Orban kritisiert EU-Strategie bei Impfstoff-Beschaffung
Der ungarische Regierungschef Viktor Orban hat die Strategie der EU bei der Impfstoff-Beschaffung kritisiert.
Er sei «nicht zufrieden mit der Geschwindigkeit» beim Ankauf der Impfdosen, sagte Orban am Sonntag im staatlichen ungarischen Rundfunk. Der Regierungschef, der unter anderem wegen Fragen der Rechtsstaatlichkeit ohnehin im Dauerstreit mit Brüssel liegt, will nun wegen des Impfstoffes «Richtung Osten» schauen.
Es habe Impfstoffe auch aus der EU gegeben, die anderswo früher verfügbar waren, wie beispielsweise in Kanada, Grossbritannien und Israel, sagte Orban. «Aber das ist der Job von Brüssel, die kümmern sich darum.» Ungarn dagegen kümmere sich auch um die «Beziehungen zum Osten, da Brüssel dies nicht tut». Es sei besser, auf zwei Beinen zu stehen, sagte Orban.
Nachdem Ungarn Ende Dezember 6000 Dosen des russischen Corona-Impfstoffs erhalten hatte, dämpfte Orban allerdings Hoffnungen auf eine Massenimpfung mit dem Sputnik V genannten Stoff in Ungarn. «Wir wissen dass der russische Impfstoff gut ist, aber es gibt und wird wahrscheinlich nicht genug davon geben», sagte Orban und verwies auf Produktionsengpässe. Der chinesische Impfstoff sei erfolgversprechender als der russische. «Es scheint, als sei dieser früher und in grösserer Menge verfügbar», erklärte Orban.