Schweizer Profi-Triathletin erlebt Feuerhölle in Australien hautnah

Trainieren ist schwierig und der Alltag eine grosse Herausforderung: Die Schweizer Triathletin Caroline Steffen wohnt inmitten der Feuer-Zone Australiens.

Die Schweizer Profi-Triathletin Caroline Steffen wohnt mit ihrer Familie im Feuer-Gebiet. - Instagram/@caroline_xena

Das Wichtigste in Kürze

  • Caroline Steffen wohnt mit ihrer Familie in der australischen Feuer-Zone Port Macquarie.
  • Die Feuersbrunst kam ganz nahe an das Haus der Schweizer Profi-Triathletin heran.
  • Draussen trainieren ist sehr schwierig. Zudem fürchtet sich Steffen vor Wasserknappheit.

In Australien ist kein Ende der verheerenden Flächenbrände in Sicht. Mittendrin in der Katastrophe ist die Schweizerin Caroline Steffen. Die Profi-Triathletin wohnt mit ihrem Mann und dem zweijährigen Sohn Xander in Port Macquarie in New South Wales, dem Staat, der mitunter am stärksten vom Feuer betroffen ist.

Caroline Steffen hat nach der Geburt ihres Sohnes wieder mit Spitzensport begonnen. - Instagram/@caroline_xena

Die Spitzensportlerin erlebt zurzeit den Ausnahmezustand, wie sie gegenüber Nau erzählt. «Wir hatten vor einigen Wochen ein grosses Feuer nur zwei Kilometer von unserem Haus entfernt. Das macht einem schon grosse Angst». Steffen musste sicherstellen, dass keine trockenen Blätter auf dem Hausdach oder in der Regenrinne des Hauses sind. «Nur ein kleiner Funke reicht aus, um eine Katastrophe auszulösen», sagt die 41-Jährige.

«So etwas haben wir noch nie zuvor gesehen», schreibt Caroline Steffen zu diesem Bild. - Instagram/@caroline_xena

Duschen ist zudem auf maximal drei Minuten beschränkt. Autowaschen, den Garten bewässern oder den Pool zu füllen ist ebenfalls verboten. «Ich versuche, das Restwasser beim Duschen in einem Eimer einzufangen und benutze dieses dann für den Garten», erzählt Caroline Steffen. Sie fürchtet sich vor Wasserknappheit: «Regnet es nicht mehr, sind unsere Dämme im Oktober leer!»

Luftqualität schlechter als in Peking

Auch das tägliche Training kann die Triathletin kaum mehr draussen verrichten. «In letzter Zeit war die Luftqualität schlechter als in Peking». Wegen der Asche und dem Staub in der Luft habe sie keine 100 Meter weit sehen können. Zurzeit sei die Lage etwas besser.

Ein Bild aus vergangenen Tagen: Draussen trainieren ist zurzeit kaum möglich. - Instagram/@caroline_xena

Grosse Sorgen macht sich die gebürtige Berner Oberländerin aus Spiez BE auch um die Tierwelt. Insbesondere viele Koalas sterben in den Flammen oder erleiden schwere Verbrennungen. Diese werden im Koala-Spital, das sich in Port Macquarie befindet, behandelt.

Caroline Steffen macht sich grosse Sorgen um Australiens Tierwelt. - Instagram/@caroline_xena

«Spenden sind im Moment sehr gefragt», so Caroline Steffen. Nicht nur Geld, sondern auch Verbandsmaterial, Badetücher und alte Decken könne das Spital gut gebrauchen, um die Koalas zu retten. «Ich bin für jede Art der Unterstützung aus der Schweiz sehr dankbar», lanciert Caroline Steffen einen Aufruf.

Brandbekämpfung vom Hubschrauber aus bei Bairnsdale in Australien. - STATE GOVERNMENT OF VICTORIA/AFP

Der Kampf gegen die Flammen dürfte denn auch noch mehrere Monate andauern. Regen oder etwas tiefere Temperaturen sind nicht in Sicht. Auch diese Woche soll es wieder 40 Grad und heisser werden.