Corona: Symptomfreie sollen trotz positivem Test arbeiten dürfen

Um ein Personalmangel zu verhindern, wird eine Verkürzung der Isolation gefordert. Ein Arzt will nun, dass auch mit Corona infizierte Personen arbeiten dürfen.

Egal, ob positiv oder negativ: Wer keine Corona-Symptome hat, soll laut einem Walliser Arzt arbeiten dürfen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen der hohen Corona-Fallzahlen droht in der Schweiz ein Personalmangel.
  • Deshalb wird nun gefordert, die Isolation für Personen ohne Symptome aufzuheben.
  • Die Taskforce hingegen will, dass auch geimpfte Kontaktpersonen in Quarantäne müssen.

Die Omikron-Variante des Coronavirus führt in der Schweiz zu rekordhohen Fallzahlen, am Mittwoch wurden über 17'000 Personen positiv getestet. Sie müssen nun in Isolation für zehn Tage – egal, ob sie Symptome haben oder nicht. Zusätzlich müssen unzählige Menschen wegen möglichen Kontakten in Quarantäne. Mit so vielen Personen, die wegen Corona ausfallen, könnte es schon bald zu Personalengpässen führen.

Im medizinischen Zentrum in Crans-Montana VS ist dies bereits der Fall. Wie «10vor10» berichtet, fehlt die Hälfte des medizinischen Personals. Laut Patrick Regamey müssten Patienten ins Spital geschickt werden, wenn sie nicht bei ihm behandelt werden könnten. Er ist einer der zehn Ärzte in der Gemeinschaftspraxis.

Arzt Patrick Regamey will, dass mit Corona infizierte Personen ohne Symptome nicht mehr in Isolation müssen. - Screenshot SRF

Um eine Überlastung des Spitals zu verhindern, fordert Regamey eine Anpassung der Isolations-Regeln. So soll sie nicht mehr zehn Tage dauern. Eine andere Option wäre es, dass Personen ohne Symptome gar nicht mehr in Isolation müssen. Sie sollen auch nach einem positiven Test auf das Coronavirus arbeiten dürfen.

Auch Arbeitgeber-Chef Roland A. Müller fordert, dass «ernsthaft geprüft» wird, ob die Isolation auf sieben oder gar fünf Tage verkürzt werden könne. Für Unternehmen, die die Versorgungssicherheit erfüllen müssen, soll zudem eine Ausnahmebewilligung erteilt werden. Damit sollen «gewisse Tätigkeiten mit besonderen Schutzmassnahmen» weiterhin möglich sein.

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Die wissenschaftliche Taskforce befasste sich zuletzt auch mit den Quarantäneregeln. An der Medienkonferenz am Dienstag sagte Präsidentin Tanja Stadler, dass auch eine Quarantäne für Geimpfte sinnvoll wäre. Aktuell sind Personen bis zwölf Monate nach der Impfung davon befreit. In einige Kantonen gilt diese Regel aber nicht.

Gleichzeitig forderte auch der Basler Kantonsarzt Ruedi Hauri eine verkürzte Isolation. Die USA gelten dafür als Beispiel: Dort dürfen symptomlose Personen nach fünf Tagen wieder ihr Haus verlassen, müssen aber für weitere fünf Tage eine Maske tragen. In Spanien wurde die Isolation ebenfalls verkürzt – um die Grundversorgung sicherzustellen.