Ukraine-Krieg: Lukaschenko wirft Ukraine Angriffe auf Belarus vor
Mischt sich Belarus in den Ukraine-Krieg ein? Machthaber Alexander Lukaschenko spricht von Raketen-Angriffen aus der Ukraine – eine mögliche Rechtfertigung.
Das Wichtigste in Kürze
- Belarus könnte schon bald in den Ukraine-Krieg eingreifen.
- Machthaber Alexander Lukaschenko wirft der Ukraine «Provokationen» vor.
- Ausserdem droht er dem Westen mit Angriffen auf die Hauptstädte.
Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko droht mit einer möglichen Einmischung in den Ukraine-Krieg: Er wirft der Ukraine eine Reihe von Raketen-Angriffen auf sein Land vor. Das könnte als mögliche Rechtfertigung für einen Einmarsch dienen.
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Seine Armee habe alle Raketen abgefangen, sagte Lukaschenko am Samstag. Zudem sprach der belarussische Diktator eine Warnung an Kiew und an den Westen aus: Er werde «sofort» auf einen feindlichen Angriff auf sein Territorium reagieren.
Greift Belarus in den Ukraine-Krieg ein?
«Wir werden provoziert. Vor rund drei Tagen, vielleicht mehr, wurde von der Ukraine aus versucht, militärische Ziele in Belarus anzugreifen.» Das sagte Lukaschenko der staatlichen Nachrichtenagentur Belta am Vorabend des belarussischen Unabhängigkeitstages.
«Gott sei Dank haben unsere Panzir-Luftabwehrsysteme alle Raketen abgefangen», sagte er. Ukrainischen Angaben zufolge waren vergangene Woche von Belarus aus Raketen auf das ukrainische Grenzgebiet abgefeuert worden.
Lukaschenko wies am Samstag zurück, dass sein Land in den Konflikt eingreifen werde. «Wie ich vor mehr als einem Jahr gesagt habe: Wir haben nicht die Absicht, in der Ukraine zu kämpfen», sagte er.
Russland hat Soldaten in Belarus stationiert
An Kiew und den Westen gerichtet warnte er: «Wir werden nur in einem Fall kämpfen: Wenn Sie in unser Land einfallen, wenn Sie unsere Leute töten, dann werden wir antworten. Dann wird die Antwort sofort kommen, in nur einer Sekunde», sagte Lukaschenko.
Belarus dient im Ukraine-Krieg schon seit Russlands Angriff am 24. Februar als Basis für die russischen Streitkräfte. Diese versuchten von dort aus die Hauptstadt Kiew einzunehmen, bevor sie sich Ende März wegen des ukrainischen Widerstands zurückzogen.
Angesichts westlicher Sanktionen ist Minsk militärisch und wirtschaftlich stark abhängig von Russland. Vergangene Woche sicherte Kremlchef Wladimir Putin Lukaschenko die Lieferung von atomwaffenfähigen Iskander-M-Raketensystemen «in den kommenden Monaten» zu.
Mit Verweis darauf drohte Lukaschenko dem Westen am Samstag noch einmal deutlich: «Vor weniger als einem Monat habe ich unsere Streitkräfte angewiesen, die Entscheidungs-Zentren in Euren Hauptstädten ins Visier zu nehmen.»