Coronavirus: Hier sollten Sie besser noch keine Party-Ferien machen
Können wir diesen Sommer trotz Coronavirus noch einmal richtig feiern? Ja – aber dort, wo es erlaubt ist, ist es derzeit nicht unbedingt ratsam.
Das Wichtigste in Kürze
- Reisen in Europa ist wieder erlaubt – fallen unsere Party-Ferien doch nicht ins Wasser?
- Nur weil man reisen darf, darf man noch lange nicht feiern – die Clubs bleiben meist zu.
- Dort, wo man richtig feiern darf, treibt sich oft auch das Coronavirus herum.
Langsam erwacht Europa aus dem vom Coronavirus bedingten Dornröschenschlaf. Den Festival-Sommer haben wir schon seit längerem abgeblasen. Dennoch zieht es die Schweizer wieder in die Clubs und zu Parties. Nach drei Monaten «Tanzverbot» sehnen sich viele nach Musik und Ausgleich.
Pünktlich zur Feriensaison haben die meisten europäischen Länder ihre Grenzen geöffnet. Die Verlockung des unbeschwerten Party-Tourismus ruft – doch schon folgt die Ernüchterung: Einige Schweizer sollen das Coronavirus von Parties in Serbien ins Bündnerland importiert haben.
In der europäischen Party-Metropole Berlin bleiben die Tanzflächen weiterhin dicht. Was nun? Sind diesen Sommer unbeschwerte Partyferien in Europa überhaupt möglich?
Spanien: Clubs wieder offen, Tanzflächen wegen Coronavirus dicht
Die Clubs auf Mallorca und den Balearen bleiben weiterhin geschlossen. Die lokalen Behörden fürchten sich vor möglichen Corona-Hotspots beim Ballermann und auf Ibiza. Auch wenn die Diskotheken-Betreiber um ihre Existenz fürchten, die Offiziellen bleiben hart.
Auf dem Festland sind die Clubs wieder offen. Doch auch hier zeigen sich die spanischen Behörden angesichts des Coronavirus vorsichtig: Auf den Tanzflächen müssen jedoch Tische und Stühle stehen, wie verschiedene Medien berichten. Damit wird Party-Ferien in Spanien vorerst ein Riegel vorgeschoben.
Skandinavien zeigt sich locker
Die skandinavischen Städte sind nicht unbedingt als Party-Hochburgen bekannt. Doch vielleicht wird Oslo wegen dem Coronavirus zur nächsten Partymetropole?
Ab dem 15. Juli ist die Einreisen nach Norwegen aus Ländern mit niedrigen Corona-Zahlen wieder erlaubt. Vor kurzem wurden Veranstaltungen, darunter Konzerte und Partys mit bis zu 200 Personen, wieder gestattet. Damit hat Norwegen als eines von wenigen Ländern ähnlich lockere Bedingungen wie die Schweiz – und noch niedrigere Fallzahlen.
Schweden hat das Feiern nie verboten. Öffentliche Veranstaltungen mit mehr als 50 Personen sind jedoch untersagt. Angesichts täglicher Neuinfektions-Meldungen von meist deutlich mehr als 1000 Fällen ist von Reisen nach Schweden jedoch abzuraten: Das EDA warnt vor nicht dringlichen Reisen in den Corona-Hotspot.
Balkan: Party Ja, aber...
Der Balkan erfreut sich als günstige Reiseregion mit einem wachsenden Kulturangebot steigender Beliebtheit. Die Einreise nach Serbien ist mittlerweile wieder erlaubt. Das man in Serbien zünftig feiern kann, bewies jüngst Novak Djokovic. Zum Abschluss seiner Adria-Tour lud der Tennis-Star zur Party in einem Nachtclub in Belgrad.
Doch Serbien hat ein grosses Problem: Die serbische Regierung scheint die Schwere des Ausbruchs vertuscht zu haben. Die Lockerung wurde zu schnell vorangetrieben: Selbst die offiziellen Zahlen, welche von Kritikern als deutlich zu tief eingeschätzt werden, schossen jüngst wieder in die Höhe.
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Twitter/@hotsportsrb - Die Tennis-Elite um Novak Djokovic vergnügt sich in einem Nachtklub in Serbiens Hauptstadt Belgrad.
Ja, in Belgrad kann man feiern, aber das Risiko einer Infektion ist hoch. Auch in den umliegenden Balkan-Ländern erreichte die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen Tagen wieder hohe Werte.
Griechenland: Clubs schon wieder zu?
Eigentlich hat Griechenland die Feriensaison wieder eingeleitet. Und eigentlich könnten auch die Clubs wieder öffnen. Doch seit diese am 8. Juni wieder öffnen durften, wurden einige bereits wieder geschlossen: Die Polizei stellte bei vielen Party-Etablissements fest, dass die Hygienevorschriften nur ungenügend umgesetzt wurden.
Damit ist für die Betroffenen Clubs erst einmal wieder Schluss, wie «The National Herald» berichtet. Clubs, die noch nicht gegen die Regeln verstossen haben, bleiben jedoch weiterhin offen. Angesichts täglicher Neuinfektions-Zahlen im niedrigen zweistelligen Bereich kann das Land als vergleichsweise sicher angesehen werden. Damit gehört Griechenland derzeit zu den Party-Hochburgen von Corona-Europa.