Das unternimmt St. Galler Mais-Bauer jetzt gegen Biber-Terror
Ein Biber hat in Bad Ragaz SG einen derart massiven Staudamm gebaut, dass das Maisfeld von Bauer Patrick Danuser überflutet wurde. Was der Bauer nun unternimmt.
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Nau.ch/Nico Leuthold - Das Feld von Bauer Patrick Danuser ist wegen eines Biberdamms geflutet worden. Er nimmt es locker – sorgt sich aber vor weiteren Auswirkungen.
Das Wichtigste in Kürze
- In Bad Ragaz SG hat ein Biber mit einem massiven Staudamm ein Maisfeld überflutet.
- Langfristig drohen aufgrund des Baus gar Ausfälle in der Lebensmittelproduktion.
- Der Bauer hat deswegen Massnahmen ergriffen.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war der Biber in der Schweiz vollständig ausgerottet. Heute sieht es anders aus: Rund 4900 Tiere besiedeln das Schweizer Mittelland und die Alpentäler.
Zum Glück: Vom Biber beeinflusste Lebensräume werden widerstandsfähiger und lebendiger, erklärt die Biberfachstelle Schweiz auf ihrer Website. Wo der Biber ist, explodiert die Artenvielfalt und die Biomasse nimmt zu.
Manchmal aber übertreiben die Biber mit ihrer Geschäftigkeit. Wie auf dem Land des Bauern Patrick Danuser aus Bad Ragaz SG. Dort hat ein Biber einen derart massiven Staudamm errichtet, dass das Maisfeld des Bauers unter Wasser stand.
Lebensmittelproduktion wegen Biber in Gefahr
«Der Biber ist bereits seit fünf Jahren hier», erklärt Danuser im Interview mit Nau.ch. «Einen derart massiven Staudamm hat er aber noch nie gebaut.»
Kurzfristig ist das Überfluten des Maisfelds kein Problem. Langfristig schon.
«Macht der Biber so weiter, können hier auf lange Sicht keine Lebensmittel mehr produziert werden», führt Danuser aus. Der Mais sei Bestandteil einer gesunden Fruchtfolge. «In den letzten Jahren wurden auf dieser Fläche Kartoffeln, Karotten und Getreide angebaut.»
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Der Biber belässt es nicht nur beim Stauen des Wassers: Er knabbert gerne auch von Danusers Mais. «Das stört mich überhaupt nicht», sagt der Bauer. «Der Biber braucht schliesslich ja auch etwas zum Fressen.»
Er wolle nicht, dass der Biber geschossen werde, betont der Bauer. «Aber den Bau ein bisschen kleiner machen, damit das Wasser wieder abfliessen kann.»
«Habe noch Freude am Biber»
Trotzdem hat Danuser in Zusammenarbeit mit dem Wildhüter Massnahmen ergriffen, um die Geschäftigkeit des Bibers zu kanalisieren. So wurde an einigen Stellen ein Draht gespannt, damit das Tier nur noch dort weiterbaut, wo es nicht schadet.
Grundsätzlich bleibt er in Bad Ragaz geduldet. Mehr noch: «Eigentlich habe ich noch Freude am Biber», sagt Danuser.
Persönliche Bekanntschaft mit seinem Nachbarn hat er allerdings noch nicht gemacht: «Ich würde ihn schon sehr gerne auch mal sehen», sagt der Bauer deshalb.