Winterchaos sorgt in Deutschland auf der A2 für Stillstand
Deutschland versinkt weiter im Winterchaos: Bei der Autobahn A2 bei Bielefeld hat sich ein Mega-Stau gebildet. Hunderte müssen die Nacht im Auto verbringen.
Das Wichtigste in Kürze
- Deutschland steckt mitten im Winterchaos - auch in der Nacht auf Dienstag geht es weiter.
- Auf der A2 bei Bielefeld sitzen Menschen bei beissender Kälte in ihren Autos fest.
- Sie müssen bei mehr als minus 10 Grad die Nacht auf der Autobahn verbringen.
Das Winterchaos in Deutschland mit den eisigen Temperaturen, heftigem Schneefall und glatten Strassen geht weiter und sorgt auf der A2 bei Bielefeld derzeit für ein Alptraum-Szenario.
Zwischenzeitlich bildete sich dort ein 37 Kilometer langer Rückstau, der sich bis nach Niedersachsen zog - auf beiden Fahrtrichtungen zusammen waren es sogar mehr als 70 Kilometer. Viele Menschen verharren seit teilweise zwölf Stunden im eigenen Auto bei beissender Kälte und Dunkelheit.
Laut einem Tweet von «WDR», sieht die Polizei keine Entspannung. Trotz Vollsperrung der A2 fuhren in der Nacht offenbar weiter Autos an die Stauenden heran. Es sei nicht davon auszugehen, dass sich die Staus in den nächsten Stunden vollständig auflösen würden, hiess es.
«Es wird noch sehr lange dauern, bis sich das Knäuel aufgelöst hat», sagte auch eine Sprecherin der Leitstelle NRW in der Nacht. Trotz einer Umleitung hatte sich der Stau in den frühen Morgenstunden kaum verkürzt.
Das Technische Hilfswerk (THW) sprach in der Nacht von «einem absolutem Chaos». Hauptproblem seien die vielen querstehenden LKW's, die trotz des seit gestern geltenden Fahrverbots in der Region auf der A2 in Richtung Hannover unterwegs waren.
Helfer versuchten an die festsitzenden Autofahrer heran zu kommen und ihnen zu helfen. Viele seien nicht vorbereitet: Ihnen fehle es an Decken oder ihr Tank sei nicht voll. Die Helfer bringen auch heisse Getränke.
Das THW hat laut «WDR» aber offenbar Probleme damit, weil einfach zu viele Autos feststehen. Reporter des Senders berichten, dass einige Autofahrer schon seit mehr als zehn Stunden auf der A2 feststecken würden und bisher sei noch niemand von den Einsatzkräften vorbeigekommen.
Die tausenden von Autofahrern versuchen sich gemäss des Berichts mit Jacken und Decken warm zu halten. Die Temperaturen liegen derzeit bei minus 11 Grad und könnten in den Morgenstunden noch bis auf minus 17 Grad fallen.
Temperaturen «im Eisfach-Bereich»
Das Winterchaos bei unseren Nachbarn dürfte noch lange nicht vorbei sein. Am Montagabend warnte der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor Unwettern und hatte die höchste Warnstufe für den Norden ausgesprochen.
Es müsse mit starken Sturmböen, Schneeverwehungen und Schneefall gerechnet werden, hiess es. Für den Schneefall gilt aber «lediglich» die Warnstufe «Orange». Um die zehn Zentimeter Neuschnee werden erwartet.
Richtig besorgniserregend sind jedoch die Prognosen für die Temperaturen. In immer weniger Regionen wird es zumindest tagsüber frostfrei sein, sagt der DWD vorher. Am Dienstag sollen die Temperaturen nur noch südlich der Donau über die Null-Grad-Marke klettern
Und ab Donnerstag sollen die Höchstwerte laut Meteorologe Martin Jonas in ganz Deutschland «im Eisfach-Bereich» von minus 1 bis minus 9 Grad verharren. Wer mit dem Auto unterwegs ist, sollte sich also weiterhin auf rutschige Strassen gefasst machen, so Jonas.
Ganz Schlimm dürfte es in der Mitte und im Osten Deutschlands zur Nachtzeit werden. Nachtfrost von minus 18 Grad werde keine Seltenheit sein. Bei Wind und trockener Luft könne die gefühlte Temperatur nachts sogar auf bis zu minus 30 Grad sinken.
«Wer da morgens mit dem Hund raus muss, sollte sich im wahrsten Sinne des Wortes warm anziehen», empfahl Jonas. Grund für die extremen Temperaturen ist demnach «die kalte Gisela».
Auch die Schweiz wird diese Woche frieren
Auch in der Schweiz ist der Winter noch nicht vorbei. Eine neue Störung bringt sogar in der Deutschschweiz ein bisschen Neuschnee. Bis am Donnerstag dürften im Flachland bis zu zehn Zentimeter zusammenkommen. In den Alpen noch mehr.
Am heutigen Morgen schneit es nördlich der Alpen. Grosse Mengen sind es laut «MeteoNews» aber nicht. Auf den Strassen und Trottoirs sei dennoch Vorsicht geboten.
Hierzulande muss zudem ähnlich wie in Deutschland auch mit einem Temperatursturz gerechnet werden. Die tiefsten Temperaturen werden in den Niederungen zum Ende der Woche in den nördlichen und östlichen Landesteilen erwartet.
Wie kalt es dann tatsächlich werden wird, ist laut «Meteo Schweiz» aber noch nicht klar. Die Spannbreite belaufe sich auf bis zu 10 Grad zwischen den kältesten und am wenigsten kalten Modellösungen.
Für Freitag und Samstag werden im zentralen und östlichen Flachland derzeit Tageshöchstwerte zwischen -2 und -6 Grad erwartet. Die Tagestiefsttemperaturen am Morgen können aber deutlich tiefer sein: Bei idealen Bedingen seien durchaus -15 Grad möglich.
In St. Moritz sind laut SRF Meteo nachts sogar bis zu -19 Grad möglich. Auch die Städte Bern (-10 Grad), Zürich (-9 Grad) und St.Gallen (-11 Grad) frieren ein.