Wegen Gesundheit: Italien will Smartphone-Verbot für Kleinkinder
In Italien wurde ein Gesetzesentwurf für ein Smartphone-Verbot für Kleinkinder eingereicht. Handy-Zeiten für Kinder bis 12 Jahren sollen eingeschränkt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Gesetz in Italien soll künftig die Handy-Zeit von Kindern genau regeln.
- Bei Nicht-Beachten des Gesetzes droht den Eltern eine saftige Busse.
- Das verlangen mehrere Parlamentarier in einem entsprechenden Gesetzesvorstoss.
Ein bizarrer Gesetzesvorstoss in Italien spaltet aktuell die Geister: Eine Gruppe von Abgeordneten will die Nutzung von Smartphones für Kinder massiv einschränken.
Die Vorlage sieht ein Smartphone-Verbot für alle Kleinkinder bis drei Jahren vor. Ab dann sollen die Restriktionen bis zum zwölften Lebensjahr stetig gelockert werden. Die Benutzung eines Smartphones soll den Kindern erlaubt werden, allerdings nur unter strenger Aufsicht der Eltern.
Bussen bis 1500 Euro
Die Parlamentarier wollen bei Kleinkindern im Alter zwischen vier und sechs Jahren eine zeitliche Begrenzung von einer Stunde pro Tag. Zwischen sechs und acht Jahren soll diese Zeitlimit auf drei Stunden erhöht werden. Kinder im Alter zwischen neun und zwölf Jahren dürften demnach vier Stunden pro Tag mit elektronischen Geräten hantieren.
Ein Verstoss gegen dieses Gesetz würde die Eltern teuer zu stehen kommen: Es drohen saftige Bussen! Bei einem Verstoss müssen Eltern mit einer Busse zwischen 300 und 1500 Euro rechnen.
Gesundheitliche Gründe für Vorstoss
Unter den Unterschriften auf dem Gesetzesentwurf findet sich die Signatur eines bekannten Politikers: Lorenzo Fioramonti. Der ehemalige Bildungsminister hatte bereits zuvor die Handys der Schüler als «Waffen» betitelt.
Als Grund für den Gesetzesentwurf geben die Politiker die Gesundheit an. Der frühe Gebrauch von Smartphones könne zu Störungen in der Sprachentwicklung und zu Konzentrationsproblemen führen.
Sie schreiben: «Wir müssen vermeiden, dass die zukünftigen Erwachsenen mit Krankheiten leben müssen, die vom ungeregelten Gebrauch elektronischer Geräte abhängen.» Zudem verweisen die Parlamentarier auf die Gefahren im Netz hin, wie etwa die «Blackout-Challenge».