Globale Armut nimmt wegen Corona erstmals seit 30 Jahren zu
Zum ersten Mal seit 30 Jahren nimmt die globale Armut zu – vor allem wegen Corona. Zu diesem Schluss kommt ein Bericht der Weltbank.
Das Wichtigste in Kürze
- Erstmals seit 30 Jahren nimmt die Armut auf der Welt zu.
- Wegen der Corona-Pandemie leben über 700 Millionen Menschen in extremer Armut.
- Besonders stark davon betroffen sind Länder mit tiefem Einkommen.
Im Corona-Jahr 2020 nahm die globale Armut zum ersten Mal seit 30 Jahren zu. Zu diesem Schluss kommt die Weltbank in ihrem kürzlich veröffentlichten Bericht «Poverty and Shared Prosperity». Damit sinkt die Chance, das Armuts-Ziel der «Sustainable Development Goals» (SDGs) zu erreichen. Dieses besagt, dass bis 2030 die extreme Armut weltweit beseitigt wird.
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Während der Corona-Pandemie nahm die extreme Armut um 0,9 Prozent auf 9,3 Prozent der Weltbevölkerung zu. Das bedeutet, dass über 700 Millionen Menschen von weniger als 1,25 US-Dollar pro Tag leben. Bereits vor der Pandemie begann sich die Senkung der Armut zu verlangsamen. Mit den neusten Entwicklungen kommt die Wirtschaft endgültig vom Kurs ab, das erste SDG zu erreichen.
Dementsprechend müsse eine sofortige Korrektur des Kurses erfolgen, schreibt die Weltbank. «Die politischen Entscheidungsträger müssen ihre Anstrengungen verdoppeln, um ihre Volkswirtschaften in den kommenden Jahren zum Wachsen zu bringen.»
Länder mit niedrigem Einkommen besonders betroffen
Länder mit niedrigem Einkommen waren wirtschaftlich von der Pandemie besonders betroffen. Durch die spärlichen finanziellen Mittel ist auch die Zeit zur Erholung wesentlich länger als in Ländern mit hohem Einkommen. Besonders die steigenden Preise für Energie und Essen belasten die Länder.
Auch in anderen Bereichen zeichnet sich die Armut in «low income»-Ländern stärker ab. So entstanden grosse Nachteile in den Bereichen der Gesundheit und Bildung. Diese Rückschritte haben auch auf längere Sicht Auswirkungen auf das Einkommen der Menschen.
Auch UNO besorgt über Entwicklungen
Auch die UNO veröffentlichte einen Bericht über die Auswirkungen von Covid-19 auf das Armuts-SDG. Laut diesem habe Corona mehr als vier Jahre Fortschritt ausradiert. Ausserdem wird ein weiterer Rückschritt durch den Ukraine-Krieg erwartet.