Hitzewelle: Ferien-Länder ächzen unter Hitze bei über 40 Grad

Die europäischen Ferien-Länder ächzen unter der nächsten Hitzewelle. Auch zahlreiche Schweizer dürften die Temperaturen von über 40 Grad zu spüren bekommen.

Nicht nur Mensch braucht bei diesen europäischen Hitzewellen eine Abkühlung! - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Menschen in Südeuropa müssen sich weiter auf Extrem-Temperaturen einstellen.
  • Die Ferien-Länder erwarten eine weitere Hitzewelle und Rekordtemperaturen.
  • Sogar der europäische Allzeit-Hitze-Rekord könnte in den nächsten Tagen fallen.

Bis auf den Aargau haben alle Kantone in der Schweiz schon mit den offiziellen Schul-Sommerferien begonnen. In Zürich beispielsweise gingen die Schulen am letzten Freitag zu. Das bedeutet: Zahlreiche Schweizer Familien befinden sich derzeit in den südlichen Ländern Europas um einige Zeit am Strand zu verbringen.

Ob mittlerweile beim europäischen Sommer ein kurzer «Schwumm» im Meer aber überhaupt noch zur Abkühlung ausreicht, ist fraglich. Denn: Im Süden unseres Kontinents leiden die Menschen seit Tagen unter einer regelrechten Glut-Hitze. Selbst nachts fallen die Temperaturen mancherorts nicht mehr unter 30 Grad.

Und die nächste Hitzewelle ist bereits auf dem Weg. Nau.ch zeigt auf wo im Süden Europas diese Woche mit Rekordtemperaturen zu rechnen ist.

Spanien: Höchste Alarmstufe für Andalusien

Einheimische und Touristen erlebten in Spanien am Wochenende eine «kurze Entspannung». Nachdem die zweite offizielle Hitzewelle am Donnerstag abgeebbt war, fielen die Temperaturen am Samstag in einigen Regionen im Süden nämlich das erste Mal seit Tagen auf unter 40 Grad.

Doch von Entwarnung kann keine Rede sein – denn noch am Tag der «kurzen Entspannung», meldete der nationale Wetterdienst Aemet die nächste Hitzewelle an. Zwischen Montag und Mittwoch soll es Temperaturen von 42 bis 44 Grad geben.

Auch auf Spanien rollt die nächste Hitzewelle zu: Zwischen Montag und Mittwoch soll es Temperaturen von 42 bis 44 Grad geben. - keystone

Für Teile Andalusiens im Süden des Landes hat die Agentur ab Montag die höchste Alarmstufe ausgerufen. Aber auch in anderen Regionen des Landes, etwa in der Hauptstadt Madrid, dürfte die 40-Grad-Marke erreicht oder sogar übertroffen werden.

Italien: Fällt der europäische Hitze-Rekord?

Viele Römer beginnen ihre Sommer-Ferien erst im August. In der neuen Woche heisst es deshalb wegen des Hochdruckgebiets «Caronte» für zahlreiche Bewohner der italienischen Hauptstadt: Schuften bei Rekordtemperaturen! Laut den örtlichen Prognosen dürften die Temperaturen am Montag nämlich auf 39 bis 40 Grad steigen, am Dienstag gar auf 41 bis 42 Grad.

In Rom dürfen sich die Menschen am Montag und Dienstag auf rekordverdächtige Temperaturen einstellen. - Keystone

Das Gesundheitsministerium des Landes hat am Sonntag für 16 grössere Städte die höchste Alarmstufe für Hitze ausgerufen. Gemäss dieser können unter Umständen sogar gesunden Menschen negative körperliche Auswirkungen drohen.

Die Meteorologen sprechen in Italien mittlerweile nicht mehr von Hitze allein, sondern berichten darüber, dass das Land ein regelrechter «Hitze-Sturm» erwartet. Dieser «Hitze-Sturm» dürfte noch umso mehr auf Sardinien und Sizilien zu spüren sein: Auf den Inseln wird wohl die 47-Grad-Marke geknackt werden. Ähnliches gilt für die Region Apulien im Südosten des Landes wo mit 45 Grad zu rechnen ist.

Umfrage

Befinden Sie sich gerade in Südeuropa in den Ferien?

Ja
20%
Nein
80%

Allgemein wird in Italien erwartet, dass in bestimmten Gebieten der vor zwei Jahren in Catania registrierte europäische Hitze-Rekord von 48,8 Grad fallen wird. Der «Corriere della Sera» schreibt, es würden in Italien in den kommenden Tagen Temperaturen «wie in der Sahara» herrschen.

Griechenland: Ab Mittwoch 44 Grad in Athen

Am Sonntag haben in Griechenland Nordwinde eingesetzt, weshalb die Temperaturen in fast allen Regionen des Ferien-Landes auf unter 40 Grad fielen. Ein Tag zuvor waren unter anderem auf Kreta noch rekordverdächtige 44,2 Grad gemessen worden.

In Griechenland ziehen die Temperaturen ab Mittwoch wieder an - zum Wochenende hin werden bis zu 44 Grad für Athen erwartet. - Keystone

Doch ein Ende der Hitzewelle ist auch bei den Griechen nicht in Sicht. Bereits ab Mittwoch soll es wieder anziehen. Eine Meteorologen im staatlichen Rundfunk nannte Werte von bis zu 44 Grad für Athen am kommenden Wochenende.

Bulgarien: Am Montag wird die 40-Grad-Marke geknackt

Am Wochenende gab es auch in Bulgarien eine kurze Entspannung. Im Sommer 2023 heisst das, die Temperaturen stiegen kaum über 40 Grad. In der Hauptstadt Sofia wurden beispielsweise 34 Grad gemessen.

Schon ab heute Montag wird das Balkanland aber wieder von einer Glut-Hitze heimgesucht. Es wird erwartet, dass die 40-Grad-Marke bei dieser nächsten Hitzewelle – etwa in der Donaustadt Russe und in Sandanski nahe der griechischen Grenze – geknackt wird.

In Bulgarien sehen Meteorologen keine Umkehr zu kühleren Temperaturen. - Keystone

Meteorologen sprechen in Bulgarien von einem «beunruhigenden Trend» für die kommenden zwei Wochen, da die extreme Hitze kaum nachlassen werde.

Türkei: Touristenregion Antalya mit über 40 Grad

Auch in der Türkei warnt der Wetterdienst vor extremer Hitze in den kommenden Tagen. In der bei Touristen äusserst beliebten Region Antalya sind Temperaturen von mehr als 40 Grad zu erwarten.

Auch in den im Februar von Erdbeben zerstörten Regionen in der Südtürkei bleibt es extrem heiss. Der Wetterdienst mahnte in der Türkei vor allem ältere Menschen und Kinder vorsichtig zu sein.

Hohe Waldbrandgefahr in vielen Ländern

Die anhaltende Glut-Hitze sorgt in mehreren Ländern für eine grosse Gefahr von Wald- und Flächenbränden. In Bulgarien warnte die Feuerwehr von den Folgen der Hitzewellen, in Griechenland sagte der Zivilschutz, dass die Waldbrandgefahr aufgrund der extremen Trockenheit und der Winde sehr hoch sei.

In Spanien warnte der nationale Wetterdienst, dass die oft von geringer Luftfeuchtigkeit begleitete Hitze das Risiko von Waldbränden «in die Höhe schiessen» lasse. Das zeigte sich am Sonntag bereits auf der Kanareninsel La Palma.

Drei Männer beobachten den Waldbrand auf der Kanareninsel La Palma - dpa

Dort kämpfte die Feuerwehr gegen ein Feuer, das innerhalb eines einzigen Tages eine Fläche von rund 65000 Fussballfeldern (4700 Hektar Land) zerstört hatte. Mehr als 4000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden.