Microsoft x Activision: EU macht Bedenken zur Mega-Übernahme klar

Für grob 70 Milliarden will Microsoft Activision Blizzard übernehmen. Nach der US-Wettbewerbsbehörde äussert sich nun aber auch die EU kritisch.

Die US-Behörden blockieren bereits aus Gründen der zu grossen Marktmacht die Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Vergangenes Jahr gab Microsoft bekannt, Spielgiganten Activision Blizzard zu übernehmen.
  • Der 70-Milliarden-Deal wird sowohl von der Konkurrenz als auch den Behörden kritisiert.
  • Bis im April will nun auch die EU ein Statement mit möglichen Bedenken äussern.

Ziemlich genau ein Jahr ist es her, als bekannt gemacht wurde, dass Microsoft Activision Blizzard aufkaufen will. Mit fast 70 Milliarden US-Dollar wäre dies die grösste Unternehmens-Übernahme der Geschichte. Kein Wunder, ist dieser Prozess langwierig und bis heute nicht abgeschlossen.

Im Januar 2022 verkündete Microsoft, den Spielentwickler Activision Blizzard für knapp 70 Milliarden zu übernehmen. - dpa

Ohne zu zögern, äusserte sich kurz nach der Bekanntmachung Hauptkonkurrent Sony kritisch. Das PlayStation-Unternehmen befürchtet eine Monopolstellung der Xbox, etwa durch Call-of-Duty-Exklusivtitel. Doch auch diverse Wettbewerbsbehörden weltweit sehen die Übernahme kritisch, jüngst auch die EU.

EU-Kritik: Sollte Microsoft Activision Blizzard wirklich kaufen?

Bereits seit vergangenem November wird der Mega-Deal bei der Europäischen Kommission ausführlich geprüft. Wie nun «Reuters» berichtet, soll bis am 11. April ein erstes Statement der EU folgen. Darin soll die Kartellrechtsbehörde ihre Bedenken äussern, so Personen nahe der Kommission in Brüssel.

«Call of Duty» ist nur eins von vielen Titeln aus dem Hause Activision Blizzard. (Symbolbild) - Keystone

Dabei handelt es sich effektiv um ein «Statement of Objections», also lediglich eine informative Korrespondenz. Rechtliche Schritte für oder gegen die Übernahme werden somit noch nicht eingeleitet.

Jedoch sieht es für Microsoft in anderen Ländern schlechter aus. Bisher hat sich bereits Grossbritannien kritisch geäussert, die US-Wettbewerbsbehörde «FTC» hat sogar bereits eine Klage eingereicht. Auch Marktkonkurrenten Nvidia und Google stellen sich aktuell zumindest teilweise quer.

Grünes Licht für den Deal gab es bisher erst von der saudi-arabischen «General Authority for Competition». Bis die Übernahme also effektiv zustande kommen kann, dürften noch einige Monate vergehen.