Donald Trump und das WEF profitieren voneinander

Donald Trump ist bereits zum zweiten Mal Gast am Weltwirtschaftsforum. Die Rechnung geht für beide Parteien auf. Eine Analyse.

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Nau - Das 50. WEF mit US-Präsident Donald Trump.

Das Wichtigste in Kürze

  • US-Präsident Donald Trump ist bereits zum zweiten Mal Gast am Weltwirtschaftsforum.
  • Trump beschert dem WEF deutlich mehr Aufmerksamkeit.

Donald Trump ist der Stargast am diesjährigen Weltwirtschaftsforum in Davos. Mit entsprechend viel Lob hat Gründer Klaus Schwab den US-Präsidenten gestern überhäuft. Obwohl dessen Rede zum Auftakt des WEF mehr Werbespot als nützlicher Beitrag war.

Schwab schaut drüber hinweg. Denn er weiss: Trumps Anwesenheit ist ein Segen für sein Weltwirtschaftsforum. Der Anlass gewinnt an Relevanz, wenn der Präsident der grössten Volkswirtschaft aufkreuzt – bereits zum zweiten Mal.

2018 traf US-Präsident Donald Trump den damaligen Bundespräsidenten Alain Berset am WEF in Davos. - Keystone

Das ist keine Selbstverständlichkeit. Bevor Trump 2018 zum ersten Mal in Davos auftauchte, wartete Schwab 17 Jahre auf präsidentiellen Besuch. Vor dem Republikaner erwies zuletzt der Demokrat Bill Clinton dem Alpenforum die Ehre.

Viel Berichterstattung dank Donald Trump

Mit so hohem Besuch ist dem WEF die mediale Aufmerksamkeit gewiss. Dies zeigt ein Blick in die Schweizerische Mediendatenbank, wo Beiträge von Zeitungen und Onlineportalen archiviert werden.

Im Januar 2016 verzeichnete das Suchwort «WEF» 1419 Treffer. Im Januar des Folgejahres waren es 1655. 2018, als Trump Davos beehrte, hat sich die Zahl der Beiträge mit 3304 fast verdoppelt. Letztes Jahr – ohne Trump – registrierte den Datenbank rund 700 Beiträge weniger.

Donald Trump nutzte die Plattform beim WEF für seinen Wahlkampf. - Keystone

Trump würde nicht in Davos auftauchen, könnte er keinen Nutzen daraus ziehen. Die Rede, bei der er der WEF-Elite seine Erfolge unter die Nasen reiben konnte, war für ihn nur ein Bonus.

WEF bleibt ein Netzwerk-Anlass

Primär geht es dem US-Präsidenten in Davos darum, Firmen- und Staatschefs zu treffen. Daraus macht er kein Geheimnis. Vor seiner Reise schrieb er auf Twitter: «Gehe nach Davos, um Hunderte von Milliarden Dollar zurück in die USA zu bringen.» Gemäss SRF will der US-Präsident während seines kurzen Davos-Besuchs rund 25 Wirtschaftsführer persönlich treffen.

Trump gibt unverblümt zu, was andere lieber hinter vorgehaltener Hand sagen: Das WEF ist und bleibt ein Netzwerk-Anlass für die Welt-Elite. Die Reden sind Beigemüse, wirklich interessant sind für die Manager und Staatsoberhäupter Deals, welche sie hinter den Kulissen machen können.