Fünftes Opfer: Frau rutscht in Bayern (D) mit Auto ins Wasser – tot

Die Lage in den deutschen Hochwasser-Gebieten bleibt angespannt. In Bayern gibt es ein weiteres Todesopfer zu vermelden.

Seit Tagen kämpfen Helfer in Bayern und Baden-Württemberg gegen die Flut und ihre Folgen. - Armin Weigel/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In einigen Gebieten Deutschlands hat sich die Hochwasser-Lage weiter zugespitzt.
  • Am Dienstag wurde zudem ein weiterer Todesfall bekannt.

Die Hochwasserkatastrophe in Deutschland hat ein weiteres Todesopfer gefordert. Wie mehrere Medien unter Berufung auf die Polizei berichten, ist eine Frau in Bayern ums Leben gekommen.

Demnach sei diese mit ihrem Auto am Montag von einer Strasse in Markt Rettenbach ins Wasser gerutscht. Später wurde sie leblos geborgen.

Es ist das dritte bisher bekannte Todesopfer in Bayern. Dazu kommen zwei Tote aus Baden-Württemberg.

Hochwasser-Lage auch am Dienstag kritisch

Die Hochwasser-Lage ist in Teilen Bayerns weiter kritisch. In Regensburg, wo der Katastrophenfall ausgelöst worden war, mussten am späten Abend 200 Menschen ihre Häuser verlassen.

Im oberbayerischen Landkreis Rosenheim war ebenfalls der Katastrophenfall ausgerufen worden. Auch in den Gemeinden Raubling und Rohrdorf fanden Evakuierungen statt, wie der Kreis in der Nacht auf der Plattform X mitteilte. Wie viele Menschen davon betroffen waren, war zunächst nicht bekannt.

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Nau.ch/Nico Leuthold - Hochwasser führt in Günzburg (DE) zu überfluteten Strassen. Luftaufnahmen zeigen das Ausmass.

Der Landkreis Rosenheim hatte Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, zu Hause zu bleiben. «Es besteht eine akute Gefahr für Leib und Leben», hiess es in einer Mitteilung der Behörde. In der Nacht hatte sich die Lage dann leicht entspannt.

Schulen und Kindergärten in den betroffenen Gemeinden sollen demnach heute geschlossen bleiben. In sieben bayerischen Landkreisen fällt wegen der Hochwasserlage der Präsenzunterricht an zahlreichen Schulen aus.

Folgen des Hochwassers immer stärker sichtbar

Während sich die Wetterlage in Baden-Württemberg langsam entspannt, werden die Folgen des verheerenden Hochwassers immer stärker sichtbar. Tausende Helfer sind weiter im Einsatz. Vier Todesopfer wurden bislang geborgen.

Im Bahnverkehr kommt es weiter zu Einschränkungen. Mehrere Zugverbindungen des Bahnbetreibers Agilis entfallen aufgrund des Hochwassers entlang der Donau. Das gilt unter anderem für die Strecken Ingolstadt – Donauwörth – Gundelfingen sowie Ingolstadt – Ulm, wie ein Sprecher am Montagabend mitteilte.

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Der Zugverkehr der Deutschen Bahn sei aufgrund von Unwetterschäden ebenfalls stark beeinträchtigt. Wegen Überflutungen sind einige Strecken komplett gesperrt. Der Zugverkehr zwischen München und Ingolstadt jedoch werde nach aktuellen Informationen der Bahn am Dienstag wieder aufgenommen.

Vermisster Feuerwehrmann wird nicht mehr gesucht

Nach einem im Hochwasser in Schwaben vermissten Feuerwehrmann wird nicht mehr aktiv gesucht. Wahrscheinlich sei der 22-Jährige ertrunken, sagte ein Polizeisprecher am Morgen. Vermutlich werde man ihn finden, wenn das Wasser abgelaufen sei.

Der junge Mann war in der Nacht zum Sonntag in Offingen nahe der Grenze zu Baden-Württemberg mit einem Boot der DLRG-Wasserrettung unterwegs gewesen. Das mit fünf Einsatzkräften besetzte Boot war bei starker Strömung gekentert. Vier Einsatzkräfte im Alter zwischen 24 und 70 Jahren konnten sich an Land retten und blieben unverletzt.

Nach dem 22-Jährigen suchten kurz darauf Helfer der Freiwilligen Feuerwehren, der DLRG-Wasserrettung, der Wasserwacht, der Bundeswehr und der Polizei. Sollte der 22-Jährige tatsächlich ums Leben gekommen sein, wäre er das derzeit fünfte bekannte Todesopfer des Hochwassers in Bayern und Baden-Württemberg.