Nau.ch-Drohnen-Reporter filmt Fluten in Deutschland
In Süddeutschland sorgen Starkregen und Gewitter für heftige Überschwemmungen. Luftaufnahmen zeigen die verheerenden Fluten in der Stadt Günzburg.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Süden von Deutschland droht ein Jahrhundert-Hochwasser.
- Zahlreiche Häuser und Strassen sind zurzeit überflutet.
- Der Günzburger Ragip gibt Einblick in sein verwüstetes Haus.
Seit Tagen wird Süddeutschland von Starkregen und Gewittern heimgesucht. In der Folge kommt es zu heftigen Überschwemmungen. Es droht gar ein Jahrhundert-Hochwasser.
Besonders betroffen sind Bayern und Baden-Württemberg. Die Regionen um den Bodensee meldeten die höchsten Regenmengen. Zahlreiche Ortschaften stehen hier unter Wasser.
Aktuelle Aufnahmen eines Nau.ch-Reporters aus Günzburg zeigen, wie schlimm die Lage zurzeit ist. In der schwäbischen Stadt wurde ein Parkplatz komplett überflutet. Dort, wo sonst normalerweise Autos stehen, schwimmen jetzt plötzlich Fische.
Aufgrund des Hochwassers haben die Behörden von Günzburg den Katastrophenfall ausgerufen. Mehrere Anwohnerinnen und Anwohner mussten gestern, Sonntag, evakuiert werden. Darunter auch Ragip.
«Keller voll mit Wasser, Schlamm und Dreck»
Der Günzburger schildert gegenüber Nau.ch: «Um halb sieben hat es geheissen, wir sollen das Haus verlassen, weil das Wasser immer weiter gestiegen ist. Dann haben wir die Kinder geweckt und sind zu meinem Bruder gegangen.»
Es sei für ihn das erste Mal, dass er so etwas erlebt. Man werde nun alles daran setzen, dass es wieder so wird wie vorher.
Doch im Haus der Familie herrscht das reinste Chaos. «Der Keller ist noch voll mit Wasser, Schlamm und Dreck», so Ragip. Nur in den oberen Geschossen scheint die Lage nicht ganz so schlimm. Das Wasser gelangte nicht bis in den Wohnbereich.
Heute früh durften der Günzburger und seine Familie zurück nach Hause. Nun heisst es: Aufräumen, Keller leerräumen und schauen, was noch ganz ist oder weggeschmissen werden muss. Wo sich die Nachbarn aufhalten, weiss Ragip nicht. Zurzeit seien sie noch nicht in ihre Häuser zurückgekehrt.
Deutscher Wetterdienst warnt vor weiterem Starkregen
Die Hochwasserlage im Süden von Deutschland bleibt indes weiterhin angespannt. Auch am Montag ist keine Besserung in Sicht. Im Gegenteil: Ab Mittag muss südlich des Mains bis zur Donau erneut mit kräftigen Schauern und Gewitter gerechnet werden.
Zudem warnt der Deutsche Wetterdienst: Bis zum Abend könnten sich die Unwetter auch nach Süden, bis zum Hochrhein und ins nördliche Alpenvorland ausbreiten.