Tötungsdelikt Bülach ZH: «Sie hatte Angst vor ihm»

Nach dem brutalen Femizid an einer 29-Jährigen in Bülach, sprechen Nachbarn. Die Getötete habe in Angst vor dem mutmasslichen Täter, ihrem Ehemann, gelebt.

Einsatzkräfte am Tatort: Ein 47-jähriger Mann soll am Sonntag seine Ehefrau (†29) in Bülach ZH erstochen haben. (Archivbild) - zh.ch

Ein grausamer Femizid erschüttert Bülach ZH: eine 29-jährige Afghanin wurde am Sonntag brutal ermordet. Ihr Ehemann, ein 47-jähriger Landsmann, steht unter dringendem Tatverdacht.

Tötungsdelikt Bülach: Opfer lebte in Angst vor Ehemann

Die Tat ereignete sich in der Bülacher Kasernenstrasse, im Anschluss floh der mutmassliche Täter. Medienberichten zufolge habe die achtjährige Tochter des Paares die Tötung ihrer Mutter mitansehen müssen.

Die Tat ereignete sich in der Kasernenstrasse in Bülach ZH. - Open Street Map

Eine Freundin des Opfers berichtet von einer Vorgeschichte häuslicher Gewalt. «Sie hatte Angst vor ihm», zitiert «msn» die Bekannte.

Es habe immer wieder Streit zwischen dem Ehepaar gegeben, das im Asyl- und Koordinationszentrum in Bülach gelebt haben soll. Die Polizei sei schon früher eingeschaltet worden, nachdem der Mann seiner Frau offenbar gedroht hatte.

Festnahme an der Grenze

Am Montagmorgen konnte der Verdächtige am Grenzübergang in Neuhausen SH gefasst werden. Die Schaffhauser Polizei übergab ihn der Zürcher Staatsanwaltschaft.

Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Nach der Tatwaffe, einer Stichwaffe, wird noch gesucht. Die genauen Umstände sind Gegenstand der laufenden Untersuchungen.

Die Kantonspolizei Zürich ermittelt im Fall des Tötungsdelikts in Bülach. (Symbolbild) - Keystone

Die Kantonspolizei Zürich hielt sich bislang mit weiteren Informationen zu dem mutmasslichen Femizid zurück. Die Staatsanwaltschaft will am Dienstag detaillierter informieren.

Vergebliche Massnahmen am Tatort

Laut Kantonspolizei erreichte sie am Sonntagnachmittag ein, Notruf, in dem von einer niedergestochenen Frau in der Kasernenstrasse berichtet wurde. Rettungskräfte versuchten vor Ort vergeblich, das Opfer zu reanimieren.

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Die Polizei riegelte das Gebiet grossräumig ab, Spezialisten der Kantonspolizei und des Forensischen Instituts Zürich sicherten Spuren. Die Staatsanwaltschaft I für schwere Gewaltkriminalität leitet die Untersuchungen.