Coronavirus: Uno-Klimakonferenz in Glasgow wird verschoben

Das Coronavirus hat die Welt im Griff. Bisher gibt es global mehr als 722'000 bestätigte Fälle. Über 33'000 sind laut BAG bisher an der Krankheit gestorben.

Taxifahrer dürfen trotz des Coronavirus ihrer Arbeit nachgehen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Das neue Coronavirus hat sich bisher in mehr als 180 Länder oder Regionen ausgebreitet.
  • Insgesamt wurden mehr als 800'000 Menschen infiziert, über 39'000 Menschen sind gestorben.
  • Weitere Informationen gibt es hier im internationalen Ticker.

Hier gibt es die aktuellsten Corona-News!

22.28: Die Uno-Klimakonferenz wird wegen der Coronavirus-Pandemie verschoben. Das teilte die britische Regierung am Mittwochabend mit. Die Konferenz sollte eigentlich im November im schottischen Glasgow stattfinden. Der neue Termin steht noch nicht fest, der Anlass soll aber erst 2021 über die Bühne gehen.

Greta Thunberg, schwedische Klimaschutzaktivistin, bei der UN-Klimakonferenz 2019 in Madrid. - dpa

22.16: Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat einen Schuldenerlass für ärmere Länder gefordert, damit sie die Folgen der Coronavirus-Pandemie meistern können. «Wir müssen zusammenstehen, um dieses unbekannte und gefährliche Virus zu bekämpfen», sagte Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch in Genf.

Der WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. - AFP

«Obwohl es relativ wenig bestätigte Infektionen mit dem Virus, das Covid-19 auslösen kann, in Afrika, Zentral- und Südamerika gibt, ist uns klar, dass Covid-19 ernstzunehmende soziale, wirtschaftliche und politische Konsequenzen für diese Regionen haben könnten», sagte der WHO-Chef. Auch dort müssten Länder aber in der Lage sein, Menschen zu testen, Infizierte zu isolieren und Kontakte von Infizierten zu überwachen.

21.50: In der kolumbianischen Millionenmetropole Medellín, die einst für das Kartell von Pablo Escobar berüchtigt war und unter der Gewalt des Drogenbosses litt, ist die Zahl der Morde aufgrund der Einschränkungen des öffentlichen Lebens wegen der Covid-19-Pandemie so niedrig wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

Blick über die kolumbianische Stadt Medellín. - Pixabay

Wie das Sicherheitssekretariat der Stadt bekanntgab, wurden dort im März 18 Menschen getötet. «Das ist eine historische Zahl», sagte Medellíns Sicherheitssekretär José Gerardo Acevedo in einem Video der Stadtverwaltung auf Twitter.

21.11: Im Ballungsraum Paris spitzt sich die Lage angesichts der Corona-Krise in den Spitälern zu. «Wir hatten eine äusserst schwierige Nacht, da wir tatsächlich am Ende unserer Krankenhauskapazitäten sind», sagte Aurélien Rousseau, Direktor der regionalen Gesundheitsbehörde Île de France, am Mittwoch dem Sender Franceinfo.

Ein Covid-19-Patient in Frankreich, wo zuletzt in einer Woche 80 Prozent mehr Fälle registriert wurden. - AFP

«In der Region Paris gibt es 1200 Intensivbetten. Zurzeit haben wir 2700 Patienten auf der Intensivstation», so Rousseau.

Gesundheitsdirektor Jérôme Salomon sagte am Abend, dass in Frankreich erstmals mehr als 4000 Patienten der Covid-19-Krankheit erlegen seien. Es starben in Spitälern 4032 Menschen, das waren 509 mehr als am Vortag.

20.52: Japan schottet sich wegen der Coronavirus-Pandemie immer weiter ab. Reisende aus den USA, China und den meisten europäischen Ländern dürfen von Freitag an nicht mehr einreisen, wie die Regierung in Tokio am Mittwoch mitteilte. Auch Bürger aus Australien, Südkorea und südostasiatischen Ländern sind davon betroffen.

Shinzo Abe (2.v.l), Ministerpräsident von Japan, nimmt an einer Sitzung der Corona Task Force der Regierung teil. Foto: -/kyodo/dpa - dpa

Insgesamt seien nun 73 Länder von den Einreiseverboten betroffen, sagte Regierungschef Shinzo Abe am Mittwoch. Trotz steigender Infektionszahlen im Grossraum Tokio will er vorerst nicht den Notstand ausrufen.

In Japan wurden bislang knapp 2200 Corona-Fälle gemeldet, 57 Menschen starben an der Lungenkrankheit Covid-19.

20.27: In der Türkei sind nach offiziellen Angaben innerhalb von 24 Stunden weitere 63 Menschen am neuartigen Coronavirus gestorben. Das teilte Gesundheitsminister Fahrettin Koca am Mittwochabend mit.

Damit stieg die Gesamtzahl der offiziell erfassten Todesopfer durch die vom Virus verursachte Lungenkrankheit Covid-19 auf 277. Insgesamt sollen nun 15'679 Menschen infiziert sein – 2148 mehr als noch am Vortag.

20.00: Kremlchef Wladimir Putin hat in der Corona-Krise den Weg freigemacht für massive Einschränkungen des öffentlichen Lebens in Russland. Der Präsident unterzeichnete am Mittwochabend mehrere Gesetze, darunter auch eine Vollmacht für die Regierung, im ganzen Land den Ausnahmezustand zu verhängen.

Wladimir Putin. - SPUTNIK/AFP/Archiv

In Kraft traten durch Putins Unterschrift auch die vom Parlament am Vortag beschlossenen Gesetze für schärfere Strafen bei Verstössen gegen die Quarantänevorschriften und wegen der Verbreitung von Falschnachrichten. Möglich sind nun hohe Geld- und Haftstrafen.

Putin sagte bei einer als Videokonferenz organisierten Regierungssitzung, dass sich die Lage um das Coronavirus verschlimmere in Russland. Landesweit gab es nach offiziellen Angaben am Mittwoch fast 2800 Infektionen, mehr als die Hälfte davon in Moskau. Mehr als 20 Menschen starben bisher an der Lungenkrankheit Covid-19. Nach Darstellung von Putin stehen mehr als drei Millionen Menschen in Russland unter Quarantäne wegen des Virus.

19.15: Litauen hat sich besorgt gezeigt über fehlende Massnahmen des benachbarten Weissrusslands (Belarus) im Kampf gegen das Coronavirus. «Die Situation in Weissrussland ist wirklich besorgniserregend. Wir sehen, dass es sich um einen nicht verwalteten, unkontrollierten Krisenherd handeln könnte», sagte Regierungschef Saulius Skvernelis der Agentur BNS zufolge am Mittwoch in Vilnius.

Ob sich das Bündnis des litauischen Präsidenten Saulius Skvernelis an der Macht halten kann, ist fraglich. - epa

Sollte die autoritäre Führung in Minsk keine «angemessene» Reaktion auf die Coronavirus-Krise zeigen, werde das baltische EU-Land seine Grenzen komplett dicht machen und die Grenzsicherung verstärken.

18.58: Die tschechische Regierung hat wegen der Coronavirus-Pandemie einen Schuldenaufschub für Unternehmen und Privatpersonen beschlossen. Sollte das Parlament zustimmen, könnten Gläubiger ihre Zahlungen für bis zu sechs Monate vorübergehend einstellen.

Menschen mit Schutzmasken auf der Karlsbrücke in Prag. (Archivbild) - AFP

«Wir wollen den Bürgern, Selbstständigen und Firmen helfen, die wegen des Ausnahmezustands in eine belastende finanzielle Situation geraten sind», teilte Finanzministerin Alena Schillerova von der populistischen Partei ANO am Mittwoch mit.

18.39: Italien hat mehr als 720 Tote innerhalb eines Tages im Zuge der Corona-Pandemie vermeldet – allerdings bleibt der Anstieg der Zahl der aktuell Infizierten stabil. Bis Mittwoch stieg die Zahl der derzeit erfassten Positiven um 2937 auf 80'572, teilte der Zivilschutz mit. Das war ein Anstieg um weniger als vier Prozent.

Zum Gedenken an die Opfer des Covid-19-Virus sind die Fahnen in ganz Italien auf halbmast gesetzt worden. Foto: Cecilia Fabiano/LaPresse via ZUMA Press/dpa - dpa

Eingerechnet der Toten und Geheilten lag die Summe der erkannten Infektionen bei insgesamt 110'574. Es kamen 727 Tote hinzu, insgesamt sind es nun 13'155. Der Druck auf die Kliniken scheint aber abzunehmen. Bei den Menschen auf der Intensivstation kamen nur 12 hinzu.

Die Regierung hat mittlerweile die Massnahmen wie Ausgangssperren bis zum 13. April verlängert.

18.10: Die Niederlande wollen deutsche und andere ausländische Touristen von Einreisen über die Ostertage abhalten. Wie das geschehen soll, werde die Regierung bei einer für Donnerstag anberaumten weiteren Corona-Krisensitzung erörtern, kündigte Ministerpräsident Mark Rutte am Mittwoch im Parlament an.

Die Regierung teile die Sorge der Abgeordneten, dass über die Feiertage viele Ausländer ins Land kommen könnten, berichtete der Sender NOS. Vor allem bei Deutschen seien solche Osterausflüge beliebt.

In den Niederlanden bleiben die Massnahmen gegen die Corona-Pandemie laut Regierungschef Mark Rutte (rechts) in Kraft. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/EPA/BART MAAT

Rutte appellierte zugleich an die Niederländer, trotz des in den kommenden Tagen erwarteten warmen Wetters zu Hause zu bleiben und auf Fahrten durch das Land zu verzichten.

17.57: Die ungarische Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban hat davon Abstand genommen, mit einem neuen Gesetz die Kompetenzen von Bürgermeistern zu beschneiden.

Der Gesetzesentwurf, den Orbans Stellvertreter Zsolt Semjen in der Nacht zum Mittwoch im Parlament eingebracht hatte, löste unter den betroffenen Kommunalpolitikern heftige Entrüstung aus. Am Mittwochnachmittag kündigte Kanzleramtsminister Gergely Gulyas an, dass die umstrittene Passage aus dem Gesetzesentwurf gestrichen werde.

17.39: US-Präsident Donald Trump hat die Amerikaner wegen der Corona-Epidemie auf historisch schwierige Zeiten und auf dramatische Opferzahlen in naher Zukunft eingeschworen.

US-Präsident Donald Trump erwartet für die USA harte Wochen mit steigenden Todeszahlen wegen der Corona-Pandemie. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/AP/Alex Brandon

«Die nächsten zwei oder drei Wochen werden zu den schwierigsten gehören, die wir in diesem Land jemals hatten», sagte Trump am Dienstagabend (Ortszeit) im Weissen Haus. «Wir werden Tausende Menschen verlieren.» Das Weisse Haus befürchtet nach einer Prognose zwischen 100'000 und 240'000 Tote in den USA durch das Coronavirus – trotz Massnahmen zur Eindämmung.

17.31: Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus erwägt nun auch der slowakische Regierungschef Igor Matovic einen kurzfristigen «Blackout» des öffentlichen Lebens. «Dafür müssten wir alles ausschalten, was nicht unausweichlich ist», sagte der Konservative am Mittwoch vor Journalisten. Um eine solche Massnahme durchzusetzen, müsste vorübergehend der Ausnahmezustand verhängt werden, sagte Matovic weiter.

17.12: Frankreich lässt in der Corona-Krise tausende Häftlinge aus seinen notorisch überfüllten Gefängnissen frei. Es gehe um 5000 bis 6000 Insassen von insgesamt 70'000, sagte der Vizepräsident des Verbandes der Vollzugsrichter, Ivan Guitz, am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP.

Eine Zelle im überbelegten Gefängnis Fresnes bei Paris. - AFP/Archiv

Jeder Fall werde gründlich geprüft, betonte Guitz: «Wir lassen keine Serienmörder frei.» Mögliche Kandidaten für eine vorzeitige Freilassung seien Häftlinge, die ihre Strafe bereits weitgehend verbüsst hätten und keine Gefahr für die Allgemeinheit darstellten. In Frage kämen etwa wegen Drogenhandels oder Diebstahls Verurteilte.

17.05: In Deutschland sind bis Mittwochnachmittag mehr als 70'800 Infektionen (Vortag Stand 16.25 Uhr: mehr als 65'500) mit dem neuen Coronavirus registriert worden. Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt.

Eine Patientin in Berlin mit zwei Teströhrchen in der Hand für einen Abstrichtest und eine Blutprobe. (Archivbild) Foto: Jörg Carstensen/dpa - dpa-infocom GmbH

Mindestens 796 mit Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben. Mehrere Deutsche starben im Ausland im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Wie für andere Länder rechnen Experten auch in Deutschland mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle.

16.49: Der russische Atomkonzern Rosatom verschärft nach einem Corona-Fall die Sicherheitsvorkehrungen in einem seiner Kernkraftwerke. Alle Beschäftigten des AKW Belojarsk bei Jekaterinburg seien isoliert worden, teilte Rosatom-Chef Alexej Lichatschow am Mittwoch mit. «Alle Mitarbeiter der fünf Schichten leben nun getrennt von ihren Familien.» Sie werden in speziellen Transportern zu dem Kraftwerk gebracht und medizinisch versorgt.

Das Logo der russischen Atombehörde Rosatom. Foto: Sergei Ilnitsky/EPA/Archiv - dpa-infocom GmbH

Der betroffene Mitarbeiter, der sich mit dem hochansteckenden Virus infiziert hat, und seine Frau liegen den Angaben zufolge in einem Krankenhaus. «Jeder, der mit ihm Kontakt hatte, befindet sich in Quarantäne», sagte Lichatschow. Das Coronavirus sei bei insgesamt vier Rosatom-Mitarbeitern nachgewiesen worden, lediglich in einem Fall sei ein Kraftwerk direkt betroffen gewesen.

16.31: Offenbar aus Sorge vor einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus sollen in Algerien und im Irak Tausende Gefangene entlassen werden. Algeriens Präsident Abdelmadjid Tebboune unterzeichnete am Mittwoch ein Dekret zur Begnadigung von mehr als 5000 Häftlingen.

Eine Reihe von leeren Bushaltestellen in der algerischen Hauptstadt Algier. Foto: XinHua/dpa - dpa

Ausgenommen sind Häftlinge, die wegen Terrorismus, Korruption, Spionage, Drogenhandel, Vergewaltigung oder Mord verurteilt wurden. In dem nordafrikanischen Land wurden bisher 716 Infektionen mit Sars-CoV-2 gemeldet, darunter 44 Todesopfer.

Im Irak ordneten die Gerichte die Freilassung von mehr als 750 Häftlingen an, hiess es aus Gerichtsquellen am Mittwoch. Ziel der Massnahme sei, eine Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Im Irak wurden bisher 715 Infektionen gemeldet, darunter 50 Todesfälle.

15.59: In der ecuadorianischen Millionenmetropole Guayaquil werden die Corona-Toten in Kühlcontainern gelagert. Der erste von vier Containern sei in der Hafenstadt eingetroffen und auf dem Gelände eines Krankenhauses aufgestellt worden, sagte Bürgermeisterin Cynthia Viteri in der Nacht zum Mittwoch (Ortszeit). In den Containern könnten nun die Leichen von Patienten aufbewahrt werden, die zuletzt in den Kliniken oder zu Hause gestorben waren. Zudem sei in einer Veranstaltungshalle ein provisorisches Krankenhaus eingerichtet worden.

In Ecuador sind bisher 79 Menschen am Coronavirus gestorben. (AP Photo/Dolores Ochoa) - keystone

Zuletzt hatten lokale Medien berichtet, die Leichenhallen der Krankenhäuser seien wegen der Opfer des Coronavirus überlastet. Leichen sollen teilweise auf den Strassen abgelegt worden sein. Offenbar wegen der Ausgangsbeschränkungen verzögerte sich zudem die Abholung von Toten, die in ihren Häusern und Wohnungen gestorben waren. In Ecuador haben sich bislang 2302 Menschen nachweislich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. 79 Patienten sind gestorben.

15.38: In Deutschland wollen Bund und Länder die bestehenden scharfen Kontaktbeschränkungen wegen der Corona-Krise mindestens bis zum Ende der Osterferien verlängern.

Die Bürger «bleiben angehalten, auch während der Osterfeiertage Kontakte zu anderen Menschen ausserhalb der Angehörigen des eigenen Hausstandes gemäss den geltenden Regeln auf ein absolutes Minimum zu reduzieren», heisst es in einer der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch vorliegenden Beschlussvorlage für die Telefonkonferenz von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer.

15.19: Grossbritannien hat erstmals mehr als 500 Todesfälle in einem Zeitraum von 24 Stunden durch das neuartige Coronavirus verzeichnet. Wie das Gesundheitsministerium in London am Mittwoch mitteilte, starben seit dem Vortag 563 Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19.

Mitarbeiten bauen das ExCel-Zentrum zu einem provisorischen Krankenhaus, dem NHS Nightingale Hospital um, das aus zwei Stationen mit jeweils 2000 Personen besteht, die bei der Bekämpfung des Coronavirus helfen sollen. - dpa

Die Zahl der Toten im Vereinigten Königreich stieg damit auf 2352 an. Knapp 30'000 Menschen waren nachweislich mit dem Virus infiziert. Die tatsächliche Zahl der Infizierten dürfte allerdings sehr viel höher sein. Grossbritannien hat bislang im Vergleich zu Deutschland nur wenige Tests durchgeführt und lange mit der Einführung drastischer Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie gezögert.

15.16: Der ehemalige Regierungschef von Somalia Nur Hassan Hussein hat sich in London mit dem Coronavirus infiziert und ist an den Folgen gestorben. Das sagte sein Sohn Haji Mohamed Nur Adde am Mittwoch dem somalischen Radiosender Radio Mogadischu. Hussein, genannt auch Nur Adde, sei zwei Wochen lang krank gewesen. Der 1938 geborene Politiker war von 2007 bis 2009 Ministerpräsident von Somalia.

Das von Konflikten zerrüttete Land am Horn von Afrika hat bislang mindestens fünf offiziell bestätigte Fälle von Covid-19 und keine Tote. In Grossbritannien haben sich mehr als 25 000 Menschen mit Sars-CoV-19 infiziert und mindestens 1700 Menschen sind gestorben.

Ein Mann trägt eine chirurgische Maske und Handschuhe auf der Strasse. - dpa

15.14: Die Türkei hat zur Bekämpfung des Coronavirus Ausrüstung in die von der Pandemie hart getroffenen Länder Italien und Spanien geschickt. Das Verteidigungsministerium in Ankara teilte am Mittwoch mit, dass ein Transportflugzeug des Militärs auf Anweisung von Präsident Recep Tayyip Erdogan Masken, Schutzbrillen, Schutzanzüge und Desinfizierungsflüssigkeit ausliefere. Zu den Mengen machte das Ministerium keine Angaben. Das Material sei unter anderem in Einrichtungen des Militärs hergestellt worden.

Auf Bildern war zu sehen, dass auf die Kartons auch eine Botschaft aufgeklebt war: ein dem persischsprachigen Dichter Dschalaluddin Rumi zugeschriebener Satz, der ins Türkische, Italienische und Spanische übersetzt worden war: «Da sind viele Hoffnungen nach Verzweiflung. Da sind viele Sonnen nach Dunkelheit.»

14.40: Der Mangel an Klopapier in der Corona-Krise hat auch in Australien ein Problem verschärft: Die Rohre verstopfen, weil die Leute anderes Material nutzen. Die Wasserbehörde von Sydney meldete am Mittwoch für den Monat März 22 Prozent mehr an Verstopfungen. Das liegt demnach daran, dass mehr Feuchttücher und andere Materialien auf der Toilette genutzt werden - diese sollte man nicht herunterspülen. Die Zunahme an Blockaden hängt laut Behörde mit dem Toilettenpapier-Mangel während der Corona-Pandemie zusammen.

Ein Busfahrer trägt eine Maske gegen die Coronavirus-Krankheit am Busbahnhof Railway Square in Sydney, Australien. - keystone

Wie in Deutschland und anderen Ländern wird auch in Australien Klopapier gehamstert - mit Folgen fürs WC, wie vor einigen Tagen auch aus Niedersachsen gemeldet wurde. Allerlei Anderes landet in den Rohren.

In Australien sagte Kundenmanager Darren Cash, die Wasserbehörde von Sydney sei besorgt: Feuchttücher, Tücher fürs Gesicht und Papiertücher zusammen mit Öl und Fett bilden demnach in der Kanalisation «Fettberge». Das könne zu Überschwemmungen führen.

14.37: Der Sportartikelhersteller Adidas zahlt nach harscher öffentlicher Kritik nun doch seine Mieten und entschuldigt sich für sein Vorpreschen. «Die Entscheidung, von Vermieter(innen) unserer Läden die Stundung der Miete für April zu verlangen, wurde von vielen von Ihnen als unsolidarisch empfunden», heisst es in einem offenen Brief, den Adidas am Mittwoch veröffentlichte. «Ihre Meinung ist uns wichtig, und Ihre Meinung ist eindeutig: Sie sind von Adidas enttäuscht.»

Adidas hatte im Zuge der Corona-Krise angekündigt, die Miete für die geschlossenen Läden in Europa ab April nicht mehr zu bezahlen. Man sei in Gesprächen mit den Vermietern. Daraufhin hatte es zum Teil harsche Kritik aus allen Teilen der Gesellschaft gehagelt. Im Internet gab es Boykott-Aufrufe.

Eine Frau geht an einem Adidas-Store auf der Frankfurter Einkaufsmeile Zeil vorbei. Der deutsche Sportartikelhersteller erntete nach der Ankündung, wegen der Corona-Krise im April keine Miete für seine Läden zu bezahlen, einen Shitstorm. - dpa

14.21: In Frankreich steht der Umgang der Regierung mit der Covid-19-Pandemie in der Kritik. Ärzteverbände, Infizierte oder andere Betroffene haben beim Gerichtshof der Republik Klage gegen die Regierung eingereicht, wie französische Medien übereinstimmend berichteten. Eine Online-Petition, die die Klage der Ärztevertretung C-19 unterstützt, wurde bis Mittwoch mehr als 366'000 Mal unterzeichnet. Das Kollektiv, das Hunderte Mediziner vertritt, wirft Premierminister Édouard Philippe und der ehemaligen Gesundheitsministerin Agnès Buzyn vor, viel zu spät auf die Pandemie reagiert zu haben.

Der Gerichtshof der Republik ist als einzige Institution in Frankreich in der Lage, Ministerinnen und Minister für Handlungen zu verurteilen, die in Ausübung ihres Amtes begangen wurden. Das Kollektiv ist der Ansicht, dass die Regierung sich nicht rechtzeitig um Schutzmasken oder ausreichend Tests gekümmert hat.

14.17: In Ostfrankreich ist die Zahl der gestorbenen Coronavirus-Patienten auf über 1000 gestiegen. In der an Deutschland grenzenden Region Grand Est seien bisher 1015 Menschen nach einer Infektion mit Sars-CoV-19 gestorben, teilte die regionale Gesundheitsbehörde am Mittwoch mit. Rund 4200 Menschen befanden sich demnach zur Behandlung in Krankenhäusern. 890 Patientinnen und Patienten mussten der Behörde zufolge auf einer Intensivstation behandelt werden.

Das Gebiet, das die Regionen Elsass, Lothringen und Champagne-Ardenne umfasst, ist von der Coronavirus-Pandemie besonders stark betroffen. Um die Intensivstationen der Kliniken zu entlasten, werden Patienten in andere Gebiete Frankreichs und in die Nachbarländer verlagert.

Medizinisches Personal bringt einen Covid-19-Patienten auf einer Trage in einen speziellen medizinischen TGV-Hochgeschwindigkeitszug am Bahnhof Paris-Austerlitz. - dpa

14.03: Lamborghini produziert vorübergehend Schutzmasken statt Sportwagen. Im Werk in Sant’Agata Bolognese machen Spezialisten aus der Sattlerei, «die normalerweise für die Innenausstattung und Personalisierung der Lamborghini Supersportwagen verantwortlich zeichnen», nun rund 1000 Masken pro Tag, wie die italienische Audi-Tochter am Mittwoch mitteilte.

Zudem würden täglich 200 medizinische Gesichtsschutz-Visiere aus Polycarbonat gefertigt, «wobei 3D-Drucker aus der Carbonfertigung und der Forschungs- und Entwicklungsabteilung zum Einsatz kommen». Die Masken und Visiere bekomme die Poliklinik S. Orsola-Malpighi in Bologna. Lamborghini hatte im vergangenen Jahr 8205 Autos verkauft und 1,8 Milliarden Euro eingenommen.

13.50: Kremlchef Wladimir Putin verzichtet ab jetzt aufs Händeschütteln - bislang hatte er daran trotz Corona-Pandemie demonstrativ festgehalten. «Jeder hält soziale Distanz», sagte Sprecher Dmitri Peskow am Mittwoch der Agentur Interfax zufolge. Für Aufsehen sorgte, dass Putin einem inzwischen an dem Coronavirus erkrankten Chefarzt in der vergangenen Woche die Hand gab.

Nach dem Besuch in der auf Infektionskrankheiten spezialisierten Klinik im Moskauer Stadtteil Kommunarka würden Putin und andere Anwesende nun regelmässig auf das Virus getestet, sagte Peskow. Am Dienstag war bekannt geworden, dass sich der Chefarzt des Krankenhauses mit dem Coronavirus infiziert hat.

Wladimir Putin (r), Präsident von Russland, schüttelt Dennis Prozenko, Chef des Krankenhauses, während seines Besuchs im Krankenhaus für Covid-19-Patienten in Kommunarka, die Hand. - dpa

13.33: Die afghanische Regierung hat im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus eine Aufklärungskampagne auf Twitter gestartet. Dies ging aus einer Anweisung an alle Regierungsinstitutionen hervor, die der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch vorlag. «Nehmt Corona ernst», heisst es auf einem Logo in den sozialen Medien, das von Institutionen der Regierung verbreitet wird.

Zudem werden Hinweise auf den Landessprachen Dari und Paschto veröffentlicht, wie Menschen sich und andere vor einer Ansteckung schützen können. Dabei gibt es in Afghanistan sehr viele Analphabeten, insbesondere unter alten Menschen. Nach Angaben der Unesco können insgesamt nur vier von zehn Menschen ab einem Alter von 15 Jahren lesen und schreiben.

12.46: Indien hat trotz eines Mangels an Schutzausrüstung im eigenen Land 90 Tonnen Hilfsgüter nach Serbien geschickt. Dazu gehören unter anderem Schutzkleidung, Handschuhe und Masken. Dies wurde bekannt, nachdem die UN-Entwicklungsagentur UNDP, die nach eigenen Angaben den Cargoflug organisiert hatte, darüber twitterte und indische Medien berichteten.

Die serbische Regierung hat laut UNDP das Material gekauft und die EU die Transportkosten übernommen. Ein Sprecher des indischen Gesundheitsministeriums wollte sich am Mittwoch auf Anfrage nicht zu den Berichten äussern.

Indische Wanderarbeiter drängen sich in einem Bus, während sie versuchen in ihre Heimat zurückzukehren. - dpa

In Indien helfen sich Ärzte und Krankenpfleger in einigen Teilen des Landes zurzeit mit Regenmänteln aus, weil Schutzkleidung fehlt, wie örtliche Medien schrieben. Mindestens hundert Ärzte hätten in Quarantäne gemusst, nachdem sie ohne Schutzausrüstung Kontakt zu Coronavirus-Patienten hatten, berichtete der Fernsehsender NDTV.

12.43: Der Autobauer Audi will Krankenhäuser, Pflegeheime und Sozialeinrichtungen mit fünf Millionen Euro Soforthilfe unterstützen. Das Geld fliesse zusätzlich zu den 600'000 Euro, die Audi am Montag an Kliniken in Ingolstadt und Heilbronn gegeben habe, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Ausserdem meldeten sich immer mehr Mitarbeiter als freiwillige Helfer.

Markus Duesmann, der am Mittwoch sein Amt als neuer Audi-Chef antrat, sagte: «Ich danke allen Audianerinnen und Audianern, die in dieser aussergewöhnlichen Zeit nach vorn schauen, mitanpacken und helfen, wo sie gebraucht werden.»

12.02: Im stark von der Coronavirus-Pandemie betroffenen Spanien sind binnen 24 Stunden 864 neue Todesfälle gezählt worden. Dies ist die bisher höchste Zahl, die an einem Tag registriert wurde, wie das Gesundheitsministerium in Madrid am Mittwoch mitteilte. Es war bereits der fünfte Tag in Folge mit mehr als 800 Toten. Die Gesamtzahl der Todesopfer kletterte damit auf 9053.

Zwei Polizisten sehen an einem Kontrollpunkt in Madrid die Dokumente von zwei Fahrern an. - dpa

Die Zahl der nachgewiesenen Neuinfektionen stieg unterdessen um knapp 8000 auf mehr als 102'000. Gleichzeitig wurden knapp 3500 Patienten, die wegen einer Infektion mit dem Virus Sars-CoV-2 an Covid-19 erkrankt waren, innerhalb eines Tages als geheilt entlassen. Von den bisher mehr als 51'000 Infizierten, die in Spanien in Krankenhäusern behandelt werden mussten, sind damit bereits mehr als 22'000 Menschen wieder gesund.

11.46: Die spanische VW-Tochter Seat hat mit der Herstellung von Beatmungsgeräten begonnen. Im Hauptwerk Martorell bei Barcelona sei die Produktion angelaufen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.

150 Beschäftigte nutzten eine Montagelinie für den Seat Leon zur Serienfertigung der Geräte. Dafür seien grössere Umrüstungen nötig gewesen. Man wolle einen «Beitrag zur Entlastung des von der Coronavirus-Krise schwer getroffenen spanischen Gesundheitssystems leisten», hiess es.

Die Zulassung der Geräte stehe aber noch aus. Spanien ist nach Italien das derzeit von der Pandemie am stärksten betroffene Land in Europa.

11.44: Die sozialistische Regierung Kubas setzt wegen der Corona-Krise die traditionelle Parade zum 1. Mai aus. Der Tag der Arbeit, einer der wichtigsten Feiertage auf der Karibikinsel, soll aber nicht gänzlich unter den Tisch fallen: «Wir feiern den Ersten Mai, aber in sozialer Isolierung», sagte Präsident Miguel Díaz-Canel am Mittwoch während einer vom Fernsehen übertragenen Sitzung des Kabinetts.

Kundgebung zum Tag der Arbeit in Havanna. Die sozialistische Regierung Kubas setzt wegen der Corona-Krise die traditionelle Parade zum 1. Mai aus. - dpa

Zugleich bat er die staatliche Gewerkschaft CTC, die den Marsch und die Kundgebung auf dem Platz der Revolution im Herzen der Hauptstadt Havanna für gewöhnlich organisiert, um Alternativen. Selbst regte Díaz-Canel eine «virtuelle Parade» an: «Fahnen schwenken, Applaus zu einer bestimmten Zeit, Gesänge».

11.41: Der emeritierte Papst Benedikt (92) empfängt wegen der Corona-Pandemie keine Besuche im Vatikan. «Gottlob geht es uns allen im Monastero Mater Ecclesiae gut, allen voran dem emeritierten Papst Benedikt. Wir leben wie in einer strengen Klausur», erklärte Kurienerzbischof Georg Gänswein der Deutschen Presse-Agentur.

«Besuche gibt es keine, und wir machen auch keine. Das lassen, wie alle wissen, die entsprechenden Auflagen, an die wir uns natürlich halten, nicht zu.» Benedikt lebt seit seinem Rücktritt vor sieben Jahren in dem Kloster Mater Ecclesiae im Vatikan.

11.23: Während in vielen Ländern in der Corona-Krise die Nachfrage nach Atemschutzmasken, Reinigungsmitteln und Alkohol steigt, ist in Neuseeland offenbar Blumenkohl sehr gefragt.

Die Regierung habe zahlreiche Beschwerden über Wucherpreise für Blumenkohl erhalten, sagte Premierministerin Jacinda Ardern Journalisten am Mittwoch.

Die Regierung hatte zur Überwachung der Preise am Montag eine Meldestelle eingerichtet. Am ersten Tag seien fast 1000 E-Mails eingegangen, sagte Ardern. «Die häufigste Beschwerde betraf den hohen Preis für Blumenkohl», sagte sie.

Gefragtes Gut: Blumenkohl - AFP/Archiv

Teilweise seien offenbar 13 neuseeländische Dollar (sieben Franken) pro Blumenkohl verlangt worden. Zum Vergleich: Ende vergangenen Jahres lag der Preis für einen Kohlkopf nach Angaben der neuseeländischen Statistikbehörde bei etwa vier neuseeländischen Dollar. Auch über die Preise für Handdesinfektionsmittel, Brot, Fleisch, Schutzmasken und Knoblauch gab es laut Ardern Beschwerden.

11.12: Der zweitgrösste Pariser Flughafen Orly ist seit Mittwoch für Reisende geschlossen.

In der Corona-Krise waren die Passagierzahlen um mehr als 90 Prozent eingebrochen. Der grösste Pariser Flughafen Charles de Gaulle im Norden der Hauptstadt bleibt dagegen für den nationalen und internationalen Verkehr geöffnet.

11.06: Im Ballungsraum Paris spitzt sich die Lage angesichts der Corona-Krise in den Krankenhäusern zu. «Wir hatten eine äusserst schwierige Nacht, da wir tatsächlich am Ende unserer Krankenhauskapazitäten sind», sagte Aurélien Rousseau, Direktorin der regionalen Gesundheitsbehörde Île de France, am Mittwochmorgen dem Sender Franceinfo.

Medizinisches Personal wartet auf einem Bahnsteig des Gare d'Austerlitz-Bahnhofs in Paris. - keystone

«In der Region Paris gibt es 1200 Intensivbetten. Zurzeit haben wir 2700 Patienten auf der Intensivstation», so Rousseau weiter. Man habe die Kapazitäten in den letzten Wochen zwar mehr als verdoppelt, doch man stosse nun an die Grenzen der Möglichkeiten. «Jeder gibt wirklich alles, ein Intensivbett nach dem anderen wird aufgetrieben.»

11.01: Weil man die medizinischen Dienste nicht überlasten will, schliessen nun auch in Schweden die grössten Ski-Anlagen. Der Betreiber Skistar teilte am Dienstagabend mit, dass die Saison in den Anlagen in Sälen, Vemdalen und Åre am 6. April vorzeitig beendet werde.

Damit folge man dem Rat der Gesundheitsbehörden. Andere Resorts wie Riksgränsen im Norden Schwedens, die nicht zu Skistar gehören, sind weiter geöffnet. In Norwegen wurde die Schliessung der Skistar-Gebiete in Trysil und Hemsedal bereits am 12. März angeordnet.

Während viele Länder Sportveranstaltungen und Ansammlungen vieler Menschen verbieten, fährt Schweden bislang einen anderen Kurs. Den Menschen wird lediglich empfohlen, voneinander Abstand zu halten und von zu Hause aus zu arbeiten.

10.57: Wegen fehlender Unterkünfte werden mit dem neuartigen Coronavirus infizierte Obdachlose aus Los Angeles derzeit unter anderem auf einem Campingplatz am Meer untergebracht.

Auf dem Campingplatz Dockweiler RV in der Nähe von LA wurden wegen fehlender Unterkünfte in der Coronavirus-Krise etwa hundert weisse Wohnmobile aufgereiht. - keystone

Auf dem Campingplatz Dockweiler RV in der Nähe von LA wurden dazu etwa hundert weisse Wohnmobile aufgereiht. Die Eingänge werden von Wachleuten mit Schutzmasken bewacht, Mitarbeiter der Gesundheitsbehörden in Schutzkleidung sind unterwegs, um die Infizierten zu betreuen.

Der Campingplatz, auf dem in normalen Zeiten Urlauber den Meerblick geniessen, ist eine von fünf Unterkünften, in denen der Bezirk Los Angeles Corona-Infizierte isoliert. Die Wohnmobile, Hotelzimmer und ein Motel werden insbesondere für wohnungslose Menschen benötigt.

10.56: In Österreich waren seit 1946 noch nie so viele Menschen arbeitslos wie aktuell. Wie der Arbeitsmarktservice (AMS) am Mittwoch in Wien mitteilte, sind in der Alpenrepublik derzeit etwas mehr als 504'000 Menschen ohne Job - ein Anstieg um 52,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Hinzu kommen etwas mehr als 58'000 Menschen, die beim AMS derzeit eine Schulung machen. Allein zwischen dem 15. und dem 31. März stieg die Zahl der Arbeitslosen um fast 200'000.

Flatterband sperrt Sitzbänke am Bahnhof ab. Die Corona-Krise verschlimmert sich auch zunehmends in Österreich. - dpa

Besonders drastisch waren die Anstiege in den Bereichen Beherbergung und Gastronomie sowie am Bau - also in Branchen, die durch die Einschränkungen im Zuge der Coronavirus-Pandemie besonders hart getroffen werden. Auch im Bereich Verkehr und Lagerwesen schnellten die Arbeitslosenzahlen in Österreich nach oben.

10.35: In Deutschland sind bis Mittwochvormittag 67'150 Infektionen mit dem neuen Coronavirus registriert worden. Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die gemeldeten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt.

Mindestens 701 mit Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben. Mehrere Deutsche starben im Ausland im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Darunter waren zwei Touristen während einer Reise in Ägypten und ein 67-jähriger Tourist auf Zypern. Auf der griechischen Insel Kreta starb ein 42 Jahre alter Deutscher.

10.26: Mit 30'063 Todesopfern ist Europa der am schwersten getroffene Kontinent, wie am Mittwoch eine Rechnung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage von Behördenangaben ergab. Weltweit die meisten Todesopfer verzeichnet weiterhin Italien mit 12.428 Fällen. In Spanien starben 8189 Infizierte und in Frankreich 3523.

Ein Mitglied des Katastrophenschutzes im Schutzanzug bereitet sich auf die Desinfektion im klinischen Krankenhaus vor. Im klinischen Krankenhaus von San Cecilio wurde ein Desinfektionstunnel für die Mitglieder des Katastrophenschutzes und die Mitarbeiter des Gesundheitswesens eingerichtet. - dpa

10.19: Keine geschmacklosen Scherze in Krisenzeiten: Mehrere Länder haben vor Aprilscherzen im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie gewarnt.

Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen erklärte am Mittwoch im Onlinedienst Facebook, wer am 1. April Witze über die Pandemie mache, verstosse gegen das Gesetz. In Taiwan drohen für das Verbreiten von Falschinformationen bis zu drei Jahre Haft und eine Geldstrafe in Höhe von drei Millionen taiwanischen Dollar.

Auch die thailändische Regierung warnte vor Corona-Scherzen aus. «Es verstösst gegen das Gesetz, am 1. April vorzugeben, man habe Covid-19», warnte die Regierung im Kurzbotschaftendienst Twitter. Darauf stünden bis zu fünf Jahre Haft.

Auch viele Unternehmen verzichten dieses Jahr auf die Tradition zum 1. April. Der Internetriese Google, der für seine Aprilscherze bekannt ist, nehme in diesem Jahr «aus Respekt für all jene, die gegen die Covid-19-Pandemie kämpfen», davon Abstand, zitierte das Magazin «Business Insider» aus einer E-Mail an die Google-Mitarbeiter.

10.16: Die Ausgangssperre in der chinesischen Stadt Wuhan hat einer Studie zufolge womöglich 700'000 Ansteckungen verhindert und die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus signifikant verzögert.

Paramilitärische Polizei steht an einem Eingang des geschlossenen Bahnhofs Hankou in Wuhan. Die chinesische Regierung hat die besonders schwer von der durch den Coronavirus ausgelösten neuen Lungenkrankheit betroffene Millionenmetropole Wuhan praktisch abgeriegelt. - dpa

Die drastischen Massnahmen in Wuhan, das als Epizentrum der Pandemie gilt, innerhalb der ersten 50 Tage hätten anderen Städten im Land wertvolle Zeit zur Vorbereitung eigener Beschränkungen verschafft, schreiben Forscher aus China, den USA und Grossbritannien in einem am Dienstag in der Fachzeitschrift «Science» veröffentlichten Beitrag.

10.07: Der deutsche Autozulieferer Continental schickt wegen der Corona-Krise zehntausende Mitarbeiter in Kurzarbeit und kassiert seinen Ausblick. Das Geschäft befindet sich auf Talfahrt.

Die Einschränkungen der Behörden zur Eindämmung der Pandemie sowie Produktionsstopps und Einsparungen bei Kunden und Lieferanten hätten bei Continental zu erheblichen Einbussen geführt, teilte der Konzern am Mittwoch mit.

Ein Bauzaun mit dem Logo von Continental steht an dem Gelände, auf dem derzeit die neue Konzernzentrale gebaut wird. - dpa

Wegen der andauernden Unsicherheit sei nicht absehbar, wann ein neuer Ausblick gegeben werden könne. Weltweit stünden mehr als 40 Prozent der knapp 250 Produktionsstandorte vorübergehend still.

10.05: Italiens Regierung verlängert die strengen Ausgangsbeschränkungen für die 60 Millionen Bürger wegen der Corona-Krise bis zum 13. April. Das kündigte der italienische Gesundheitsminister Roberto Speranza am Mittwoch in Rom im Senat an. Diese Verlängerung hatte die Regierung bereits Anfang der Woche in Aussicht gestellt.

Seit 10. März dürfen sich die Menschen im Land nicht mehr frei bewegen. Schulen sind zu, viele Fabriken ebenfalls. Die Beschränkungen galten bisher bis 3. April.

Italien ist das am schwersten in Europa von der Covid-19-Krankheit betroffene Land. Die Zahl der Menschen, die positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet wurden, liegt über 105'000, mehr als 12'000 Menschen sind gestorben.

10.03: Die Corona-Pandemie hat die italienische Wirtschaft in den Abgrund gestürzt, viele Firmen werden die Krise nicht überleben. Das organisierte Verbrechen jedoch reibt sich die Hände. «Die italienische Mafia kann Bedrohungen in Chancen verwandeln», sagt Giuseppe Governale, Leiter der Anti-Mafia-Behörde (DIA).

Eine Frau mit Mundschutz geht an einem städtischen Gebäude vorbei. - dpa

Mehr als 12'000 Menschen sind in Italien bereits an Covid-19 gestorben, die drittgrösste Volkswirtschaft der Eurozone ist verwüstet. Italienischen Experten zufolge droht 65 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen die Pleite. Das organisierte Verbrechen jedoch wittert Profit.

«Man muss sich nur das Portfolio der Mafiagruppen anschauen, um zu sehen, wie viel sie an der Pandemie verdienen können», sagte der Autor und Mafia-Experte Roberto Saviano der Zeitung «La Repubblica».

In den vergangen Jahrzehnten investierten sie demnach in Dienstleistungsunternehmen für Kantinen, Reinigung und Desinfektion, in Abfallverwertung, Transport, Bestattungsunternehmen, in Logistik für Öl und Lebensmittel.

09.56: Wegen schlechten Krisen-Managements bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie ist der Gesundheitsminister von Kirgistan in Zentralasien entlassen worden. Neben Kosmosbek Tscholponbajew muss auch Vize-Regierungschef Altynai Omurbekow seinen Posten räumen.

Muchammedkaly Abylgasijew (r), Premierminister von Kirgistan, spricht auf einer Regierungskonferenz. - dpa

Das entschied Präsident Sooronbaj Dscheenbekow in einem am Mittwoch veröffentlichten Dekret. Er hatte zuvor lokalen Medienberichten zufolge beklagt, dass nicht genug getan werde, um die hochansteckende Krankheit einzudämmen. So dauere es etwa zu lange, Personen mit Kontakt zu Corona-Infizierten zu identifizieren.

In dem verarmten Hochgebirgsland ist wegen der Pandemie der Ausnahmezustand verhängt worden. In der Hauptstadt Bischkek gibt es Ausgangssperren. Einkaufszentren mussten schliessen. Nach offiziellen Daten wurden bislang mehr als 100 Corona-Fälle bekannt. Kirgistan grenzt an China, wo die Lungenerkrankung Covid-19 ihren Ausgang nahm.

09.24: Die Lufthansa will einem Medienbericht zufolge wegen der Corona-Krise insgesamt etwa 87'000 Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken.

Das berichtete das Wirtschaftsmagazin «Business Insider» am Mittwoch unter Berufung auf Konzernkreise, die mit den Planungen vertraut sind. Das Unternehmen beantragte demnach bereits am Montag Kurzarbeit bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) für 20'000 der 22'500 Crew-Mitarbeiter. Dazu kommen dem Bericht zufolge 7000 Beschäftigte der Boden-Dienste.

Lufthansa schickt tausende Mitarbeiter in Kurzarbeit - POOL/AFP

Zusätzlich werde die Lufthansa nun ab diesem Monat auch für Beschäftigte in ihren Tochterfirmen Kurzarbeit beantragen, berichtete «Business Insider». Zusätzlich zu den 27'000 Mitarbeitern sollen dann weitere rund 60'000 Beschäftigte in Kurzarbeit gehen.

Damit wären fast zwei Drittel aller Lufthansa-Mitarbeiter direkt von der Corona-Krise betroffen.

09.12: In den USA ist die Zahl der Todesopfer durch das Coronavirus auf über 4000 gestiegen. Die Gesamtzahl der erfassten Corona-Toten in den Vereinigten Staaten betrug am Mittwoch 4076, wie aus den Statistiken der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervorging. Damit hat sich die Zahl der Todesopfer der Pandemie innerhalb von vier Tagen mehr als verdoppelt.

Mehr als 40 Prozent der Todesfälle wurden demnach im US-Bundesstaat New York registriert. Die Zahl der bestätigten Infektionsfälle stieg nach Angaben der Universität auf 189'510 - dies ist die weltweit höchste Zahl an Ansteckungen.

US-Präsident Donald Trump beim jüngsten Briefing zur Corona-Krise - AFP

Die US-Regierung rechnet laut einer jüngsten Schätzung inzwischen damit, dass bis zu 240'000 Menschen im Land an dem neuartigen Erreger sterben könnten. US-Präsident Donald Trump war in den ersten Wochen der Krise vorgeworfen worden, das Ausmass der Bedrohung zu verharmlosen. Am Dienstag warnte er die Bevölkerung indes, dass sich die Lage in den nächsten zwei Wochen weiter verschlimmern werde.

09.00: Russland hat wegen der dramatischen Lage in den USA dorthin Hilfe im Kampf gegen die Corona-Pandemie geschickt. In der Nacht zum Mittwoch sei ein Flugzeug gestartet, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. An Bord der Militärmaschine sind demnach medizinische Ausrüstung und Schutzmasken. Das Ministerium veröffentlichte ein Video, das die beladene Maschine und ihren Start von einem Flugplatz in der Nähe der Hauptstadt Moskau zeigt.

Kremlchef Wladimir Putin und sein US-Kollege Donald Trump hatten diese Hilfe am Montag am Telefon vereinbart. Ein Kremlsprecher hatte am Dienstagabend die Vorbereitungen für den Flug bestätigt und gemeint, angesichts der schwierigen Lage in den USA gebe es keine Alternativen zum gemeinschaftlichen Handeln. Die Beziehungen zwischen Moskau und Washington sind seit Jahren angespannt.

08.45: Mit dem sogenannten PCR-Verfahren wird momentan getestet, ob bei Menschen im Abstrich das Erbgut des Coronavirus nachweisbar ist oder nicht. Die Zugabe fluoreszierender Stoffe macht Gensequenzen sichtbar oder eben nicht. Die ersten Tests in China zeigten, dass in den ersten Tagen nach einer Infektion die höchste Viruslast im Rachen, im Mund oder in der Nase anzutreffen ist.

Doch dabei kann es auch zu falschen Testergebnissen kommen, wie HNO-Facharzt Stefan Edlinger vom Universitätsklinikum St. Pölten der «Kronenzeitung» berichtet: «Im späteren Krankheitsverlauf kann ein Rachenabstrich virenfrei sein, obwohl der Erreger noch da ist.»

Einem Mitarbeiter der Berufsfeuerwehr Köln wird im dritten Infektionsschutzzentrum der Stadt Köln mit einem Stäbchen ein Abstrich für einen Test auf den Coronavirus entnommen. - dpa

Der richtige Umgang mit den Test-Proben spiele eine entscheidende Rolle. «Beim Auftreten von Fieber und trockenem Husten sollte auch bei negativem Test ein zweites Mal untersucht werden.»

08.31: Taiwan will zehn Millionen Schutzmasken an die am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder spenden. Die Inselrepublik wird sieben Millionen Masken in elf europäische Länder schicken, darunter Italien, Spanien und Deutschland, wie das Aussenministerium in Taipeh der Deutschen Presse-Agentur bestätigte.

Die USA werden demnach zwei Millionen Masken erhalten. Eine weitere Million Masken würden an diplomatische Verbündete Taiwans geschickt.

07.46: In China ist die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen im Vergleich zum Vortag wegen einer neuen Zählweise deutlich gestiegen. Wie aus den Daten der Pekinger Gesundheitskommission vom Mittwoch hervorging, wurden erstmals auch solche Menschen in die offizielle Statistik aufgenommen, die zwar positiv auf das Virus getestet wurden, aber keine Symptome zeigten.

Laut der Kommission gab es im Vergleich zum Vortag 130 neue Nachweise dieser Art. Insgesamt stünden derzeit 1367 «asymptomatische» Fälle unter Beobachtung.

Bewohner der chinesischen Stadt Wuhan kaufen Gemüse in einem Laden. - dpa

Die Zahl der bestätigten Infektionen mit Symptomen stieg den offiziellen Daten zufolge um 36, wovon 35 bei Menschen nachgewiesen wurden, die aus dem Ausland nach China eingereist waren. Erneut wurden auch sieben Todesfälle gemeldet.

Als Gesamtzahl nachgewiesener Infektionen auf dem chinesischen Festland seit Ausbruch der Lungenkrankheit Covid-19 wurden 81'554 Fälle genannt. Die Infektionen ohne Symptome fliessen in diese Gesamtzahl jedoch weiterhin nicht ein, sondern werden separat gezählt.

07.00: In Panama dürfen wegen der Corona-Pandemie Männer und Frauen nicht mehr am selben Tag ihre Häuser verlassen. Diese neue Massnahme zur Vermeidung von sozialen Kontakten trat am Mittwoch in Kraft, nachdem die Regierung des mittelamerikanischen Landes sie am Montag angekündigt hatte. Zur Begründung hiess es, zu viele Menschen hätten die bisher geltende Ausgangsbeschränkung missachtet.

Diese hatte Staatspräsident Laurentino Cortizo ab vergangenen Mittwoch auf unbestimmte Zeit verfügt. Jedem stehen demnach jeden Tag zwei bestimmte Stunden zwischen 6.30 und 19.30 Uhr draussen zu, um Dinge des Grundbedarfs einzukaufen - welche zwei Stunden, hängt von der letzten Ziffer der Ausweisnummer ab. Dies gilt weiterhin.

Hinzu kommt nun, dass Frauen nur noch montags, mittwochs und freitags raus dürfen und Männer dienstags, donnerstags und samstags. Sonntags darf niemand mehr vor die Tür.

In Panama dürfen wegen der Corona-Pandemie Männer und Frauen nicht mehr am selben Tag ihre Häuser verlassen. - keystone

06.56: Chinesen haben inmitten der Corona-Krise eine Geste der Freundschaft von Japanern gleich hundertfach erwidert. Die japanische Stadt Kita-Kyushu hatte zu Beginn der in China ausgebrochenen Lungenkrankheit 260 Schutzmasken an ihre chinesische Schwesterstadt Dalian geschickt.

Nun, da der Erreger sich auch in Japan ausbreitet, revanchierten sich die Chinesen in Dalian für die Hilfe ihrer japanischen Freunde: Mit 200'000 Schutzmasken, wie die Zeitung «Asahi Shimbun» berichtete. «Last uns eng zusammenstehen unter einem Schirm und dem Frühlingsregen trotzen», stand auf den Kisten geschrieben, gefolgt von der Aufmunterung: «Kita-Kyushu, Jiayou! Japan, Jiayou» - Jiayou bedeutet «Halte durch» auf Chinesisch.

06.41: Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat in seiner Haltung zur Coronavirus-Pandemie eine Kehrtwende vollzogen und bezeichnet diese nun als «grösste Herausforderung unserer Generation» in dem südamerikanischen Land.

Im Umgang mit der von dem Virus ausgehenden Bedrohung sei «Vorsicht» geboten, vor allem müssten Senioren und Menschen mit Vorerkrankungen geschützt werden, sagte Bolsonaro am Dienstag in einer Fernsehansprache.

Jair Bolsonaro mit einer Mundschutzmaske. - Keystone

Bolsonaro hatte zuvor wiederholt eine «Hysterie» über das Virus angeprangert. Auch bezeichnete er die von dem Erreger ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19 als «kleine Grippe».

06.10: Der Verlust des Geschmack- und Geruchsinns kann britischen Wissenschaftlern zufolge ein starkes Indiz für eine Infektion mit COVID-19 sein.

Nach einer Studie, die mit Hilfe eine Symptom-Tracker-App von den Forschern erstellt wurde, haben fast 60 Prozent der Patienten, die anschliessend positiv auf COVID-19 getestet wurden, über den Verlust der beiden Sinne berichtet.

«In Kombination mit anderen Symptomen scheinen Menschen mit Geruchs- und Geschmacksverlust dreimal häufiger erkrankt zu sein und sollten sich daher sieben Tage lang selbst isolieren, um die Ausbreitung der Krankheit zu reduzieren», sagt Tim Spector, Professor am King's College in London, der die Studie leitet.

05.42: Trotz Alarms durch den Kapitän eines US-Flugzeugträgers, auf dem sich das Coronavirus ausgebreitet hat, hat Pentagonchef Mark Esper die Evakuierung des Schiffs verweigert.

Der Flugzeugträger «USS Theodore Roosevelt» - US NAVY/AFP/Archiv

Der Punkt, an dem die «USS Theodore Roosevelt» evakuiert werden müsse, sei nicht erreicht, sagte der Verteidigungsminister am Dienstagabend (Ortszeit) im US-Sender CBS. Stattdessen würden zusätzliches medizinisches Personal und weitere Test-Sets auf das Schiff geschickt.

Niemand auf dem Flugzeugträger sei «ernsthaft krank», sagte Esper auch. Kapitän Brett Crozier hatte hingegen zuvor laut US-Medienberichten in einem Brief Alarm geschlagen und um die Evakuierung des Schiffs mit mehr als 4000 Besatzungsmitgliedern gebeten. Die Ausbreitung des Virus an Bord beschleunige sich, wurde er zitiert.

05.31: Die Corona-Krise ist für UN-Generalsekretär António Guterres die grösste Herausforderung an die Welt seit dem Zweiten Weltkrieg.

Diese Herausforderung brauche daher eine «stärkere und effektivere Antwort», die nur in der Solidarität aller Beteiligten bewältigt werden könne, sagte Guterres zum Ende einer Videokonferenz. «Die Welt steht vor einer noch nie dagewesenen Prüfung», sagte der UN-Chef. «Und jetzt ist der Moment der Wahrheit.»

Antonio Guterres, Generalsekretär des Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, fordert zudem in der Corona-Krise weltweite Waffenruhe. - keystone

Der UN-Generalsekretär zeigte sich unzufrieden mit der seiner Ansicht nach schleppenden globalen Antwort im Kampf gegen das Coronavirus. «Wir bewegen uns langsam in die richtige Richtung, aber wir müssen schneller sein und viel mehr tun, wenn wir das Virus besiegen wollen.»

05.16: Kalifornien will wegen der Corona-Krise vorzeitig bis zu 3500 Häftlinge aus den Gefängnissen entlassen. Nach Mitteilung der Gefängnisbehörde am Dienstag haben sich nachweislich vier Insassen und 25 Angestellte mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert. Zur Entlastung der Anstalten wolle man unter anderem Inhaftierte mit geringen Reststrafen auf Bewährung freilassen. Ausgenommen seien Gefangene, die wegen Gewaltverbrechen, häuslicher Gewalt oder Sexualstraftaten einsässen.

Mit mehr als 120'000 Insassen sind die Gefängnisse in dem US-Westküstenstaat stark überfüllt. Anwälte von Häftlingen und Aktivisten drängen angesichts steigender Coronavirus-Fälle auf vorzeitige Entlassungen. Die Behörden stellten kürzlich Besuche von Familienangehörigen in den Gefängnissen ein.

05.14: Die Zahl der täglich erfassten Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Südkorea bewegt sich weiter um die 100. Am Dienstag seien weitere 101 Fälle festgestellt worden, teilten die Gesundheitsbehörden am Mittwoch mit. Am Montag waren 125 Neuansteckungen gemeldet worden. Die Gesamtzahl stieg auf 9887. Bisher starben 165 Menschen, die mit dem Sars-CoV-2-Erreger infiziert waren.

Moon Jae In, Präsident von Südkorea, in seinem Büro im Blauen Haus - dpa

«Wir verzeichnen weiter Cluster-Infektionen und eine Zunahme bei importieren Fällen», sagte Vize-Gesundheitsminister Kim Gang Lip. Sorgen bereiten den Behörden insbesondere lokale Häufungen in Kirchengemeinden und Krankenhäusern. Aufgrund solcher Häufungen wurden in der Hauptstadt Seoul und der umliegenden Region wieder mehr neue Fälle registriert als im Südosten des Landes, der am stärksten von dem Covid-19-Ausbruch betroffen ist.

05.01: Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat gemeinsam mit Staatsoberhäuptern aus mehreren Kontinenten für eine neue globale Allianz im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie plädiert.

«Vor diesem Virus sind wir alle gleich, und wir müssen alle zusammenarbeiten, um es zu bekämpfen», schrieben Steinmeier und die Staatsoberhäupter von Jordanien, Äthiopien, Singapur und Ecuador in einem gemeinsamen Beitrag für die «Financial Times» vom Mittwoch.

04.58: Österreich führt im Kampf gegen das Coronavirus Stück für Stück eine Masken-Pflicht beim Einkaufen ein. In Supermärkten, Discountern und Drogerien sollen die Kunden ab Mittwoch am Eingang einen Mund-Nasen-Schutz erhalten, der im Verkaufsraum getragen werden muss.

Der österreichische Regierungschef Sebastian Kurz setzt sich für den Einsatz des Mundschutzes zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie ein. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/AP/RONALD ZAK

Die Handelskette Spar kündigte an, dass sie von Beginn an in allen 1500 Standorten in der Alpenrepublik solche Masken bereithalten wird. Andere Geschäfte werden am Mittwoch nur so lange den Schutz verteilen, bis die ersten Vorräte aufgebraucht sind.

Spätestens ab 6. April gilt die Pflicht dann aber in sämtlichen Lebensmittelläden und Drogerien mit einer Verkaufsfläche von mehr als 400 Quadratmetern, was für die meisten Geschäfte zutrifft.

04.05: Florida hat Angst vor einem Kreuzfahrtschiff, das auf den US-Staat wie ein Seuchenschiff aus alten Zeiten wirkt. US-Präsident Donald Trump will sich jetzt in das Tauziehen um das Schicksal von mehreren Tausend Menschen an Bord des Kreuzfahrtschiffs «Zaandam» auf dem Weg nach Florida einschalten.

Trump sagte, er werde bald mit Floridas Gouverneur Ron DeSantis sprechen. «Ich werde tun, was das Richtige ist - nicht nur für uns, sondern für Menschlichkeit.» Der Präsident fügte hinzu: «Es gibt Menschen, die auf dem Schiff sterben oder zumindest sehr krank sind.» DeSantis hatte erklärt, er wolle das Schiff mit seinen inzwischen acht Corona-Infizierten nicht in den Haufen von Fort Lauderdale einlaufen lassen.

Das Tauziehen um das Kreuzfahrtschiff «Zaandam» und dessen geplante Einfahrt in den Hafen von Fort Lauderdale (Florida) geht weiter. Unterdessen hat sich US-Präsident Donald Trump in das Drama eingeschaltet. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/DPA/MORITZ FRANKENBERG

Die Zahl der Corona-Infizierten auf der «Zaandam» ist nach Angaben Ashfords inzwischen auf acht gestiegen. 193 Personen hätten Grippe-Symptome.

00.28: In Grossbritannien ist ein 13 Jahre alter Junge nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Das Spital und die Familie des Jungen teilten am Dienstagabend mit, über eine Vorerkrankung des Jungen sei nichts bekannt gewesen.

Nach Angaben seiner Familie wurde der 13-jährige Ismail am Donnerstag mit den für eine Infektion mit dem Erreger typischen Symptomen und Atemnot in das Londoner King's College-Spital eingeliefert und einen Tag später positiv auf das Coronavirus getestet. Er wurde künstlich beatmet und in ein künstliches Koma versetzt. Der Junge verstarb dann am Montag.

00.22: In den USA sind nach Daten der Nachrichtenagentur Reuters 184'000 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das ist ein Anstieg um 21'000 gegenüber dem Vortag. Zudem starben 700 Menschen. Das ist die höchste Zahl an einem einzigen Tag in den USA.

US-Präsident Donald Trump stimmte die amerikanische Bevölkerung angesichts der Ausbreitung des Coronavirus auf sehr harte zwei Wochen mit steigenden Todeszahlen ein. «Ich möchte, dass jeder Amerikaner auf die harten Tage vorbereitet ist, die vor uns liegen», sagte Trump am Dienstagabend (Ortszeit) im Weissen Haus in Washington.

Donald Trump kommt ans WEF nach Davos. - keystone

«Wir werden zwei sehr harte Wochen durchmachen.» Er hoffe darauf, dass danach Licht am Ende des Tunnels erkennbar sein werde. «Aber dies werden sehr schmerzhafte, sehr sehr schmerzhafte zwei Wochen.» Die Ausdauer der Amerikaner werde herausgefordert sein. Das Weisse Haus befürchtet nach einer Prognose trotz Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus zwischen 100'000 und 240'000 Tote.

23.58: In Israel hat ein Parlamentsausschuss grünes Licht für die Nutzung von Handydaten im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie gegeben. Ein Kontrollausschuss des Parlaments, den das Oberste Gericht angemahnt hatte, stimmte nach eigenen Angaben am Dienstag «nach Marathonverhandlungen» dafür, Handydaten über Infizierte und deren Kontaktpersonen zu sammeln.

Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte Anfang März den Inlandsgeheimdienst Schin Bet mit der Sammlung der Handydaten beauftragt. Bürgerrechtsorganisationen und die Vereinigte Arabische Liste, die die drittstärkste Kraft in der Knesset ist, klagten gegen die Pläne.

23.50: Die Niederlande haben ihre Massnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie bis Ende April verlängert. Schulen, Restaurants und Bars bleiben bis zum 28. April zu, wie Ministerpräsident Mark Rutte am Dienstag mitteilte.

Ein Lieferant platziert Tulpen in Blumenkübel auf dem Nieuwmarkt für das Tulip Festival Amsterdam. Aufgrund der Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus wurde die Eröffnung des jährlichen Festivals abgesagt. - dpa

Der Anstieg der Infektionszahlen und die Kapazitäten der Intensivstationen «lassen uns keine andere Wahl», sagte Rutte. Die Zahl der Infektionsfälle stieg am Dienstag um 845 auf fast 13'000.

Mehr als tausend Menschen starben in den Niederlanden bereits an der Lungenkrankheit Covid-19. Mehr als 4700 Menschen mit einer Coronavirus-Infektion werden nach Angaben der Behörden derzeit im Krankenhaus behandelt.

22.36: Der frühere US-Präsident Barack Obama hat seinen Nachfolger Donald Trump wegen der Coronavirus-Pandemie kaum verhohlen kritisiert – und gleichzeitig dessen Klimapolitik ins Visier genommen.

ARCHIV - 20.01.2017, USA, Washington: Donald Trump (r), Präsident der USA, und sein Amtsvorgänger Barack Obama begrüssen sich zu Trumps Amtseinführung im Kapitol. Trump hat anschliessend nach eigenen Angaben kein inhaltliches Gespräch mit Obama geführt. Foto: Saul Loeb/Pool/Prensa Internacional via ZUMA/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ - dpa

Alle hätten auf allzu furchtbare Weise die Folgen dessen gesehen, dass einige die «Warnungen vor einer Pandemie» ignoriert hätten, schrieb Obama am Dienstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. «Wir können uns keine weiteren Folgen der Leugnung des Klimawandels mehr erlauben.»

Kritiker werfen Trump vor, die Gefahr durch das Coronavirus lange Zeit kleingeredet und keine ausreichenden Massnahmen ergriffen zu haben. Der Präsident hatte wochenlang behauptet, die Lage in den USA sei unter Kontrolle.