Oppositionskandidat in Venezuela soll vorgeladen werden

Grund für die Vorladung von Edmundo González soll sein, dass dieser gefälschte Dokumente auf einer Website veröffentlicht habe,

González war am 8. September nach Spanien ausgereist und hatte dort politisches Asyl beantragt. (Archivbild) - dpa

Nach der von Betrugsvorwürfen überschatteten Präsidentenwahl in Venezuela will die Justiz den Oppositionskandidaten Edmundo González vorladen. Mit der Veröffentlichung gefälschter Dokumente auf einer Website habe sich dieser Funktionen angemasst, die der Wahlbehörde zustünden, teilte Generalstaatsanwalt Tarek Saab mit. González werde bei der Staatsanwaltschaft aussagen müssen.

Die regierungstreue Wahlbehörde des südamerikanischen Landes hat den autoritären Staatschef Nicolás Maduro zum Sieger der Präsidentenwahl vom 28. Juli erklärt. Sie veröffentlichte jedoch nicht die gesamten aufgeschlüsselten Ergebnisse. Am Donnerstag bestätigte der ebenfalls linientreue Oberste Gerichtshof Maduros Sieg.

Opposition stellte Wahlergebnisse ins Internet

Die Opposition wirft der Regierung Wahlfälschung vor. Sie veröffentlichte Daten, bei denen es sich ihr zufolge um die Ergebnisse aus mehr als 83 Prozent der Stimmbezirke handelt. Demnach soll González 67 Prozent der Stimmen erhalten haben und Maduro 30 Prozent.

Auf diese Veröffentlichung bezog sich Generalstaatsanwalt Saab. Er hatte bereits am 5. August Ermittlungen gegen González und die Oppositionsführerin María Corina Machado unter anderem wegen Amtsanmassung und Anstiftung zum Aufruhr verkündet. Maduro sagte, beide gehörten hinter Gitter.

Auf Demonstrationen gegen das amtliche Wahlergebnis reagierte der Staat mit Härte. Der Menschenrechtsorganisation Provea zufolge wurden mindestens 24 Menschen getötet und mehr als 2.400 festgenommen.

Die USA und mehrere lateinamerikanische Länder erkannten den Ex-Diplomaten González als Wahlsieger an, die EU zweifelt das offizielle Ergebnis an.

Maduros vorherige Wiederwahl im Jahr 2018 hatten ebenfalls viele Länder nicht anerkannt. Er hielt sich unter anderem deshalb an der Macht, weil das Militär hinter ihm steht.