Desinformation durch KI im politischen Raum angekommen

Lisa Seyde
Lisa Seyde

USA,

Künstliche Intelligenz ist inzwischen zu einem probaten Mittel zur Verbreitung von Falschinformationen avanciert, auch im Journalismus und in der Politik.

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Der texanische Gouverneur Rick Perry isst am Donnerstag, den 29. März 2012, nach einer Pressekonferenz in South Sioux City, Neb., einen Hamburger, der das Rindfleischprodukt «Pink Slime» enthält, das als minderwertiger und billiger Fleischzusatz aus Fleischabfallprodukten gilt. Die «NZZ» verglich diese Woche die Unterwanderung der seriösen Berichterstattung durch KI und Desinformation mit dem sogenannten «Pink Slime»-Journalismus. - keystone/AP Photo/Nati Harnik

Das Wichtigste in Kürze

  • Deepfakes umfassen zunehmend auch journalistische Erzeugnisse und Fotos von Politikern.
  • Desinformationen werden in den Social Media oder auf KI-generierten Websites verbreitet.
  • Auch KI-Fakes von seriösen Zeitungen werden immer öfter in den sozialen Medien geteilt.

Die «NZZ» berichtete diese Woche über KI-generierte Nachrichtenseiten, die sich als seriöse Blätter ausgeben, jedoch in hohem Masse Desinformationen verbreiten. Das Phänomen wird in den USA vornehmlich unter dem Namen «Pink Slime»-Journalismus gehandelt, weil die Informationslage an die gleichnamige, billige Fleischreste-Mischung in Hackfleisch erinnert. Einflussaktionen durch KI-gefälschte Informationen können dabei sowohl innerhalb eines Landes als auch zwischen Staaten erfolgen.

Beispielsweise wurden im Ukraine-Krieg immer wieder KI-generierte Inhalte zur Desinformation gestreut, wie unter anderem das «Handelsblatt» berichtet. Zwischenzeitlich war etwa von 50'000 russischen Accounts die Rede, die gezielt in den sozialen Medien Falschinformationen streuten.

Im deutschsprachigen Raum angekommen

Dem «Spiegel» zufolge erreichte Elon Musk in diesem Jahr mit 50 irreführenden Beiträgen über die US-Wahl mehr als eine Milliarden Aufrufe auf X. Auch der Bildgenerator von X namens Grok generiert in grossem Umfang Fake-Bilder von Trump und Harris, die sich innig küssen, oder andere diffamierende Szenen von Personen aus der Politik. Der Generierung sollen zwar Grenzen gesetzt sein, diese lassen sich jedoch bei bestimmten Generatoren oder Prompts immer noch umgehen, kritisieren Experten.

KI-generierte Inhalte zum Zwecke der Desinformationen erreichen inzwischen auch den deutschsprachigen Raum. So werden etwa Beiträge von «Bild», «Tagesschau» und «Spiegel» gefaked und beispielsweise in den sozialen Medien in Umlauf gebracht. Entsprechende Deepfakes machen es dabei Nutzerinnen und Nutzern zunehmend schwerer, Wahrheit von Fälschung zu unterscheiden, was sich letztlich auch auf die Politik auswirken könnte.

Kommentare

User #2924 (nicht angemeldet)

Desinformationen durch Politiker, nicht KI

Luxy-1

Ach jeh, nun haben Journis und Politiker ja ihr Monopol auf Falschinformationsverbreitung verloren, ach jeh

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