Wladimir Putin: IS droht Rache wegen gefolterten Terroristen
Der Islamische Staat hat Russland und auch Wladimir Putin mit Rache für die gefolterten Terroristen gedroht.
Das Wichtigste in Kürze
- Die verhafteten Terrorverdächtigen von Moskau wurden offenbar gefoltert.
- Nun droht der IS in einer Mitteilung Russland und auch Wladimir Putin mit Rache.
- Die Terrororganisation kündigt ein «Massaker» an allen «wilden Russen» an.
Als die mutmasslichen Täter des Anschlags von Moskau am Sonntag von Polizisten ins Basmanny-Gericht gebracht wurden, fielen sofort ihre schweren Verletzungen auf. Mehrere der Männer, wiesen stark geschwollene Gesichter, Platzwunden und Blutergüsse auf. Einer hatte ausserdem einen grossen Verband am Ohr, während ein anderer nicht mehr selbst laufen konnte.
Der Zustand der inhaftierten Tatverdächtigen deutet auf Folter durch russische Sicherheitskräfte hin. Bestärkt werden diese Spekulationen durch Videos, die in den sozialen Netzwerken aufgetaucht sind. Diese sollen zeigen, wie die mutmasslichen Attentäter brutal misshandelt wurden. Einem von ihnen wurde demnach gar ein Ohr abgeschnitten.
Als Antwort auf die Videos hat die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) eine Drohung in Richtung Russland und Wladimir Putin ausgesprochen. Auf einem Plakat werden die Russen als «wild» bezeichnet und Putin aufgefordert, «mit der Folgerung von IS-Gefangenen aufzuhören».
Weiter wird erwähnt, dass die Videos der Misshandlungen ihrer eigenen Männer die «Blutlust Tausender ihrer Brüder» nur noch verstärkt habe. Bevor der IS mit einem «grausamen» Massaker an allen Russen droht, wird erwähnt, dass dieses voller «sehr schwerer, tödlicher, blutiger, stechender, brennender und verheerender Schläge» sein werde.
Wladimir Putin äussert sich nicht zu Verletzungen
Dmitiri Peskow wollte sich am Montag nicht zu den schweren Verletzungen der Terrorverdächtigen äussern. Zu einem Journalisten, der darauf und auf die veröffentlichten Videos hinwies, sagte der Sprecher von Wladimir Putin lediglich: «Ich lasse diese Frage unbeantwortet.»
Leonid Wolkow, zeigte sich hingegen überzeugt davon, dass die Aufnahmen die Öffentlichkeit auf Anweisung von ganz oben erreicht hätten. Wolkow war ein Vertrauter des kürzlich im Straflager gestorbenen Kremlgegners Alexej Nawalny.
Dass der Machtapparat seine eigene Grausamkeit so demonstrativ zur Schau stelle, sei neu, schrieb Wolkow im Nachrichtendienst Telegram. So solle wohl abgelenkt werden vom «Versagen der russischen Geheimdienste» vor dem Anschlag, zeigte er sich überzeugt.