Europäischer Automarkt leidet weiter unter Corona-Folgen
Der europäische Automarkt hat auch im Juni unter Corona-Folgen gelitten. Insgesamt wurden 22,3 Prozent weniger Pkw zugelassen als im Vorjahresmonat.
Das Wichtigste in Kürze
- Der europäische Automarkt leidet weiterhin stark an den Folgen der Corona-Pandemie.
- Das Minus fiel geringer aus als zu Beginn angenommen.
- Keine der grossen Automarken konnte sich dem Minus-Trend entziehen.
Der europäische Automarkt hat auch im Juni unter den Folgen der Corona-Pandemie gelitten. In der Europäischen Union (EU) wurden insgesamt 949'722 Pkw neu zugelassen. Das waren 22,3 Prozent weniger als im Vorjahresmonat, wie der zuständige Branchenverband Acea am Donnerstag in Brüssel mitteilte.
Das Minus fiel jedoch deutlich geringer aus als angenommen. Dies aufgrund der Lockerungen in vielen Ländern und der Wiederöffnung der Autohäuser nach dem Lockdown. Trotz der Verbesserung habe sich die Nachfrage im Juni aber noch nicht komplett erholen können, hiess es.
Frankreich kam als einziger EU-Markt auf ein Plus bei den Neuzulassungen
Wegen der Corona-Krise verzeichneten alle EU-Märkte mit Ausnahme Frankreichs den Angaben zufolge weiterhin klare Rückgänge. Frankreich kam bei den Neuzulassungen auf ein Plus von 1,2 Prozent. Dies sei auf die seit Anfang Juni begonnenen Massnahmen der französischen Regierung zurückzuführen. Sie will den Verkauf von emissionsarmen Fahrzeugen ankurbeln.
Die anderen grossen EU-Märkte mussten dagegen alle erneut deutliche Einbussen im zweistelligen Prozentbereich hinnehmen. (Spanien minus 36,7 Prozent, Deutschland minus 32,3 Prozent und Italien minus 23,1 Prozent).
Keine der grossen Automarken konnte sich dem Trend entziehen. Der VW-Konzern kam bei den Neuzulassungen auf ein Minus von 24,8 Prozent. Für BMW ging es um 18,9 Prozent abwärts und für Daimler um 16 Prozent. Der französische PSA-Konzern (Peugot, Citroën und Opel) musste einen Rückgang um 28,3 Prozent hinnehmen.
Spanien verzeichnet bisher den deutlichsten Einbruch
Seit Jahresbeginn bezifferte sich das Minus bei den EU-Neuzulassungen den Angaben zufolge auf 38,1 Prozent: Insgesamt wurden 4,28 Millionen Pkw zugelassen. In den vier wichtigsten EU-Märkten verzeichnete Spanien (minus 50,9 Prozent) den deutlichsten Einbruch im bisherigen Jahresverlauf. Gefolgt von Italien (minus 46,1 Prozent) und Frankreich (minus 38,6 Prozent). In Deutschland sanken die Neuregistrierungen in den ersten sechs Monaten um 34,5 Prozent.