Ukraine Krieg: Militär bereitet sich auf heftige Offensive vor
Im Donbass ist es zu mehreren Angriffen im Ukraine-Krieg gekommen. Tote gab es in Charkiw und Tschassiw Jar. Nun wird eine heftige Offensive erwartet.
Das Wichtigste in Kürze
- Russland hat das Gebiet Donezk ins Auge gefasst.
- Zuletzt ist es zu mehreren tödlichen Raketenangriffen gekommen.
- Nun rechnet die Ukraine mit einer heftigen Offensive im Donbass.
Nach mehreren tödlichen Raketenangriffen in der Donbass-Region bereitet sich die ukrainische Armee nach eigenen Angaben auf eine noch heftigere russische Offensive vor.
Es gebe nach einer Pause der Angriffe russischer Bodentruppen «Hinweise» darauf, dass sich «feindliche Einheiten» darauf vorbereiteten, ihre Angriffe in Richtung der Städte Kramatorsk und Bachmut zu verstärken, erklärte der Generalstab der ukrainischen Armee am Montag.
Bei Raketenangriffen auf Wohngebäude in der zweitgrössten ukrainischen Stadt Charkiw im Nordosten des Landes wurden nach Angaben der Regionalregierung vom Montag mindestens drei Menschen getötet. Zudem seien 31 Menschen verletzt worden, hauptsächlich durch Schrapnelle.
Breite Offensive im Ukraine-Krieg in Donezk
Die Angriffe sind Teil einer breiten Offensive der russischen Streitkräfte in der umkämpften ostukrainischen Region Donezk. Am Wochenende waren ukrainischen Angaben zufolge 20 Menschen beim Beschuss eines Wohngebäudes in der Kleinstadt Tschassiw Jar in der Region Donezk getötet worden. Rettungskräfte suchten am Montag nach Angaben von AFP-Journalisten unter den Trümmern weiter nach Überlebenden.
Insgesamt meldeten ukrainische Behörden rund 50 Angriffe auf Einrichtungen der öffentlichen Infrastruktur. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warf den russischen Streitkräften am Samstagabend vor, Zivilisten «absolut vorsätzlich» zu töten und versprach, die Täter würden vor Gericht gebracht.
«Über 300» getötete ukrainische Kämpfern
Der ukrainische Generalstab gab derweil einen Angriff auf eine russische Militärbasis in der Region um die besetzte Stadt Cherson bekannt, nannte aber keine weiteren Details. Ein Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums sprach derweil am Montag von «über 300» getöteten ukrainischen Kämpfern, ohne allerdings ein Datum des Angriffs zu nennen.
Russische Vertreter in der Region Charkiw gaben indes nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti bekannt, in den «befreiten Gebieten» dort habe die Weizenernte begonnen.
US-Aussenminister Antony Blinken sagte indes, Russlands Beschränkung von Weizenexporten aus der Ukraine habe womöglich zu den von Lebensmittel- und Treibstoffmangel ausgelösten Unruhen im südasiatischen Sri Lanka beigetragen. «Wir sehen überall die Folgen der russischen Aggression», sagte Blinken bei einem Besuch in der thailändischen Hauptstadt Bangkok.