Ostukraine-Konflikt: Erster Gefangenenaustausch in diesem Jahr

Im Ostukraine-Konflikt ist es erstmals in diesem Jahr zu einem Gefangenenaustausch gekommen. Am Donnerstag fand dieser in mehreren Regionen des Landes statt.

Ukrainische Kriegsgefangene, nachdem sie im Dezember 2019 im Rahmen eines Gefangenenaustauschs im Ostukraine-Konflikt entlassen wurden. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Ostukraine-Konflikt ist es zum ersten Gefangenenaustausch in diesem Jahr gekommen.
  • Am Donnerstag wurden Kriegshäftlinge in mehreren Regionen entlassen.

Im Ostukraine-Konflikt haben die Regierung in Kiew und die prorussischen Separatisten erstmals in diesem Jahr Gefangene ausgetauscht. Am Donnerstagmorgen kam es zunächst zu einem Austausch zwischen der Region Donezk und dem von der Regierung kontrollierten Gebiet. Kurz darauf begann auch in der Region Luhansk eine ähnliche Aktion, die im Laufe des Tages abgeschlossen werden sollte. Der Austausch war erwartet worden.

Wieder vereint: Dieser Gefangene trifft nach dem Austausch im Ostukraine-Konflikt 2019 seine Verwandte. - keystone

Erster Gefangenenaustausch in diesem Jahr

Ins Regierungsgebiet kehrten zunächst neun Ukrainer aus dem Gebiet Donezk zurück, wie das Präsidialamt in Kiew mitteilte. Die Donezker Aufständischen bestätigten, im Gegenzug von der Ukraine zehn Gefangene erhalten zu haben. Wegen der Coronavirus-Pandemie müssen alle Freigelassenen für 14 Tage in Quarantäne.

Zuletzt hatten beide Seiten des Konflikts Ende Dezember knapp 200 Gefangene ausgetauscht. Die international beachtete Aktion ging zurück auf den Gipfel zum Ukraine-Krieg in Paris Anfang Dezember. Das Treffen sollte dem Friedensprozess für die Ostukraine nach langem Stillstand neuen Schwung geben.

Seit 2014 kämpfen in der Ostukraine Truppen der Regierung gegen von Russland unterstützte Separatisten. - keystone

Lösungsansätze für Ostukraine-Konflikt

Dabei hatten sich erstmals Kremlchef Wladimir Putin und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj persönlich getroffen. Zu Vereinbarungen für weitere Schritte bei der Konflikt-Lösung kam es unter Vermittlung von Bundeskanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Macron.

Seit 2014 kämpfen in den Gebieten Donezk und Luhansk Truppen der Regierung gegen von Russland unterstützte Separatisten. Nach UN-Schätzungen wurden seitdem rund 13 200 Menschen getötet. Für den mit deutscher und französischer Hilfe entstandenen Friedensplan hatte es immer wieder Rückschritte gegeben.