 14 Tagen zuvor oft oder immer eine Maske getragen. Trump verteidigte sein Vorgehen gegen die Corona-Pandemie: «Wir sind Gewinner.»

Präsident Donald Trump spricht nach einer Fragestunde bei NBC zu seinen Fans. - Keystone

Trump machte keine Angaben dazu, wann er vor seiner Covid-Erkrankung zuletzt negativ auf das Coronavirus getestet wurde. «Ich erinnere mich gar nicht daran», sagte Trump. Er werde ständig getestet. Die Frage nach dem letzten negativen Testergebnis ist von Belang, weil im Raum steht, ob Trump womöglich noch Veranstaltungen abhielt, als er bereits wusste, dass er infiziert ist.

Trump weigerte sich, Debatte online abzuhalten

Eigentlich sollten die Kandidaten in einer gemeinsamen Fernsehdebatte befragt werden. Die Planungen für das zweite Duell vor der Wahl am 3. November gerieten aber durcheinander, nachdem sich Trump mit dem Coronavirus infiziert hatte.

Trump hatte sich geweigert, aus Sicherheitsgründen die Debatte online abzuhalten. Biden kündigte daraufhin eine eigene TV-Veranstaltung an, Trump zog nach.

Für den 22. Oktober ist die letzte TV-Debatte als direktes Aufeinandertreffen vor der Wahl geplant. Trump hat sich aber bereits gegen Regeländerungen am Konzept der TV-Duelle ausgesprochen, die die Veranstalter als Konsequenz aus dem Chaos bei der ersten Debatte angekündigt hatten.