Ukraine-Krieg: Putin geholfen – jetzt jagen Ukrainer ihre Verräter

Als die Russen im Ukraine-Krieg Gebiete eroberten, kam es häufig zu Gräueltaten. Ukrainische Kollaborateure halfen ihnen – jetzt werden diese gejagt.

Ukraine-Krieg: Kollaborateure werden von der ukrainischen Regierung verfolgt (Symbolbild). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Ostukraine kam es zu Beginn des Krieges zu zahlreichen Gräueltaten der Russen.
  • Dabei wurden sie teilweise von ukrainischen Kollaborateuren unterstützt.
  • Nun werden die Landesverräter von der Regierung verfolgt und bestraft.

Kurz nachdem russische Truppen im Februar die Ukraine überfallen hatten, konnten zahlreiche Gebiete in der Ostukraine besetzt werden. So auch die Stadt Balaklija, die während sechs Monaten von den Russen besetzt war.

Offenbar soll es dort immer wieder zu russischen Kriegsverbrechen gekommen sein. Wie die «Daily Mail» berichtet, verwandelte sich die zentrale Polizeistation von Balaklija zwischenzeitlich in eine Basis für Gräueltaten.

Dutzende Einwohner seien in überfüllten Kellerzellen festgehalten worden. Überlebende berichten von Folterkammern, in denen sie Scheinhinrichtungen ertragen mussten, geschlagen wurden und durch Stromschläge getötet wurden.

Gemäss Dokumenten, die man bei der Gegenoffensive im Ukraine-Krieg fand, wurden die Verhöre vom russischen Sicherheitsdienst durchgeführt.

Doch: Teilweise sollen die Beamten auch Hilfe von lokalen Anhängern erhalten haben.

Ukraine-Krieg: Kollaborateure werden verfolgt und umgebracht

Die Rede ist von Ukrainern, welche die Plünderung ihres Landes unterstützten. Als Belohnung für ihre Kreml-Beihilfe erhielten sie verlockende Angebote. Wer den Russen diente, wurde oft in den Sicherheitsbereich befördert.

Ukraine-Krieg: Kollaborateure werden von der ukrainischen Regierung verfolgt und umgebracht. - Keystone

Doch ihnen geht es jetzt an den Kragen. Mittlerweile hat Kiew eine Untersuchung gegen 1309 mutmassliche Verräter und 450 Strafverfahren gegen Kollaborateure eingeleitet. Sie werden beschuldigt, ihr eigenes Land verraten zu haben.

Andere werden sogar gejagt und umgebracht: Laut einer Liste, die der «Daily Mail» vorliegt, führten ukrainische Widerstandskämpfer bisher 29 Vergeltungstötungen und 13 weitere Attentatsversuche durch.

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Der Berater des Innenministeriums, Anton Gerashchenko, machte die Jagd auf Kollaborateure auch schon deutlich. Ihr Leben sei nicht durch das Gesetz geschützt und sie würden von den Geheimdiensten verfolgt, sagte der Ukrainer kürzlich.